Baccara Exklusiv Band 23
dich gemacht hätte. Und was mich angeht, ja, ich habe Keely vom ersten Moment an gemocht. Aber selbst wenn sie ein Scheusal und verheiratet wäre und dreizehn Kinder hätte, wäre ich trotzdem zu ihr gegangen, um sie um Rat zu bitten, weil ich das Beste für dich tun möchte. Du wirst für mich immer an erster Stelle stehen."
"Aber du gehst doch mit ihr aus."
"Ja, am Freitagabend."
"Dad …"
"Und bevor du es überhaupt aussprichst, nein, wir werden uns nicht gegen dich verschwören. Die Tatsache, dass sie dich berät, hat nichts damit zu tun, dass ich mich mit ihr treffe. Wir werden nicht außerhalb der Elternklasse über dich diskutieren, und du weißt, dass sie immer deine Privatsphäre respektieren wird."
Tina ließ sich gegen die Lehne der Couch fallen. "Es gefällt mir trotzdem nicht."
"Du wirst damit leben müssen. Ich hoffe, du tust es wie die reife Erwachsene, zu der du dich allmählich entwickelst."
Ben wusste, dass er zu weit gegangen war, als Tina eine Grimasse schnitt und so tat, als würde ihr gleich schlecht werden. "Oh, bitte, Dad." Dann sprang sie auf, rannte in ihr Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
Keely hatte ihm geraten, streng zu sein, aber wann immer er das war, wurde Tina wütend. Er war versucht, den Wünschen seiner Tochter nachzugeben, um die Harmonie wiederherzustellen. Doch das hätte bedeutet, die Beziehung zu Keely den Launen seiner Tochter zu opfern, und dazu war er nicht bereit. Keely war seit sehr langer Zeit die erste Frau, die ihn interessierte.
Keely musterte sich kritisch im Badezimmerspiegel. Abgesehen von ein paar unmodernen Brautjungfernkleidern besaß sie nichts Schickes zum Ausgehen, also hatte sie sich dieses Kleid von einer der Sekretärinnen geborgt. Es war aus blauer Seide, hatte keinen großen Ausschnitt, umschloss Keelys Kurven aber wie eine zweite Haut. Der Saum reichte fast bis zu ihren Knien, doch ein gewagter Schlitz an einer Seite enthüllte bei jedem Schritt ein großes Stück ihres Oberschenkels.
Sie sah gar nicht wie sie selbst aus. Heute Abend würde es vielleicht nicht schaden, jemand anders zu sein als die konservative, langweilige Keely Adams. Wie oft führte ein gefährlich attraktiver Mann sie schon zu einem teuren Essen aus und drohte ihr mit Küssen?
Sie war ganz benommen beim Gedanken an diese Küsse. Hatte Ben eine Ahnung, was er ihr antat, indem er sie drei ganze Tage warten ließ? Sie konnte nur daran denken, wie es sein würde, wenn er sie umarmte, und sein Mund heiß und fordernd ihre Lippen berührte …
Sie riss die Augen auf. Es klingelte an der Tür, und sie stand mit geröteten Wangen da. Nun probierte sie ein zuversichtliches Lächeln. Nicht schlecht, wenn man bedachte, dass sie zum ersten Mal seit Jahren eine richtige Verabredung hatte. Hoffentlich würde niemand, auch nicht Ben, merken, was für schreckliche Angst sie hatte.
Sein Anblick nahm ihr den Atem. Sogar in dem eleganten grauen Anzug wirkte er wie ein Draufgänger. Die gebräunte Haut, die sich von dem weißen Hemd abhob, verriet, wie viele Nachmittage er im Freien arbeitete, und sein hellbraunes Haar löste sich bereits aus der Frisur, zu der er es gekämmt hatte, und kehrte in seine natürlichen, unordentlichen Wellen zurück.
Aber der ungezähmte Ausdruck in seinen Augen war es, der sie am meisten faszinierte. Er verschlang sie regelrecht mit seinem heißen Blick.
"Donnerwetter", sagte er schließlich.
Keely wurde rot. "Komm rein. Ich denke, ich brauche einen Mantel, oder?"
"Ich werde dich warm halten."
"Ben!"
"Tut mir Leid." Aber er klang gar nicht so. "Hier, das ist für dich."
Keely starrte die Orchidee, die er ihr reichte, einen Moment lang schweigend an.
"Oh, oh. Tina hat mich gewarnt, dass ich hoffnungslos altmodisch bin", sagte Ben. "Sie meinte, du würdest mich für einen Idioten halten."
"Nein, sie irrt sich. Ich finde die Orchidee wunderschön." Keely nahm die exotische weiße Blüte aus der Schachtel und bewunderte sie von allen Seiten. "Ich hatte noch nie eine." Sie hielt sie ihm hin. "Willst du sie mir anstecken?"
Das war eine Schwierigkeit, mit der er nicht gerechnet hatte. Seit der High School hatte er keinem Mädchen mehr eine Blume angesteckt, und schon damals war er nicht gut darin gewesen. Er musste die Finger unter den Ausschnitt von Keelys Kleid stecken, um sie nicht mit der Nadel zu pieken. Aber sobald er sie berührte, fand er es fast unmöglich, sich seiner Aufgabe zu widmen.
Leichter Blumenduft stieg ihm in die
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