BACCARA EXKLUSIV Band 45
„Aus deinem Mund klingt es so einfach. Aber wie hättest du dich gefühlt, wenn ein halbnackter Mann aus meinem Schlafzimmer geschlendert wäre, während du eine Überraschungsparty für mich vorbereitest?“
Die bloße Vorstellung weckte seinen Zorn. Gleichzeitig milderte es seine Empörung um einiges. „Ich hätte mich auf ihn gestürzt und ihn anschließend hinausgeworfen.“
Sie bedachte ihn mit einem strengen Blick. „Ich glaube nicht, dass ein Ringkampf unter Frauen das Richtige für deine Party gewesen wäre.“
„Was machen wir jetzt? Wir müssen die Sache hinter uns lassen.“
„Das tue ich.“
„Das klingt nicht überzeugend.“ Der verletzte, verwirrte Ausdruck auf ihrem Gesicht machte ihm zu schaffen. Er trat auf sie zu und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Verdammt, Jenna, ich will dich zurückhaben. Ich will, dass du mir glaubst.“
Tränen standen ihr in den Augen, und sie schaute zur Decke hinauf. Stan bekam Angst. Jenna weinte nie. Das war einfach nicht ihre Art.
„Ich versuche es doch“, erwiderte sie mit gepresster Stimme. „Es fällt mir nicht schwer, dir zu glauben. Ich bin nur nicht sicher, ob ich noch an mich glauben kann.“
Stans Herz schien einen Moment auszusetzen. Er las die Hoffnungslosigkeit in ihren Augen und fühlte sich selbst so hoffnungslos wie noch nie zuvor in seinem Leben.
Sie einigten sich darauf, Jenna zwei Wochen Zeit zu geben. Doch mit jedem einzelnen Tag, der verstrich, wurde Stan niedergeschlagener. Er konnte sich nicht erinnern, sich jemals elender gefühlt zu haben. Er saß im Gras neben dem Basketballfeld und schaute Jordan beim Werfen zu.
„Willst du nicht spielen?“, fragte der Junge.
Stan schüttelte den Kopf. „Heute nicht.“
Jordan zuckte die Schultern und dribbelte mit dem Ball. „Wann wirst du Jenna wiedersehen?“
Stan seufzte. „Ich habe keine Ahnung. Es ist jetzt vier Tage her. Ich weiß es wirklich nicht.“
„Hast du ihr schon Blumen geschickt oder so etwas?“
„Nein. Sie sagt, sie ist durcheinander.“
Jordan hörte auf, den Ball auftrumpfen zu lassen, und sah Stan fragend an. „Würden Blumen sie denn noch mehr durcheinanderbringen?“
„Nein, ich schätze nicht.“ Stan rieb sich mit der Hand über das Gesicht. „Aber ich bin nicht sicher, ob sie irgendetwas nützen würden.“ Er wechselte das Thema. „Wie steht es mit deinem Bruder?“
„Gut. Er ist in letzter Zeit nachts öfter zu Hause.“
„Das ist schön.“
„Wir haben darüber gesprochen, dass ich bei dir wohnen könnte.“
Stan musterte Jordan erstaunt. Der Junge war sehr vorsichtig mit seinen Gefühlen. Er warf erneut auf den Korb. „Und was kam bei der Unterhaltung heraus?“
„Er meint, er sei als Bruder wohl in Ordnung, aber als Vormund kommt er nicht so gut klar. Er hat mich gefragt, ob ich ganz bei dir leben möchte.“
Stan behielt seine Meinung für sich. „Und?“
„Ich antwortete, dass ich meinen Bruder nicht verlieren will, aber es schon ganz gut ist, einen Erwachsenen zu haben, wenn man ihn braucht.“
Stan schmunzelte über Jordans praktische Betrachtungsweise.
„Er meinte, ich würde ihn nie als Bruder verlieren und dass man eine Vereinbarung finden könnte, wenn ich bei dir lebe, damit ich ab und zu bei ihm bleiben kann.“ Jordan hielt den Ball fest und barg ihn im Schoß. Endlich sah er Stan ins Gesicht. „Du hast in letzter Zeit nicht mehr viel davon gesprochen, dass ich bei dir leben soll. Hast du deine Meinung geändert?“
Stan ging zu dem Jungen. „Ich wollte dich nicht unter Druck setzen. Bist du zu alt für eine Umarmung?“
Jordan zuckte die Schultern, doch als Stan ihn in den Arm nahm, ließ er den Ball fallen und umarmte ihn auch. „Ich werde mich ernsthaft nach einem Haus umsehen müssen. Hast du etwas dagegen, bis dahin in meinem kleinen Apartment zu wohnen?“
Jordan schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich finde, wir sollten Jenna dazu bringen, uns in ihrem Haus wohnen zu lassen.“
Stan seufzte. „Ich weiß nicht recht. Ich bin nicht sicher, was sie tun wird.“
Jordans Miene war ernst. „Vielleicht solltest du sie daran erinnern, dass sie zu dir gehört. Manchmal vergessen Leute so etwas.“
Am fünften Tag, seit sie Stan zuletzt gesehen hatte, war Jenna noch immer verwirrt. Sie fühlte sich schlecht wegen ihrer Zweifel, und sie vermisste Stan. Er war ein unersetzlich wichtiger Teil ihres Lebens geworden. Wollte sie wirklich ohne ihn leben? Diese Frage plagte sie Tag und Nacht, doch sie
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