Baccara Exklusiv Band 04
seit Tagen nicht mehr mit Chastity geschlafen hatte. "Es weht heute eine angenehme Brise", sagte er und sehnte sich danach, von ihr gehalten und geküsst zu werden.
"Ja, sehr schön." Sie hob eine Hand, um ihre Locken aus dem Gesicht zu streichen, und Lucas hielt für einen Moment den Atem an, als er ihre aufgerichteten Brustspitzen sah, die durch den dünnen Stoff hindurchschimmerten.
"Der Brunnen hat sich wieder gefüllt."
"Das ist gut."
Als Chastity ihn mit glitzernden Augen ansah, dachte er, wie grob er zu ihr wegen des fast ausgetrockneten Brunnens gewesen war. Der Gedanke, dass er sie aus Ärger so mies behandelt hatte, schmerzte ihn. "Wirst du wieder ins Haus zurückkommen, oder ziehst du es vor, dass die Walkingtons weiterhin Dorfklatsch bleiben?"
Sie hob herausfordernd ihren Kopf. "Du bist also nicht hergekommen, um dich zu entschuldigen, Mr. Walkington?" fragte sie kühl.
"Nein, Mrs. Walkington. Ich mache mir Sorgen um dich und das Baby. Ich möchte, dass du wieder ins Haus ziehst. Dein Problem ist, dass du daran gewöhnt bist, für andere Menschen zu sorgen. Du lässt es nicht zu, dass andere – vor allem dein Mann – auch mal für dich sorgen."
"Mein Problem?" Sie schnappte wütend nach Luft. "Dein Problem, Lucas Walkington, ist, dass du niemandem außer dir selbst traust. Ich denke, dass du endlich lernen musst, dein Leben und deine Verantwortung mit mir zu teilen", entgegnete sie.
"Ich habe bereits jede Menge geteilt. Komm zurück in mein Bett", erwiderte er und hätte sie am liebsten sofort ins Schlafzimmer getragen.
Chastity strich das Nachthemd über ihren Beinen glatt, und Lucas' Kehle wurde noch trockener, als sie bereits war. "Ich glaube, wir befinden uns in einer Sackgasse."
"So wird es wohl sein."
Chastity schaute nachdenklich durch den geöffneten Zeltausgang hinaus in die Nacht. Sie erschauerte, als wäre ihr plötzlich kalt. "Lucas, ich glaube, wir beide kennen das wahre Problem. Du hast mich als Heartbeats -Königin kennen gelernt und bist dann bei der schlichten, praktischen Chastity hängen geblieben. Nur dein Stolz lässt nicht zu, dir einzugestehen, dass du aus Pflichtgefühl eine Frau geheiratet hast, die du verabscheust. Eine Frau, bei der du dich zwingen musst, mit ihr ins Bett zu gehen …
"Was?" rief Lucas fassungslos aus.
Sie schluchzte und sah ihn mit tränenverschleiertem Blick an. "Für mich ist das alles klar. Du hast bei Honey den Kopf verloren, und als du wieder zur Vernunft kamst, hattest du plötzlich mich am Hals. Ich kann dich weder erregen noch zufrieden stellen."
Er war sprachlos. Wusste sie denn nicht, wie sehr er sie begehrte und wie glücklich sie ihn machte?
"Ich habe nicht viel Erfahrung, aber ich sehne mich nach Romantik und Liebe", fuhr sie leise fort.
"Zum Teufel, heißt das, du hast schon jemanden gefunden, der dir das geben kann?" fragte er, fast verzweifelt vor Angst. Wenn sie ihn wegen eines anderen verließ, würde er das nicht überstehen.
Chastity rückte ihre Brille zurecht. "Es tut mir Leid, dass du mich ohne meine Honey-Verkleidung nicht anziehend findest. Vielleicht wird es in der Zukunft einen Mann geben, der …"
Lucas versuchte, ihre Worte zu begreifen, und starrte in ihr blasses Gesicht. "Ich finde dich nicht begehrenswert?"
"Ich kann es dir nicht verübeln, an mir gibt es nichts Aufregendes. Ich bin eine Frau, die immer gearbeitet hat und auch jetzt nicht damit aufhören wird. Aber du willst Honey, mit pinkfarbenen Pailletten und allem, was dazugehört. Aber ich bin nicht bereit, mit dir zu leben, wenn du in Wirklichkeit eine andere Frau liebst. Außer meinem Großvater hat mich niemals jemand in meiner Familie akzeptiert – es sei denn, ich musste jemandem mal wieder aus der Klemme helfen. Ich bin immer ein Außenseiter gewesen. Und als ich dich dann traf, wollte ich dich ohne Vorbehalte und freute mich, dass ich endlich eine Familie hatte, die ich mein Eigen nennen konnte. Eine Familie, für die ich sorgen und da sein konnte und die füreinander einsteht, in guten wie in schlechten Tagen. Wenn du mich wieder nur zum Außenseiter machen willst und die Probleme, die nun einmal Teil des Lebens und der Ehe sind, von mir fern hältst, kann ich genauso gut hier draußen bleiben."
Lucas sah sie bestürzt an und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. "Verflixt", sagte er nach einer Weile leise, während Chastity mit einem Bleistift spielte. "Ich bin arbeitslos, das hilft nicht gerade, den Stolz eines Mannes zu stärken. Du
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