Baccara Exklusiv Band 23
wirst du ihr Vater sein."
"Meinst du wirklich, dass die Leguane in meinem Koffer nur ein Scherz waren?"
"Nimm ihr das nicht übel, sie ist noch ein Kind. Ich fürchte, ich bin einfach nicht streng genug zu ihr. Das wird sich alles ändern, wenn sie dich hat. Sie wird dich lieben und respektieren."
"Das will ich ihr auch raten."
"Oh, Maurice, es tut mir Leid, dass wir uns über Rafe und Sadie unterhalten, während wir uns nur um einander kümmern sollten. Wir hatten so wenig Zeit für uns. Du warst so geduldig, ich habe dich so lange hingehalten. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel mir diese Nacht bedeutet."
"Mir bedeutet sie auch sehr viel."
"Glaubst du an die Liebe? An die wahre Liebe?"
"Ich glaube, dass der richtige Mann und die richtige Frau miteinander glücklich werden können – wenn die anderen sie lassen." Seine Stimme klang belegt.
"Die anderen?", fragte Cathy.
Er stellte sein Glas ab, und sie goss ihm Champagner nach.
"Auf die wahre Liebe", flüsterte sie.
"Auf uns", stieß er rau hervor.
"Auf die wahre Liebe", bat sie sanft. "Bitte sag es."
Doch er schwieg und leerte das Glas.
Dann streckte er die Arme nach ihr aus, aber Cathy verlor plötzlich die Nerven und wich ihm aus.
"Was ist denn los, Darling?"
"Maurice, ich … ich bin so verunsichert."
"Vertrau mir", meinte er leise. "Vertrau deinem Glauben … an die wahre Liebe."
Als Cathy seine Hand auf ihrer Brust spürte, erschauerte sie.
"Alles wird gut", beruhigte er sie, ließ die Hand unter ihr Negligé gleiten und liebkoste ihre samtige Haut.
Sonst war ihr allein die Vorstellung, Maurice' weiße Hände würden ihren Körper berühren, unangenehm gewesen, doch heute Nacht kam es ihr vor, als wäre es Rafe, der sie streichelte und mit seinen erfahrenen Hände ihr Blut in Wallung brachte.
Der Liebestrank kam Cathy wieder in den Sinn und all die Fehlschläge, die Pita bei ihren Zaubereien hatte hinnehmen müssen. Hatte sie vielleicht das falsche Rezept benutzt, und Maurice erregte Cathy, obwohl sie an Rafe dachte?
Einen Moment lang war sie versucht, Maurice gewähren zu lassen und weiter von Rafe zu träumen. Doch dann war sie über sich selbst entsetzt und kam sich verlogen und unfair vor.
"Ich kann nicht", murmelte Cathy schuldbewusst und taumelte zurück.
Wie sollte sie bloß die Hochzeit überstehen? Sie dachte an ihre Mutter, an all die Monate, die sie mit Planung und Vorbereitungen verbracht hatte. Zwölf Brautjungfern und vier Blumenmädchen waren vorgesehen. Chris würde ihr nie verzeihen, wenn sie nicht durch den Mittelgang der prächtig geschmückten alten Kirche schreiten und das mit venezianischen Spitzen besetzte Kleid aus irischem Leinen zur Schau tragen würde. Kleid und Schleier stammten selbstverständlich aus Paris und hatten allein schon ein Vermögen gekostet.
Armi würde vor Wut schäumen, denn das Ganze war seine Idee gewesen. Er machte sich Sorgen, weil Cathy Rafe nachtrauerte, und hatte betont, sie könne nur durch einen anderen Mann über die Enttäuschung hinwegkommen. Selbstverständlich musste es ein angemessener Kandidat sein, und geschickt hatte Armi Cathy dazu gebracht, sich mit Maurice zu verabreden.
Eine Weile stand sie bewegungslos da und betrachtete fasziniert die Umrisse von Maurice' Körper. Dann sah sie vor ihrem geistigen Auge das Brautkleid, das in ihrem Schlafzimmer auf Casa Tejas auf einer Kleiderpuppe hing, und ihr Puls schlug unregelmäßig. Sie merkte, dass sie heute Nacht nicht zu dem aufgelegt war, was Maurice mit ihr vorhatte.
"Entschuldige", sagte sie leise und rannte, von panischem Entsetzen getrieben, zum Bad. Sie hatte vor, sich dort einzuschließen, bis er aufgab und in sein Zimmer zürückging, doch er folgte ihr. Als sie ihm die Tür vor der Nase zuschlagen wollte, stellte er einen Fuß dazwischen und drückte sie auf. Cathy schluchzte, als er sie an seinen muskulösen Körper drückte, und ehe sie protestieren konnte, spürte sie seine Hände in ihrem Haar und seine heißen Lippen auf ihrem Mund.
"Als Franzose fühle ich mich verpflichtet, dir zu zeigen, wie schön die Liebe sein kann."
"Nein … Ich … möchte …" Cathy schwieg, denn sie konnte ihn unmöglich verletzen, indem sie den Namen eines anderen aussprach.
"Du begehrst mich, davor brauchst du doch keine Angst zu haben, Darling."
"Nein …"
Sie fühlte seine Finger auf ihrer Kopfhaut, seinen warmen Atem an ihren empfindlichen Lippen, und ein heißes Prickeln überlief sie. Zu ihrer Verwirrung erwachte
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