Baccara Exklusiv Band 04
Schwester hinter Luke her ist und nicht du."
"Tatsächlich?" hauchte sie atemlos.
"Du bist eine gefährlich attraktive Frau, Chelsey Stuart. Jetzt verstehe ich …"
"Was verstehst du?"
"Wie du all diese Männer erobern konntest, einschließlich des respektablen Mr. Storm. Unter anderen Umständen wäre ich versucht, mich selbst in diese Galerie einzureihen."
Sich selbst einzureihen! Laura schnappte nach Luft. Sie fühlte sich, als habe er sie ins Gesicht geschlagen. Jäh verflog ihre romantische Stimmung. Was hatte sie denn getan? Sie hatte Adam Barnhart sanft geküsst, den erklärten Feind ihrer Schwester!
Und sie hatten nicht nur einfach einen Kuss getauscht! Sie hatten sich heiß und innig geküsst – wie zwei Liebende, ehe sie …
Entsetzt stieß sie ihn von sich. "Nein, Mr. Barnhart! Sie verstehen nichts, überhaupt nichts!"
"Mag sein, Miss Stuart", entgegnete er und klang ebenso aufgebracht wie sie, "ich bin eben ein altmodischer Mensch, der nur daran interessiert ist, seine Familie zu schützen. Und ich werde mein Möglichstes tun, damit diese Sache zwischen Ihrer Schwester und Luke abkühlt."
Er sollte sich lieber darum kümmern, dass er selbst abkühlt!
"Ich liebe meine Schwester sehr. Und jeder, der ihr Glück bedroht, bekommt es mit mir zu tun!"
"Ist mir ein Vergnügen", brummte er.
"Was ist dir ein Vergnügen?" ertönte es da fröhlich hinter ihrem Rücken.
Laura fuhr herum. Luke und Chelsey kamen zu ihnen spaziert. Luke betrachtete Adam und sie mit unbekümmerter Neugierde. Chelsey hingegen starrte sie beide erstaunt an.
Wie lange waren sie dort schon? Laura hatte gar nicht bemerkt, dass ihre Schwester und Luke auf die Terrasse gegangen waren. Sicher hatten sie gesehen, wie nah Adam und sie zusammengestanden hatten. Nervös fasste Laura sich an den Kragen. Was mochten sie sonst noch gesehen haben?
"Mr. Barnhart und ich haben nur … die Aussicht bewundert", stammelte Laura, "und … und unsere Meinungen über … über das Familienleben ausgetauscht, und … und dann war da etwas auf meiner Bluse …"
Nämlich Adam Barnharts Hände! Vor lauter Aufregung war ihre Erklärung immer unzusammenhängender geworden. Verzweifelt sah sie zu ihm hinüber. Dieser Mistkerl! Er könnte ihr wenigstens helfen, anstatt mit gekreuzten Armen und süffisantem Lächeln schweigend neben ihr zu stehen.
Doch dann kam Luke, der gute Junge, ihr zu Hilfe. "Ich freue mich, dass Sie und Onkel Adam sich so gut verstehen", sagte er.
"Oh ja, wirklich", flötete sie. Wenn sie sich noch besser verständen, würden sie sich wahrscheinlich gegenseitig vom nächsten Pier aus ins Wasser stoßen.
Oder übereinander herfallen wie zwei liebeshungrige Teenager. Der Gedanke kam so plötzlich, dass sie zusammenzuckte. Was war nur in sie gefahren? Zu viel Mondlicht und zu viele Knöpfe, dachte sie grimmig.
"Es ist wirklich wunderbar, dass ihr so gut miteinander auskommt", fuhr Luke eifrig fort, "L. C. und ich haben nämlich eine ganz tolle Idee."
"Oh?" Sie warf ihrer Schwester einen misstrauischen Blick zu. Die lächelte sie halb schuldbewusst, halb herausfordernd an – genauso wie damals, als sie den Feueralarm ausgelöst hatte, um Laura aus dem Krankenhaus zu schmuggeln.
"Unsere Familie hat ein wunderschönes Strandhaus unten an der Küste bei Belle's Point", sagte Luke, "mit viel Platz. Ich verbringe fast jeden Sommer dort, und Onkel Adam kommt immer an den Wochenenden. Da habe ich gedacht …" Er sah sie fast schüchtern an. "Warum sollen wir hier im Hotel bleiben? Heute übernachten wir noch hier, weil es schon so spät ist, aber morgen Früh könnten wir zum Strandhaus fahren und … und uns dort besser kennen lernen."
"Lukes Großmutter und seine Schwester Jolene wären auch da", fügte Chelsey hastig hinzu, legte ihr den Arm um die Hüfte und flüsterte ihr zu: "Bitte, Laura. Nur noch zwei Tage. Du hast es versprochen."
Laura konnte sich nicht erinnern, dergleichen versprochen zu haben. Zwei weitere nervenaufreibende Tage als Chelsey inmitten einer Familie voller kritischer Barnharts! Zwei heiße Sommernächte unter demselben Dach mit Adam Barnhart! Als Nächstes würde er ihr vielleicht mit dem Reißverschluss helfen …
Dieser Gedanke löste einen weiteren Schauer in ihr aus, und nur mit Mühe konnte sie ein Stöhnen unterdrücken. "Ich … ich glaube nicht, dass wir uns aufdrängen sollten …"
"Sie und L. C. würden sich doch nicht aufdrängen", rief Luke sofort. "Sag du es ihnen auch, Onkel Adam."
Adam
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