Baccara Exklusiv Band 23
draußen."
"Ich schätze, du möchtest reinkommen." Wie betäubt schloss sie die Tür. Sie war nicht sicher, ob sie bereit für das war, was nun folgen würde. "Was hast du da hinter deinem Rücken?"
Er reichte ihr eine schlanke Kristallvase mit zwei roten Rosen. "Eine für dich und eine für das Baby", murmelte er, während er auf seine Schuhe hinunterstarrte.
Keelys Augen füllten sich mit Tränen. Das war das netteste Geschenk, das sie jemals erhalten hatte. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Ben auf die Wange. "Danke." Ihr fiel auf, dass seine Haut glatt war und nach Rasierwasser duftete. Er hatte sich einige Mühe für sie gemacht.
"Lass uns ins Wohnzimmer gehen. Dort ist es kühler", schlug sie vor, obwohl sie viel zu erledigt war für eine weitere gefühlsbetonte Diskussion.
Sie setzte sich auf die Couch, und Ben nahm den Sessel daneben. Er war nahe genug, dass sie ihn hätte berühren können, aber sie hielt sich zurück. Stattdessen zog sie nervös am Saum ihres Bademantels.
"Ich dachte, ich würde Zeit brauchen, mich an die Idee zu gewöhnen, noch ein Kind zu bekommen", begann er. "Aber sobald ich ein paar Momente für mich allein hatte, wurde alles ganz klar. Ich musste mich bloß an Noras Schwangerschaft erinnern."
Keely verschränkte die Arme und wartete.
"Ich war viel naiver damals, was Kinder angeht, also war ich begeistert. Nora andererseits gefiel die Idee gar nicht. Ich weiß noch genau, was ich deswegen empfunden habe. Ärger, Schmerz. Ich war in Verteidigungsstellung und begriff nicht, wie sie ein Kind von uns ablehnen konnte. Du musst dich meinetwegen genauso gefühlt haben."
Keely konnte das nicht abstreiten, also sagte sie gar nichts.
"Natürlich hat sie es durchgestanden", fuhr er fort. "Ob für mich oder um den Schein zu wahren, weiß ich nicht, aber sie bekam Tina und tat für eine Weile sogar so, als wäre sie glücklich. Doch ich wusste es besser, und Tina auch. Nora und ich blieben noch sieben Jahre zusammen, angeblich wegen Tina. Aber mir ist jetzt klar, dass Tina besser dran gewesen wäre ohne Mutter als mit einer, die sie abwechselnd ignorierte und daran erinnerte, dass sie eine ungewollte Last war."
Kalte Angst erfasste Keely. "Was soll das heißen? Meinst du, unser Baby wäre besser dran ohne …"
"Nein! Oh, Keely, Schatz, das habe ich nicht gemeint. Ich will damit sagen, dass Noras Haltung mich genauso verletzt hat wie Tina. Sie hat unsere Ehe zerstört. Und ich will nicht, dass uns das auch passiert. Die Dinge, die ich heute Nachmittag gesagt habe, müssen dir furchtbar wehgetan haben, und es tut mir Leid. Ich war bloß so überrascht und verwirrt …"
"Und das bist du immer noch", unterbrach Keely ihn leise.
"Nein, ich weiß, was ich will. Ich will dich heiraten, Keely. Es ist das Beste für alle Beteiligten."
Keely schloss die Augen. Eine Heirat mit Ben. Endlich das glückliche Familienleben, das sie sich immer erträumt hatte. Aber was war, wenn ein Albtraum daraus wurde? Die Situation mit Nora, die er beschrieben hatte, machte ihr Angst.
"Ich kann dich die Schwangerschaft nicht allein durchstehen lassen", fuhr er fort, als Keely nichts sagte. "Du verdienst einen Ehemann, der sich um dich kümmert. Und ich werde nicht zulassen, dass ein Kind von mir außerehelich geboren wird. Es hat Anspruch auf einen Vater, einen, der immer da ist."
Das ist nicht genug, dachte Keely. Was ist mit Liebe? "Lass mich dich etwas fragen. Und ich will, dass du ehrlich antwortest. Würdest du mich auch ohne das Baby heiraten wollen?"
Ben wirkte eine Weile nachdenklich, als würde er abwägen, wie viel Wahrheit er sich erlauben konnte. "Ehrlich? Äh …"
"Das dachte ich mir", meinte Keely betrübt.
"Warte eine Minute. In Ordnung, nein, ich habe vorher eigentlich nicht daran gedacht, dich zu heiraten. Aber die letzten zwei Monate ohne dich waren die Hölle, Keely. Und ich war zu dem Schluss gekommen, dass ich eine ernste, langfristige Beziehung mit dir will. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Irgendwann hätte ich dir einen Heiratsantrag gemacht. Das Baby hat die Sache bloß beschleunigt."
Keely überlegte. Meinte er es ernst? Ben Kincaid war ein sehr verantwortungsbewusster Mann. Vielleicht sprach er nur das aus, von dem er glaubte, es würde sie überzeugen, ihn zu heiraten, weil er das wirklich für das Beste für alle Beteiligten hielt.
War sie verrückt, auch nur daran zu denken, ihn abzuweisen? Ihre Familie der Verlegenheit auszusetzen wegen eines
Weitere Kostenlose Bücher