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Baccara Exklusiv Band 04

Baccara Exklusiv Band 04

Titel: Baccara Exklusiv Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Carroll Cait London Karen Leabo
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richtete er sich wieder auf und stand erneut im Schatten.
    "Wie lange sind die beiden denn schon in deiner Obhut?"
    "Etwa zwölf Jahre."
    "Zwölf Jahre! Dann warst du damals ja …"
    "Ich war nicht viel älter als Luke", beendete er nüchtern ihren Satz.
    "Was für eine große Verantwortung für einen so jungen Mann!"
    "Ich bin zurechtgekommen", sagte Adam, und seine Stimme klang eine Spur rau. Er räusperte sich. "Als die Kinder jung waren, war es leichter – besonders mit Luke. Da musste ich mir nur Sorgen machen, dass er sich nicht den Arm bricht, anstatt …"
    "Anstatt einer Frau das Herz? Darüber musst du dir auch jetzt keine Sorgen machen. Nicht bei meiner Schwester."
    "Eigentlich mache ich mir weniger Sorgen um gebrochene Herzen als um zerbrochene Träume. Die kann man wahrscheinlich noch schlechter wieder zusammenflicken."
    "Und was für Träume hat man dir zerbrochen, Adam?"
    Selbst im Halbdunkel empfand er die Intensität ihres Blicks. Sie schien mit ihren grüngoldenen Augen bis auf den Grund seiner Seele zu schauen. "Ich habe von Luke gesprochen", wich er aus. "Ich weiß nicht, ob L. C. es dir gesagt hat, aber er ist ein äußerst begabter Pianist. Er hat bereits nach vier Jahren das Musikkonservatorium in Jersey abgeschlossen und ist in Juilliard zum Weiterstudium angenommen worden. Er soll eines Tages in der Carnegie Hall spielen – und sich nicht durch eine Beziehung mit ungewisser Zukunft davon abbringen lassen."
    "Das würde L. C. niemals tun", protestierte Laura. "Sie weiß, was es heißt, Träume zu haben oder eine besondere Begabung, die einem mehr als alles andere bedeutet und die man mit der Welt teilen muss, weil man sonst … explodiert."
    Laura merkte, dass sie auf einmal in einen sehr leidenschaftlichen Ton verfallen war, und wurde unsicher, ob sie von sich oder ihrer Schwester sprach.
    "Ich wünschte, du würdest L. C. eine Chance geben", sagte sie leise.
    "Ja, das sollte ich vielleicht." Adam klang so seltsam, und sie blickte auf. Unbeweglich, die Hände in den Taschen, stand er da und betrachtete sie.
    "Warum erzählst du mir nicht etwas mehr über Laura Caroline Stuart?" schlug er sanft vor.
    "Nun …" Sie schluckte. "Sie und ich standen uns als Kinder sehr nahe. Dann bekam Laura – L. C. – eine Lungenentzündung, die zu Asthma führte. Danach wurde alles anders."
    "Anders? In welcher Hinsicht?"
    Es war merkwürdig, so über sich selbst zu erzählen. Sie fühlte sich unwohl dabei, fuhr aber dennoch fort. "Unsere Eltern schlichen nur noch auf Zehenspitzen um sie herum und hatten ständig Angst, sie zu verlieren. Sie lebte nun mehr oder weniger auf der Wohnzimmercouch und beobachtete die Welt durch unsere großen Fenster. Deshalb fing sie an zu malen. Das war der einzig sichere Weg, die Welt an sich heranzuholen."
    Sie hielt inne und fügte dann bitter hinzu: "Es war das Einzige, das sie tun konnte, ohne dass die anderen sich Sorgen machten. Ihre Krankheit machte der Familie schwer zu schaffen. Unsere Eltern ließen sich schließlich scheiden. Ich denke, dass Chels… dass ich dadurch ein bisschen flippig geworden bin."
    "Und du gibst Laura dafür die Schuld?"
    "Ich weiß nicht", murmelte sie. "Nein, ich glaube nicht. Sie konnte ja nichts dafür, dass sie krank wurde, und jetzt geht es ihr ja auch wieder besser."
    "Wirklich?"
    Adams Fragen behagten ihr gar nicht. Sie hatte das ungute Gefühl, zu viel preisgegeben zu haben. Unruhig stützte sie sich auf und hob ein Bein aus dem Pool. Dabei rutschte sie plötzlich ab und verlor das Gleichgewicht.
    Sie hätte zwar an den Beckenrand greifen können, aber als sie untertauchte und Wasser in Augen und Nase bekam, geriet sie in Panik. Das Kleid wickelte sich um ihre Beine, und sie schlug verzweifelt um sich.
    Durch die Bewegungen kam sie zurück an die Oberfläche. Sie schnappte nach Luft, ging aber sofort wieder unter. Der schlimmste ihrer Albträume wurde wahr: nicht mehr atmen zu können.
    Sie kämpfte weiter, zappelte, schluckte Wasser und spürte ein Brennen im Hals. Da klatschte etwas neben ihr auf, und Adam schlang die Arme um sie und zog sie mit sich nach oben. In ihrer Panik schlug sie auf ihn ein und zog ihn dabei wieder nach unten.
    Doch dann gelang es ihm, sie fest zu packen und an den Beckenrand zu ziehen. Mit einer kraftvollen Bewegung hievte er sie ins Trockene.
    Sie hustete und spuckte Wasser. Als das Entsetzen nachließ, wurde ihr bewusst, dass sie nicht länger als ein paar Sekunden im Wasser gewesen sein konnte. Trotzdem

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