Baccara Exklusiv Band 23
Eifersucht. Probierte sie diese aufreizenden Stellungen für ihre Liebesnacht mit Maurice?
Rafe dachte daran, wie rasch und leicht sie ihn in jener ersten Nacht um den Finger gewickelt hatte, wie sie die Rolle der erfahrenen Frau spielte, um ihn zu beeindrucken, und er ballte seine Hände zur Fäusten. Am liebsten wäre er in ihr Zimmer gestürmt, hätte sie gepackt und ihr das gegeben, was sie so offensichtlich wollte. Er wäre nicht so zornig und von Eifersucht zerfressen gewesen, wenn er nie mit ihr geschlafen hätte. Aber er wusste, was für eine phantastische Geliebte sie war. Er hatte jeden Zentimeter ihres wundervollen Körpers erforscht und in ihren Armen eine nie gekannte Lust erfahren. Deshalb gönnte er sie keinem anderen Mann.
Cathy hatte es wieder geschafft, ihn zum willenlosen Opfer seiner Gefühle zu machen. Als er zusah, wie sie ihr hauchdünnes Negligé überzog, dachte er an seinen Plan.
Wieder einmal würde er die Grenzen des Erlaubten überschreiten.
Wie immer, wenn er in ihrer Nähe war.
Er lächelte bitter und holte die 9-mm-Browning hervor. Mit zitternden Händen leerte er das Magazin und zählte die Kugeln mehrere Male, um ganz sicherzugehen, dass keine Munition in der Waffe geblieben war. Er brauchte den Revolver zur Abschreckung, nicht um zu töten. Dann steckte er ihn, zusammen mit den Handschellen, in die Gesäßtasche seiner Jeans.
Der ahnungslose Maurice stand unter der Dusche, als Rafe ihm den Lauf der Browning in den Rücken drückte.
Noch nie hatte er absichtlich einen Unschuldigen bedroht.
Es gab kein Handgemenge, nur ein kurzes, sachliches Gespräch, lang genug, damit Rafe sich den französischen Akzent seines Rivalen einprägen konnte. Maurice musste ihm auch einige Kleidungsstücke überlassen, damit die kleine Maskerade für die Verführungsszene, die er für Cathy spielen wollte, ein voller Erfolg werden konnte. Er nahm sich sogar die Zeit, sich bei dem nackten Maurice zu entschuldigen, während er ihn fesselte, knebelte und mit einem Kissen und einigen Decken in den Kleiderschrank sperrte.
Rafe duschte, rasierte sich und legte ein wenig von Maurice' teurem französischen After Shave auf. Dann zog er eine schwarze Hose, einen schwarzen Seidenpulli und einen grauen Kaschmirblazer an. Die schwarzen Wildlederschuhe waren ein wenig zu klein, aber die anderen Sachen passten in etwa.
Während Rafe sich mit Maurice' Kamm durchs Haar fuhr, dachte er daran, wie verlockend sich Cathys Brüste unter dem Negligé abgezeichnet hatten. Er fühlte sich wohl in der fremden Kleidung, die Seide lag weich auf seiner Haut.
Sehr angenehm.
Das Spiel mit Cathy würde noch viel angenehmer werden.
6. Kapitel
Als Cathy das leise Klopfen an ihrer Tür hörte, wirbelte sie herum und schüttete versehentlich den Inhalt des Champagnerglases, das sie in der Hand hielt, über ihr Negligé. Sie war so nervös, dass sie den Rest des Glases rasch austrank und sich sofort nachschenkte. Dann füllte sie auch einen Kelch für Maurice.
Natürlich glaubte sie nicht eine Sekunde daran, dass Pitas Liebestrank wirken würde. Sie brauchte den Champagner, um ihre Scheu zu überwinden und diese Nacht zu überstehen.
Bei Rafe war das von Anfang an anders gewesen. In seiner Gegenwart hatte sie sich nie schüchtern und verkrampft gefühlt, wenn sie mit ihm schlafen wollte.
Rafe war so ungestüm und wild, er hatte sie gleich mitgerissen. Maurice dagegen war von der vorsichtigen Sorte – von der vornehmeren Sorte – verbesserte sie sich rasch.
Wieder klopfte Maurice, diesmal noch behutsamer als beim ersten Mal, dennoch fuhr Cathy zusammen. Trotz des Schaumbads, trotz all der Lotionen und Parfums, mit denen sie ihren Körper verwöhnt hatte, um sich selbst verführerisch zu finden, trotz des hauchdünnen schwarzen Spitzennegligés kam sie sich eher vor wie eine Verurteilte, die zu ihrer Hinrichtung geführt wurde, als wie eine Frau, die vorhatte, die Nacht mit ihrem zukünftigen Ehemann zu verbringen.
Hastig leerte sie das zweite Glas und verschluckte sich an der Kohlensäure. "Komm herein, Darling." Ihre Stimme sollte lockend und schmeichelnd klingen, hörte sich jedoch zittrig und unsicher an. "Die Tür ist offen, Darling." Warum fiel es ihr nur so schwer, Maurice mit einem Kosenamen anzureden?
Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit, und Cathy sah Maurice um den Türpfosten herumgreifen und das Licht ausschalten.
Warum hatte sie nicht selbst daran gedacht? Maurice war galant, kultiviert und vornehm
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