BACCARA EXKLUSIV Band 45
dreißig Sekunden“, flüsterte er, und seine Lippen streiften schon fast ihre.
„Äh …“ Sie registrierte die Form seiner Lippen und fragte sich, wie Stan wohl küsste. Eine unbezähmbare Neugier hatte sie gepackt. „Ich, also …“
„Wenn du nein sagen willst, dann tu es jetzt.“
„Ich …“
Sie brachte es nicht schnell genug heraus. Sein Mund nahm von ihrem Besitz. Was tat sie da? Küsste sie tatsächlich Stanley Michaels? Der Schock machte sie bewegungslos. Dagegen spürte sie jede von Stans Bewegungen. Seine Brust streifte sanft ihre Brüste, doch er berührte sie nicht mit den Händen oder hielt sie in den Armen. Der einzige Kontakt bestand durch seinen Mund, und in der Art, wie seine Lippen sich auf ihren bewegten und sie erforschten, lag etwas unglaublich Erotisches.
Er war so sanft und zärtlich, dass ihr Widerstand bröckelte und sie sich immer mehr entspannte. Sie spürte, dass sie ihm vertrauen konnte, und es war so schön, wenn er wie jetzt langsam mit der Zungenspitze über ihre Unterlippe fuhr und spielerisch Einlass in ihren Mund begehrte. Er wollte, dass sie den Kuss erwiderte, und war bereit, sich Zeit zu lassen, um seinen Willen zu bekommen. Sie fühlte, wie sein Verlangen auf sie übersprang.
Ihr Herz schlug schneller, ihre Vorbehalte schwanden dahin, und Sehnsucht breitete sich in ihr aus. Sie vermochte nicht zu benennen, was sie wollte, sie wusste nur, dass sie sich mehr wünschte. Mit einem leisen Seufzer teilte sie die Lippen und nahm seine sinnliche Einladung an. Ihre Gefühle siegten über den Verstand, und sie begann den Kuss zu erwidern.
Er neckte sie mit der Zunge, fuhr damit über ihre Lippen, zog sich wieder zurück. Sein Mund hielt ihre ganze Aufmerksamkeit gefesselt und weckte ihre glühende Begierde. Ihre Brustspitzen waren hart, und sie fragte sich, wie es wohl sein mochte, sich an seinen harten, männlichen Körper zu pressen.
Die Frustration machte sie kühn. Sie teilte die Lippen noch weiter, sodass ihre Zungen ein erotisches Spiel beginnen konnten. Eine sinnliche Fantasie schoss ihr durch den Kopf. Sie stellte sich vor, ihre nackten Körper seien im Liebesrausch miteinander verschlungen. Benommen krallte sie sich an seinen Schultern fest.
Kaum hatte sie ihn berührt, wich er fluchend zurück. Jenna kam erst allmählich wieder zu sich und war dankbar, dass das Seitenfenster ihren Kopf stützte. Noch immer pulsierte die Erregung durch ihre Adern, und sie war unfähig, klar zu denken. Sie holte mehrmals tief Luft und suchte nach Worten.
„Ich muss hineingehen“, brachte sie schließlich hervor. Ich muss fort von dir, fügte sie im Stillen hinzu und legte die Hand auf den Türgriff. Ich kann nicht ganz bei Trost sein. Ich habe mich gerade von Stanley Michaels küssen lassen, und es hat mir gefallen. Alarmiert öffnete sie die Tür.
„Warte eine Minute“, bat er.
„Eine Minute? Auf keinen Fall. Schau dir doch an, was dreißig Sekunden schon angerichtet haben.“ Und damit schwang sie die Beine hinaus. Sie würde zur Haustür gelangen, und wenn sie dorthin kriechen musste. Sie griff gleichzeitig mit Stan nach den Krücken auf dem Rücksitz.
Stan fluchte erneut und war innerhalb von Sekunden um den Wagen herumgegangen. „Du bist die dickköpfigste, eigensinnigste Frau, die ich je getroffen habe. Bittest du denn niemals um Hilfe?“
„Nein. Das ist ebenfalls eine Grundregel“, erklärte sie und humpelte auf ihre Veranda zu.
„Wir müssen etwas gegen deine Regeln unternehmen.“
„Bisher haben meine Regeln sehr gut funktioniert. Es gibt keinen …“ Sie hielt inne, als er die Krücken auf den Gehsteig legte. „He, was machst du da?“, fragte sie überflüssigerweise, denn er legte die Arme um sie und trug sie die Treppenstufen hinauf.
„Es ist spät“, sagte er. „Auf diese Weise geht es schneller und einfacher. Wo ist dein Schlüssel?“
Instinktiv wollte sie protestieren, doch sie ahnte, dass sie ihn dann nur noch länger am Hals hätte. Sie nahm den Schlüssel aus ihrer Handtasche, und Stan verlagerte sein Gewicht, sodass er die Tür aufsperren konnte. Er stieß die Tür mit der Schulter auf und setzte Jenna auf das Sofa. Dann holte er ihre Krücken.
Er setzte sich zu ihr auf das Sofa und sah sie an. Seine Miene verriet zu viele Gefühle, als dass Jenna sie alle hätte entschlüsseln können.
Sie schluckte. „Du wirst mich nicht noch einmal küssen.“
„Nicht heute Abend“, räumte er ein. „Deinetwegen werde ich meine Regeln aber
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