Baccara Exklusiv Band 23
mir ein paar Minuten Zeit lassen, mich an die Idee zu gewöhnen?"
Sie lächelte schwach. "Ich schätze, das ist das Mindeste, was ich tun kann. Falls dir das ein Trost ist, ich war selbst erst einmal schockiert."
"Du scheinst dich bestens erholt zu haben."
"Dann bin ich eine gute Schauspielerin. Ich fühle mich immer noch überwältigt. Aber ich kann dir ebenso gut sagen, dass ich sehr glücklich darüber bin. Und ich möchte gern erfahren, was du empfindest."
Ben atmete tief ein. "Schau, ich habe dir Zeit gelassen, es mir mitzuteilen. Nun lass mir Zeit für meine Reaktion, okay?"
"Okay." Keely wurde knallrot. "Ich schätze, ich mache das schlecht. Es ist schließlich das erste Mal für mich."
Ben legte Geld auf den Tisch. Ihm war klar, dass er alles verdarb. Er wollte Keely in die Arme nehmen, ihr erklären, dass er außer sich war vor Freude und dass alles in Ordnung kommen würde. Sie verdiente seine zögernde Haltung nicht. Dies hätte der glücklichste Moment ihres Lebens sein sollen. Aber er konnte sich nicht dazu bringen, ein Gefühl vorzutäuschen, das er nicht empfand. Verdammt, er war so verwirrt.
Sie sagten nichts weiter, bis sie in Bens Wagen saßen. Draußen war es höllisch heiß. Er öffnete die Fenster. "Du willst heiraten, nehme ich an", begann er dann ruhig. "Wann sollen wir es tun?"
Keely sah ihn verständnislos an.
"Du denkst doch sicher nicht, ich würde von dir erwarten, das Kind allein aufzuziehen, oder?"
"Ich sehe es als Ehre und Privileg, ein Kind aufzuziehen, nicht als beängstigende Verpflichtung", erwiderte sie verletzt. "Ben, egal, was du empfindest, ich will dieses Baby, mit oder ohne Heirat. Vielleicht ist das egoistisch von mir, aber es ist, als hätte ich eine zweite Chance bekommen, ja, ein ganz neues Leben. Und wenn du kein Teil davon sein willst, ist das in Ordnung. Ich würde dich niemals zwingen …"
"Du lieber Himmel, glaubst du tatsächlich, ich würde ein Kind von mir im Stich lassen? Ich bin kein Barbar. Ich habe dir gerade erklärt, dass ich dich heiraten werde."
Keelys Blick wirkte bitter. "Ja, und was für ein hübscher Heiratsantrag das war. Nach deinem Ton zu urteilen, hat eine Ehe mit mir für dich in etwa den Stellenwert einer Wurzelbehandlung."
"Keely, was erwartest du von mir?"
Sie seufzte. "Im Moment will ich, dass du mich nach Hause fährst. Diese Hitze bringt mich um."
Als sie Keelys Haus erreichten, war Ben so weit, dass er alles bereute, was er von sich gegeben hatte. Er hatte versucht, das Richtige zu tun, verantwortlich zu handeln, aber stattdessen hatte er Keely verletzt und enttäuscht.
Das Ganze war so ein Schock gewesen. Er brauchte Zeit, sich darauf einzustellen und zu entscheiden, was er fühlte und tun sollte.
Keely ging es ähnlich. "Lassen wir uns einen Tag oder zwei Zeit, um uns daran zu gewöhnen", sagte sie, während sie die Autotür öffnete.
Ben begleitete sie ins Haus. "Ich rufe dich morgen an." Er blieb unbehaglich in der offenen Tür stehen.
"Wann immer du willst."
Nach einer kalten Dusche legte sich Keely aufs Bett. Es war zu heiß, um Kleidung anzuziehen, und sie war zu erschöpft für diese Anstrengung.
Was für ein Tag war das gewesen. Sie fühlte sich hinund hergerissen. Ein Teil von ihr sprudelte über vor Freude über ihre Schwangerschaft. Ein anderer Teil krümmte sich vor Schmerz wegen der Art, wie Ben die Neuigkeit aufgenommen hatte.
Von allen Männern, die der Vater ihres Kindes hätten sein können, musste sie sich ausgerechnet einen aussuchen, der auf keinen Fall eins wollte. Sie seufzte. Sie wünschte sich keinen anderen Mann, sondern Ben. Aber er sollte das Kind genauso willkommen heißen und lieben wie sie.
Sie selbst liebte es bereits, obwohl sie erst ein paar Stunden von seiner Existenz wusste.
Wahrscheinlich erwartete sie zu viel. Sie bekam ein Baby geschenkt, und vielleicht war es zu viel verlangt, auch noch den perfekten Vater dazu haben zu wollen.
Sie beschloss, ihre Neuigkeit mit jemandem zu teilen, der sich uneingeschränkt freuen würde. Ihre ältere Schwester Eileen kannte die Qualen, die Keely wegen ihrer Unfruchtbarkeit erlitten hatte. Tatsächlich hatte sich Eileen mehr als einmal benommen, als fühlte sie sich schuldig, weil sie drei gesunde Jungen hatte und Keely überhaupt keine Kinder.
Eileens Reaktion war genauso, wie Keely sie erhofft hatte. "Ein Baby!", rief sie ins Telefon. "Nach all dieser Zeit! Wie wundervoll! Du musst außer dir sein vor Glück. Wann ist es so weit?"
"Ende
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