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Baccara Exklusiv Band 04

Baccara Exklusiv Band 04

Titel: Baccara Exklusiv Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Carroll Cait London Karen Leabo
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Seidenkleid reichte eben bei weitem nicht aus, um aus der braven Laura Stuart eine Frau von Chelseys gewandtem Auftreten zu machen.
    "Du hättest meine Schuhe nicht aufsammeln müssen", murmelte sie. "Ich hatte gehofft, diese Foltergeräte nie mehr zu sehen."
    "Dann werden wir sie eben vernichten." Adam ging zur Grillecke hinüber und warf Chelseys teure italienische Schuhe kurzerhand in den Mülleimer. Chelsey wird explodieren, dachte sie, doch die Vorstellung versöhnte sie etwas. Bisher war dieses kleine Abenteuer nur auf ihre Kosten gegangen.
    Aber der Anflug von Zufriedenheit währte nur kurz, als Adam mit einem Liegestuhl zurückkam. "Hast du was dagegen, wenn ich dir Gesellschaft leiste?"
    Hatte sie das? Ja, sie wollte, dass er verschwand. Nein, sie wollte, dass er blieb. Sie ärgerte sich, weil sie mittlerweile schon so viele Dinge von ihm wollte, zum Beispiel, dass er sie als Laura attraktiv fand und nicht als Chelsey.
    Sie konzentrierte sich wieder auf ihre Füße. "Geh lieber weg, bei Mondschein bist du mir zu gefährlich."
    "Du mir auch." Er lachte leise und setzte sich hin.
    "Oh ja, ich bin für alle Männer eine schreckliche Versuchung", murmelte sie und schob heftig die Ärmel von Chelseys Kleid höher. Sobald dieser Mummenschanz vorbei war, würde sie keine roten Kleider mehr anziehen, sondern nur noch ihr langweiliges, aber altvertrautes Beige. Wieder wurde ihr ein Nebeneffekt dieses Abenteuers bewusst: Sie war plötzlich unzufrieden mit ihrem eigenen Leben.
    Sie schwieg und lauschte dem gedämpften Klang der Musik von drinnen. Auch Adam sagte nichts, doch sie spürte deutlich seinen Blick im Rücken. Er schien sie zu studieren wie ein Rätsel, das er unbedingt lösen musste. Doch dieses Rätsel würde sich schnell auflösen, sobald sie ihm sagen konnte, wer sie wirklich war. Chelsey Stuart ist das Mysterium, dachte sie bitter. Laura Stuart ist so geheimnisvoll wie … wie ein Erdnussbutter-Sandwich.
    "Du solltest dich mehr vom Rand wegsetzen", sagte er auf einmal. "Sonst fällst du noch hinein."
    "Ist das eine der fürsorglichen Warnungen, die du sonst deiner Nichte und deinem Neffen gibst, Onkel Adam?"
    "Nein, Luke und Joey sind beide gute Schwimmer."
    "Das ist Chelsey Stuart auch. Sie hätte an der Olympiade teilnehmen können."
    "In einem Cocktailkleid?"
    In jedem Kleid. Sie selbst dagegen hatte immer Angst gehabt, wie ein Stein unterzugehen, selbst mit Schwimmweste. Sie hatte nie Schwimmen gelernt. "Nicht mit deinem Asthma", hatte ihre Mutter gesagt. Es wäre ein zu großes Risiko gewesen.
    Doch das war längst Vergangenheit. Warum hatte sie, Laura, trotzdem weitergelebt, als sei sie eine zerbrechliche Porzellanfigur? Trotzig rutschte sie noch näher an den Rand des Beckens.
    "Irgendwie überflüssig, so ein Pool – wenn man doch gleich am Meer wohnt. Oder?"
    Adam stand auf und ging unruhig auf und ab. "Ich habe den Pool hauptsächlich für Joey bauen lassen. Sie mag den Ozean nicht besonders."
    "Und das Haus hast du für deine Mutter so entworfen, nicht wahr? Hast du eigentlich irgendwas mal nur für dich gemacht, Adam?"
    Nach einem Moment der Überraschung antwortete er: "Ja, ich habe eine langbeinige Brünette vor einer Horde Reportern gerettet."
    "Du hast nicht den Anschein erweckt, als hätte dir das Spaß gemacht."
    Er rieb sich das Kinn. "Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, muss ich gestehen, dass es das doch getan hat. Onkel Adam erlebt nicht oft solche Abenteuer. Er muss jede sich bietende Gelegenheit wahrnehmen."
    Seltsam, dass es ihm ebenso erging wie ihr. Dabei hatte sie am Anfang geglaubt, dass er ein außerordentlich abenteuerliches Leben führte. Doch das war offenbar nicht der Fall.
    "Du siehst viel zu jung aus, um irgendjemandes Onkel zu sein."
    "Ich komme mir vor, als sei ich in der letzten Zeit ziemlich gealtert." Er hockte sich neben sie an den Beckenrand und tauchte eine Hand ins Wasser. Die Poolbeleuchtung erhellte sein markantes Profil und vertiefte die Lachfalten um seine Augen. Er sah ungemein sexy aus.
    "Wie lange ist es her, dass dein Bruder … Ich meine, seit wann …"
    Gedankenverloren starrte er vor sich hin. "Jack kam bei einem Flugzeugabsturz ums Leben, als Luke gerade zehn war und Joey etwa fünf. Zwei Jahre zuvor war ihre Mutter an Krebs gestorben. Es war sehr hart für sie."
    Für dich sicher auch, dachte sie, obwohl er das wahrscheinlich nicht zugeben würde. Sie hatte den Eindruck, als läge eine unendliche Traurigkeit in seinem Blick, doch plötzlich

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