BACCARA EXKLUSIV Band 47

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTY LOCKHART PAMELA INGRAHM KATHIE DENOSKY

Vom Netzwerk:

Situation aus der Fassung hätte bringen lassen.
    „Leah, entschuldigen Sie. Ich habe so vielen Leuten auf das Pferd geholfen, dass mir nie der Gedanke gekommen wäre, es könnte Ihnen etwas ausmachen. Was Ihr Gewicht angeht, so ist es natürlich absoluter Blödsinn, Sie könnten zu schwer für mich sein. Und jetzt kommen Sie endlich.“
    Widerwillig folgte sie seiner Aufforderung und erlaubte ihm, ihr hinaufzuhelfen. Erst als sie sein Haus schon fast erreicht hatten, sagte sie etwas.
    „Will, ich verstehe natürlich, dass Sie Geschäftsmann sind, aber Ihre Tochter bittet Sie, bei ihr zu sein, wenn sie sich ihr Hochzeitskleid aussucht. Da Ihre Exfrau nicht kommen wird, dachte ich, Sie würden einsichtiger sein.“
    Er holte tief Luft. „Ich habe doch gesagt, dass ich dabei sein will.“
    „Aber nur zu Ihren eigenen Bedingungen. Sie haben offenbar vergessen, dass ich am Donnerstag hier sein muss, um das Barbecue für Freitag vorzubereiten. Danach sind es nur zwei kurze Wochen bis zur Probe.“
    Er hatte das verdammte Barbecue tatsächlich vergessen. „Ich wusste nicht, dass Ihre Dienste auch kostenlose Psychoanalyse einbeziehen.“
    „Manchmal gehört sie zum Job.“
    „Danke, aber ich brauche sie nicht, weder von Ihnen noch von Myra Jo. Wenn Myra Jo nicht bis Donnerstag warten will, kann ich nichts dagegen tun.“
    Sie ließ sich von ihm beim Absteigen helfen, ohne ein Wort zu sagen. Obwohl er ihren Ärger über seine Worte ahnte, hatte er plötzlich den sehnlichsten Wunsch, sie in die Arme zu ziehen und zu küssen, bis sie ebenso verwirrt sein würde wie er selbst. Verdammt, er wollte sich nicht für sie interessieren. Er hatte kein Verlangen nach dem Theater, das eine Beziehung mit sich brachte, und er hatte auch gar keine Zeit. Leah Houston war hier, um Myra Jos Hochzeit vorzubereiten, und nicht, um seinen Annäherungsversuchen auszuweichen.
    Er hätte fast bitter aufgelacht. Es war ja gut und schön, sich all diese Ratschläge zu geben, aber jedesmal wenn das Licht auf ihr weiches braunes Haar fiel, kam er in Versuchung, es aus dem Zopf zu befreien und es offen über ihren Rücken fallen zu sehen. Sein Blick blieb an ihren vollen Lippen hängen, und er wurde den Gedanken nicht los, wie herrlich es sein musste, sie zu küssen.
    Erst als Leah sich räusperte, wurde ihm klar, dass er sie anstarrte.
    „Ich sehe Sie dann also am Freitag, wenn Sie zurückkommen“, sagte sie kühl und reichte ihm Myra Jos Hut.
    „Ja, das nehme ich an.“
    Er führte die Pferde zum Korral, während Leah zu ihrem Wagen ging. Plötzlich drehte er sich um und rief ihr zu: „Passen Sie auf mein Kind auf, okay?“
    Selbst aus der Entfernung sah er, wie ihr Gesichtsausdruck sanfter wurde. „Okay.“
    Leah stieg ein und sah zu, wie Will den Pferden die Sättel abnahm. Dickköpfiger Esel, dachte sie gereizt, während sie beobachtete, wie er sich mit geschmeidiger, männlicher Anmut bewegte. Sie wünschte, er gehörte zu den Männern, die gern ohne Hemd arbeiteten, denn es hätte ihr ganz und gar nichts ausgemacht, noch einen Blick auf seine muskulöse Brust und den festen Bauch zu erhaschen. Er ließ offensichtlich ab und zu das Hemd zu Hause, da seine Haut einen herrlich sonnengebräunten Ton angenommen hatte, aber heute schien er ihr keinen Blick mehr gönnen zu wollen.
    Sie verlor ihn aus den Augen, als er einen Sattel in den Schuppen trug. Leah zwang sich irritiert, den Lauf ihrer Gedanken zu ändern, und dachte über die bevorstehende Anprobe für das Hochzeitskleid nach. Wenn Will den Termin nicht einhalten konnte, so hatte er bestimmt einen triftigen Grund. Er würde Myra Jo nie enttäuschen, wenn es anders ginge.
    Mit einem Seufzer setzte Leah ihre Sonnenbrille auf, startete den Wagen und fuhr nach Austin zurück.
    Der Dienstag kam, und Leah war noch nicht ganz fertig. Sie hatte die Hochzeitskleider für Myra Jo bereitgehängt, aber auf ihrem Schreibtisch stapelte sich die unerledigte Arbeit.
    In beiden Abteilungen ihres Geschäfts war die Hölle los. Der Juni schien nicht nur der Lieblingsmonat für Hochzeiten zu sein, sondern es musste auch besonders schlechtes Wetter im letzten September geherrscht haben, wenn man nach der Unmenge von Babys urteilte, die sich in der Kinderabteilung nebenan für den Sommer ausstatten ließen. Einige der Bräute hatten plötzlich abgenommen, andere wieder zugenommen, sodass Änderungen in letzter Minute vorgenommen werden mussten. Leahs Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Nicht zum ersten