Baccara Exklusiv Band 23
warum du mich nicht treffen wolltest?"
"Was sollte es sonst für einen geben?"
"Ich dachte, möglicherweise hätte die Intimität dir Angst gemacht. Vielleicht warst du noch nicht bereit. Ich wollte dich nicht drängen, Keely. Tatsächlich …"
"Oh, nein", unterbrach sie ihn. "Ich war bereit. Und es war wundervoll." Sie trank einen Schluck Limonade, weil sie befürchtete, rot zu werden.
Bens Lächeln verriet männliche Genugtuung. "Das fand ich auch", sagte er sanft. "Werden wir uns wiedersehen?"
"Ich will es, Ben. Aber ich möchte die Beziehung zwischen dir und Tina nicht zerstören, wenn ihr euch gerade erst wieder näher kommt. Vielleicht in …"
"Tina ist diejenige, die mich hergeschickt hat. Sie meinte, sie hätte genug davon, dass ich dauernd mürrisch bin, und sie wüsste genau, was meine Laune verbessern könnte. Sie hatte Recht."
Keely hob skeptisch eine Augenbraue. "Willst du damit sagen, es würde deiner Tochter nichts ausmachen, wenn du und ich …"
"Wir haben ihren Segen. Sie hat sogar angeboten, dich anzurufen, aber ich habe ihr gesagt, ich würde schon damit fertig werden. Wie mache ich mich bisher?"
Keelys Puls raste. "Nicht schlecht", antwortete sie vorsichtig. Mit ein paar Worten hatte er möglicherweise ihr ganzes Leben verändert.
"Irgendwelche Vorschläge für Verbesserungen?"
"Nun, du könntest … mich küssen."
Sofort rutschte er von seinem Barhocker und zog Keely von ihrem. Er gab ihr keine Gelegenheit, ihr Angebot zu überdenken, sondern schlang die Arme um sie und ergriff Besitz von ihrem Mund. Die volle Kraft von zwei Monaten aufgestauter Begierde explodierte zwischen ihnen.
In Keelys Kopf drehte sich alles. Erst war es einfach Leidenschaft, aber als ihr dann richtig schwindlig wurde, musste sie sich von Ben lösen.
"Keely, was ist los?", fragte er besorgt.
Sie sah ihn an, schnappte nach Luft und versuchte sich auf seine grüngoldenen Augen zu konzentrieren. Sein Gesicht war verschwommen. "Warst du noch nie dafür verantwortlich, dass eine Frau weiche Knie bekam?", fragte sie, bevor mit einem Mal alles schwarz um sie wurde.
Als sie wieder zu sich kam, lag sie auf dem Teppich im Esszimmer. Ihr Gesicht war nass und klebrig. Ben beugte sich mit einem leeren Glas über sie und schlug mit der anderen Hand leicht gegen ihre Wange.
"Hast du eben Limonade über mich gegossen?", erkundigte sie sich.
"Du bist in Ohnmacht gefallen! Die Limonade war gerade zur Hand. Wie fühlst du dich?"
"Lausig."
Ben half ihr, sich aufzusetzen, dann hob er sie auf seine Arme.
"Was tust du da?"
"Ich bringe dich ins Krankenhaus."
"Nein. Lass mich runter!"
"Es ist nicht normal, bewusstlos zu werden, Keely. Du brauchst einen Arzt."
Sie musste ihm leider zustimmen. Schon seit ein paar Wochen fühlte sie sich seltsam. Manchmal war ihr schlecht, dann wieder leicht schwindlig. Sie hatte das auf die Hitze geschoben, obwohl diese ihr nie zuvor etwas ausgemacht hatte.
"Lass mich runter", wiederholte sie, diesmal in vernünftigerem Ton. "Es hat keinen Sinn, zum Krankenhaus zu rasen. Ich werde meine Ärztin fragen, ob sie mich heute Nachmittag einschieben kann." Sie dachte, dass Dr. McCommas, die nicht zu Panik neigte, ihr wahrscheinlich einen Termin später in der Woche geben würde.
Ben gehorchte widerwillig, blieb aber an ihrer Seite, während sie telefonierte, für den Fall, dass sie noch einmal das Bewusstsein verlor.
Pat McCommas, Keelys Ärztin und langjährige Freundin, bestand darauf, dass Keely sofort in die Praxis kam. Sie stimmte zu, nahm sich aber die Zeit, sich die klebrige Limonade abzuwaschen und den Gartenkittel auszuziehen.
"Du brauchst nicht mitzukommen", sagte sie, als Ben sie zur Tür hinausbegleitete, eine Hand beschützend auf ihrer Taille. "Pats Praxis ist nur fünf Minuten von hier entfernt."
"Du kommst nicht hinters Steuer eines Autos, bis deine Ärztin erklärt, dass du fahren darfst." Er führte sie zu seinem Wagen.
Keely dachte, dass sie sich über ihn hätte ärgern sollen, aber tatsächlich machte es ihr nichts aus, dass er die Kontrolle übernahm. Sie hatte jetzt Angst, vor allem nachdem sie den besorgten Ton in Pats Stimme gehört hatte.
Der Nachmittag zog sich endlos hin. Zuerst musste sie eine Dreiviertelstunde warten. Dann war da der kalte Untersuchungsraum, wo eine Krankenschwester zahllose Fragen stellte. Schließlich erschien Dr. McCommas selbst. Keely fühlte sich sofort besser, als Pat sie anlächelte.
Es gab eine gründliche Untersuchung und weitere
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