Baccara Exklusiv Band 23
mache."
"Was?"
"Könnten wir essen gehen? Ich bin am Verhungern. Aber du musst sicher wieder zurück zu deiner Arbeit."
"Meine Leute können ohne mich auskommen. Du bist mir wichtiger."
Keely sagte nichts mehr, bis sie in einer ruhigen Nische in einem Restaurant saßen. Erst nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatten, begann sie endlich mit ihrer Erklärung. "Erinnerst du dich an das, was ich über das Scheitern meiner Ehe erzählt habe?"
Ben überlegte, was zur Hölle das damit zu tun haben mochte. "Ja. Dein Mann wollte Kinder und du nicht."
"Nun, es war ein bisschen mehr als das. Tatsache ist, dass ich keine Kinder bekommen konnte. Meine Eileiter sind undurchlässig. Jeff wusste das bei unserer Heirat und schien es zu akzeptieren. Aber ein paar Jahre später änderte er seine Meinung."
"Und er hat deshalb die Scheidung verlangt?" Ben war entsetzt. Es war eine Sache, eine Frau zu verlassen, weil sie keine Kinder wollte, aber sie im Stich zu lassen, weil sie unfruchtbar war, war nicht zu entschuldigen. Er spürte den Drang, diesen miesen Exmann von Keely aufzuspüren und zu verprügeln.
"Es war eine gemeinsame Entscheidung. Er war unglücklich, und ich wusste, dass er mit einer Frau, die ihm Kinder schenken konnte, zufriedener sein würde. Aber das spielt jetzt sowieso keine Rolle mehr."
In diesem Moment brachte die Kellnerin das Essen. Ben rührte seine Suppe und das Sandwich kaum an. Keelys Geschichte fesselte ihn zu sehr.
Die ganze Zeit hatte er es seltsam gefunden, dass Keely keine Kinder wollte. Jetzt verstand er, warum sie sein Haus so übereilt verlassen hatte, als sie das erste Mal dort gewesen war. Er hatte eine gefühllose Bemerkung darüber gemacht, dass sie keine eigenen Kinder hatte. Ihr Zögern, sich mit ihm einzulassen, ergab nun auch mehr Sinn. Irgendein dummer Mann hatte sie als "unvollständig" oder "unbrauchbar" abgetan, und sie hatte ihm das abgekauft.
"Warum hast du es mir nicht schon früher erzählt?", fragte er sanft. "Es hätte viel mehr Sinn ergeben als all diese Ausreden, dass du angeblich keine Kinder willst."
"Ich hatte die Absicht, es dir zu sagen. Aber es ist ein äußerst heikles Thema für mich. Mehr als einmal hat mich ein Mann verlassen, als er die Wahrheit herausfand. Ich musste dich erst gut kennen und dir vertrauen."
"Mir vertrauen?"
"Genug, um zu wissen, dass du mich danach nicht weniger lieben würdest."
"Oh, Keely." Er nahm ihre Hand, wollte all den Schmerz wegwischen, den diese miesen Kerle auf dem Gewissen hatten. "Natürlich ändert es nichts an meinen Gefühlen für dich. Ich habe dir schon erklärt, dass ich nicht noch mehr …"
Sie zog ihre Hand weg. "Sag das nicht!"
"Was? Ich meine, selbst wenn ich …"
"Scht!"
"Aber ich würde nie …"
"Halt den Mund, Ben!"
"Okay." Er zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder seiner Suppe zu. Frauen waren seltsam. Er hatte gedacht, Keely wäre die vernünftigste, die er je getroffen hatte, und nun verhielt sie sich ungefähr so logisch wie Tina. Was konnte falsch daran sein, wenn er wiederholte, dass er sich keine Kinder wünschte?
Außer … Oh, nein!
Er sah auf und merkte, dass Keely ihn ängstlich beobachtete. Ihre Blicke trafen sich. "Wie ich sehe, bist du darauf gekommen", sagte sie.
"Du meinst, du bekommst ein …" Er brachte es nicht fertig, das Wort auszusprechen.
"Baby", beendete sie den Satz für ihn. Danach aß sie den letzten Bissen ihres Sandwiches.
"Aber wie?"
"Auf die übliche Art. Ich habe keine Verhütungsmittel benutzt, als wir … weil ich dachte, es wäre nicht nötig. Dr. McCommas ist außer sich. Sie hält meine Schwangerschaft für ein Wunder."
Ben wusste nicht, was er sagen sollte. Er fühlte sich, als hätte er einen Tritt in die Magengrube bekommen, konnte kaum atmen, sondern Keely nur schockiert anstarren. Dann erfasste ihn eine Taubheit, die das Ganze unwirklich erscheinen ließ, so als sähe er sich einen Film an.
Ein Blick auf Keely verriet ihm, was sie empfand. Sie strahlte vor Glück. Er versuchte sie sich mit einem riesigen Bauch vorzustellen, mit seinem Kind. Einen Moment lang war ihm innerlich ganz warm zumute, aber dann erfasste ihn gleich wieder nackte, kalte Angst.
Er war nicht bereit, wieder Vater zu werden! Kinder waren die Hölle für Eltern. Er brauchte bloß an Tina zu denken und was er alles mit ihr durchgemacht hatte.
"Ben? Ich hatte nicht erwartet, dass du vor Freude in die Luft springen würdest, aber …"
"Es tut mir Leid, Keely. Könntest du
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