Baccara Exklusiv Band 23
widerstehen konnte. Es war fast, als hätte jemand einen Zauberspruch …"
"Hör auf!", flüsterte Cathy mit erstickter Stimme. Sie schloss die Augen, doch eine Träne rann über ihre Wange. Als Rafe sie ihr fortwischen wollte, wich sie seiner Berührung aus. "Lieber Himmel", stöhnte sie und schlug die Augen wieder auf. "Der Trank hat tatsächlich gewirkt, allerdings beim falschen Mann! Was habe ich nur angerichtet?"
"Cathy, ich liebe dich. Nur das ist wichtig … und unsere wundervolle Tochter."
Betroffen senkte Cathy den Blick, ihre Wangen röteten sich. "Du verstehst nicht, was los ist. Das, was du fühlst, ist nicht echt."
"Ich weiß genau, was ich gefühlt habe und was ich jetzt empfinde."
"Nein. Pita hat etwas in den Champagner gemischt."
Rafe erinnerte sich, dass er Pita in der Küche dabei beobachtet hatte, wie sie mit rosafarbenem Pulver herumhantierte.
"Pitas Mutter war eine berühmte Hexe, und Pita hat einen Liebestrank nach einem Rezept aus dem Tagebuch ihrer Mutter gebraut, damit Maurice und ich uns ineinander verlieben", erklärte Cathy. "Aber dann habe ich den Champagner mit dir getrunken."
"Mach dich doch nicht lächerlich. Meinst du, ich glaube daran, dass Pita zaubern kann? Endlich, nach sechseinhalb Jahren, habe ich dich wiedergefunden, alles andere ist unwichtig. Ich liebe dich, du kleiner Dummkopf, ganz gleich, was du mir angetan hast. Und du …"
"Nein …" Cathy versagte beinahe die Stimme. "In Wirklichkeit hasst du mich, und ich … ich hasse dich auch. Aber Pitas Liebestrank hat uns vorgegaukelt, dass wir uns mögen …"
"So ist es doch auch! Ich pfeife auf Pita und ihren Zauber. Jahrelang habe ich gedacht, du würdest nicht zu mir passen. Ich war wütend, als ich Manuels Brief bekam, in dem er mir das Bild von dir und Sadie schickte. Doch seit der letzten Nacht ist alles anders. Ich möchte, dass du mit mir kommst. Ich will dich heiraten."
"Hast du den Verstand verloren?" Cathy hielt ihm ihre linke Hand vors Gesicht. "So sieht die Wirklichkeit aus, ich bin verlobt … mit Maurice. Meine Mutter bereitet die Hochzeit seit einem Jahr vor, ihre High-Society-Freunde sind schon auf unserer Hazienda."
"Dann vergiss Maurice, und wehr dich gegen deine Mutter. Soll sie doch die Hochzeit absagen und stattdessen eine Party für ihre reichen Freunde geben. Jetzt, nachdem du mit mir geschlafen hast, kannst du doch unmöglich diesen adligen Schnösel heiraten. Was wäre, wenn du wieder schwanger wärst?"
"Du bist ein Schuft. Du verstehst gar nichts."
"Doch, ich verstehe sehr gut. Sag Maurice, dass wir uns lieben."
"Ich müsste ja völlig verrückt sein!"
"Das ist einer deiner angenehmeren Charakterzüge."
"Würdest du das bitte lassen?"
"Na gut, wir sind beide verrückt." Er zögerte. "Das Beste im Leben kommt meist unvorhergesehen auf einen zu, es geschieht einfach. Es überrascht uns, wenn wir uns in Sicherheit wiegen und denken, wir hätten alles im Griff. Du hast die Wahl, entweder du stellst dich diesen Dingen, oder du verlierst alles. Du hast geglaubt, du hättest dir den passenden Bräutigam ausgesucht, aber stattdessen wirst du bei mir bleiben."
"Du meinst also im Ernst, dass du mein … Zufallstreffer bist?"
"Ja, genau." Als Rafe behutsam über das goldene Herz an Cathys Halskette strich, spürte er, wie ihr Puls flatterte. "Sag mir nur eins", forderte er mit rauer Stimme und liebkoste die zarte Haut ihres Halses. "Warum trägst du das noch?"
Cathy schloss die Augen und atmete tief durch. "Geh. Ich möchte in Frieden leben."
"Ich auch." Rafe küsste sie sanft auf den Kopf. "Ich habe nie in Frieden gelebt, seit du fortgegangen warst. Dir geht es genauso, und es tut dir weh."
"Wie bitte? Du hast mich belogen, dich bloß mit mir abgegeben, weil du dafür bezahlt worden bist. Ich war ein Mädchen …"
"Du warst zwanzig."
"Ich war völlig unerfahren."
"Jetzt hör aber auf. Du hast mich regelrecht verführt, Skinny. Du wolltest mich gleich in der ersten Nacht, und damals hast du keine Angst gehabt."
"Oh!", stieß sie aufgebracht hervor. "Das ist wohl das Einzige, woran du dich erinnerst, und das reibst du mir jetzt unter die Nase!"
"Ich beschwere mich ja gar nicht, ich wollte die Dinge nur ins rechte Licht rücken."
"Du warst zehn Jahre älter als ich und erfahren. Du wusstest genau, wie du mich dazu bringen konntest, das zu tun, was du wolltest. Du hast mich von Anfang an bewusst belogen, hast dich so verstellt, dass du für ein Mädchen, das gegen sein Leben im
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