Baccara Exklusiv Band 04
schalt er sich selbst, als würde sie das trösten! "Wie lange ist es her, seit du ein Steak mit allen Schikanen zum Dinner hattest?" fragte er, um sich abzulenken.
Karen wirbelte herum. "Ein Steak?" Totale Verblüffung lag in ihren blauen Augen. "Was hat ein Steak denn mit alldem zu tun?"
"Nichts, außer dass ich dachte, ich könnte dich ein bisschen aufheitern. Du müsstest die ständige Kocherei doch eigentlich überhaben. Ich werde dich in das teuerste, eleganteste Restaurant ausführen, das es hier in der Gegend gibt. Und wenn wir bis nach Muskogee fahren müssen, um eins zu finden."
Verblüfft blinzelte sie ein paar Mal, doch er merkte, dass ihr die Idee gefiel. "Es … es gibt da ein Restaurant am See", sagte sie. "Das Choctaw Inn. Es ist eher ein Touristenlokal, nicht besonders edel, aber das Essen ist wunderbar. Wir bräuchten uns auch nicht besonders aufzutakeln."
Ihm kam der Gedanke, dass sie womöglich gar nichts besaß, um sich "aufzutakeln". Am liebsten hätte er sie in die Stadt mitgenommen und ihr ein rüschenbesetztes, sehr feminines Kleid gekauft. Vielleicht etwas Tiefausgeschnittenes, Schulterfreies mit ein bisschen Spitze, die sich verführerisch gegen ihre goldbraune Haut abhob. Aber mit der Idee würde Karen wohl kaum einverstanden sein. Schon als er ihr die Stiefel im Laden hatte kaufen wollen, hatte sie sich gesträubt.
Er zerzauste spielerisch ihre Ponyfransen. "Okay, dann fahren wir zum Choctaw Inn. Anschließend gehen wir tanzen und amüsieren uns. Und wir werden alles über Mr. und Mrs. Dummkopf und ihre bornierten Ansichten vergessen!"
Karen zog sich mit für sie ungewöhnlicher Sorgfalt um. Ihre Garderobe war ziemlich spärlich, aber ein Kleid zum Ausgehen besaß sie doch. Sie mochte das eng anliegende Jeanskleid mit der Reihe glänzender Goldknöpfe auf der Vorderseite sehr. Sie hatte es zwar schon vor ein paar Jahren gekauft, als Clem ihr noch ein Gehalt gezahlt hatte, doch der klassische Stil war zeitlos schön. Unter dem Kleid trug sie einen Unterrock aus verführerischer Spitze.
Vor dem Spiegel bürstete sie sich dann das Haar zurück und befestigte es mit einer perlenbesetzten Spange. Ihre Ponyfransen kräuselten sich so, wie es ihnen passte. Sie ließen sich nun einmal nicht bändigen.
Sie kramte sogar in ihrem Vorrat an sorgsam aufgesparten Kosmetika und legte ein bisschen Maskara auf, um ihre Augen zu betonen, eine Idee Puder, damit ihre Nase nicht so glänzte, und einen Hauch farblosen Lipgloss. Sie wünschte, sie hätte auch Parfüm, aber das war ein Luxus, den sie sich nicht leisten konnte.
Zum Schluss schlüpfte sie in die weichen braunen Lederstiefel. Erneut musterte sie sich im Spiegel. "Mach dir nichts vor, Mädchen", flüsterte sie sich zu. "Sicher, du willst gut aussehen, aber nur für einen Mann. Für Mike." Ihn wollte sie beeindrucken, keinen anderen.
Lächerlich. Was erwartete sie denn? Dass Mike von ihrem berückenden Körper so überwältigt sein würde, dass er sich nicht mehr von ihr losreißen und nicht nach St. Louis zurückkehren könnte?
"Dumme Gans", murmelte sie. "Ich benehme mich wie ein verliebter Teenager."
Doch als Karen dann ihr Schlafzimmer verließ, öffnete sie die zwei obersten Knöpfe ihres Kleides, um einen Hauch der Spitze darunter zu enthüllen.
Karens Herz klopfte heftig, als sie in die Küche kam und Mike einen anerkennenden Pfiff ausstieß.
"Du siehst atemberaubend aus, Karen." Und seine grünen Augen glühten förmlich vor Bewunderung.
"Danke", murmelte sie, verlegen über das ungewohnte Kompliment. Ihr Puls schien dann noch hochzuschnellen, als sie nun Mike ausführlich betrachtete. Seine schmalen Hüften und die langen Beine waren wie geschaffen für seine neuen hautengen Jeans, und sein Hemd aus ungebleichtem Musselin kontrastierte reizvoll mit seiner gebräunten Haut.
Sie griff nach ihrer Tasche. "Können wir gehen?"
"Sicher, wann du willst."
Schnell eilte sie vor ihm hinaus, damit er keine Gelegenheit hatte, sie zu berühren. Selbst wenn er ihr nur höflich eine Hand um die Taille oder den Ellenbogen gelegt hätte, hätte sie das in höchsten Aufruhr versetzt. Sie brauchte einen Augenblick, um sich wieder in den Griff zu bekommen und die Dinge im richtigen Licht zu sehen.
Während die luxuriöse blaue Limousine dann die Bergstraßen entlangglitt, entspannte sie sich etwas. Sie war noch nie in einem so teuren Wagen gefahren, hütete sich aber, es Mike zu erzählen. Er betrachtete sie sicher ohnehin schon als
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