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BACCARA EXKLUSIV Band 47

BACCARA EXKLUSIV Band 47

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTY LOCKHART PAMELA INGRAHM KATHIE DENOSKY
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Zeitverschwendung. Und dieses junge Mädchen wegen ihres Glücks zu beneiden, war einfach schrecklich.
    Das Fehlen eines Mannes machte ihr nichts aus. Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann sie sich das letzte Mal mit Brandt getroffen hatte. Ihr voller Terminkalender hatten irgendwie immer ein Rendezvous ausgeschlossen. Und Leah war eigentlich eher erleichtert als enttäuscht darüber.
    Ich brauche keinen Mann, der mein Leben auf den Kopf stellt, versicherte sie sich.
    Myra Jo hatte zu dem Brautkleid einen sanft gebauschten Petticoat ausgesucht, der den schimmernden Satin um ihre Hüften anhob. Leah knöpfte das Kleid im Rücken und an den Ärmeln zu und führte Myra Jo dann zu einem Hocker, an den sie sich lehnen konnte, ohne ihr Kleid zu zerknittern, und bürstete Myra Jos Haar glatt nach hinten. Sie steckte es geschickt mit einigen Nadeln hoch und setzte dann den Schleier auf ihre Stirn. Eine Perle in der Mitte gab dem Schleier einen Hauch von Exotik. Leah trat zurück und holte tief Atem. Sie hatte wirklich noch nie eine schönere Braut gesehen.
    Leah starrte sekundenlang Myra Jos hübsches Gesicht an und dachte plötzlich voller Bedauern, dass sie dies nie für ihr eigenes Kind würde tun können. Leah bereute nicht, dass sie ihre Karriere einer Familie vorgezogen hatte, immerhin hatte sie freiwillig diesen Entschluss gefasst. Aber in diesem Augenblick hatte sie das Gefühl, einen großen Verlust erlitten zu haben.
    Das Geräusch der Klingel aus dem Vorraum unterbrach ihre Gedanken. Leah fasste sich wieder, drapierte den Schleier um Myra Jos Gesicht und genoss den Augenblick, der jungen Frau mehr als nur eine professionelle Hilfe zu sein. Myra Jo war eine Braut ohne Mutter, und Leah war in gewisser Weise die Brautmutter ohne Kind.
    „Fertig?“, fragte Leah mit erwartungsvollem Lächeln. Sie freute sich schon auf Myra Jos Gesicht, wenn sie sich im Spiegel betrachtete.
    Myra Jo nickte. Sie ging die wenigen Schritte bis zum Spiegel und glättete hier und da den Faltenwurf des Kleides, als ob sie es ebenso wenig erwarten könnte und den Moment noch ein wenig hinauszögern wollte.
    Gerade als sie die Augen hob, ging die Tür auf, und Myra Jo sah ihren Vater im Spiegel. Leahs Augen füllten sich wieder mit Tränen, als Myra Jo ihre Röcke raffte und sich in Wills Arme warf.
    „Es tut mir leid, dass ich zu spät komme, Baby.“
    „Schon gut. Bis jetzt haben wir nur herumprobiert. Oh, Daddy, vielen Dank, dass du zurückgekommen bist.“
    Mit einem roten Fleck auf beiden Wangen kam Will mit seiner Tochter zu Leah zurück. Das Bild, das sie boten, ließ Leah lächeln. Myra Jo sah hinreißend aus in ihrem Brautkleid. Will trug seine unvermeidliche Jeans, dazu ein weißes Hemd, einen Cowboyhut und Stiefel, die vermutlich seit Jahren nicht ordentlich geputzt worden waren.
    Leah wies auf das Besuchersofa und nahm neben Will Platz.
    „Oh, Leah, es ist wunderschön“, hauchte Myra Jo und drehte sich begeistert vor dem Spiegel von einer Seite zur anderen. Der Queen-Anne-Stil kam an Myra Jos zierlicher Figur perfekt zur Geltung. Nur an der Taille musste das Kleid ein wenig enger genäht und die Länge gekürzt werden, dann war es perfekt.
    „Was denkst du, Daddy?“, fragte sie und drehte sich anmutig herum.
    „Baby, du siehst … Ich meine – mein Liebling, du bist die hübscheste Braut, die ich je gesehen habe.“
    Die Freude in Myra Jos Gesicht und die Rührung in Wills Ausdruck entschädigten Leah für alle Unannehmlichkeiten. Diese kostbaren Momente machten ihre Arbeit zu einem Vergnügen.
    Leah rief ihre Schneiderin, um die Änderungen vornehmen zu lassen, und nutzte die Ablenkung, um Will beiseitezuziehen.
    „Ich bin wirklich froh, dass Sie kommen konnten. Myra Jo ist so aufgeregt“, sagte sie leise und sah zu dem Mädchen hinüber. Als er nicht antwortete, bemerkte sie, dass Wills Ausdruck besorgt war. Sie fragte sich, was in ihm vorging.
    „Ich danke Ihnen für das, was Sie für Myra Jo tun.“
    „Gern geschehen, obwohl es erst zu etwas Besonderem wurde, als Sie hereinkamen.“
    „Oh, ich weiß nicht. Das hier sind Frauenangelegenheiten, und ich denke, Myra Jo brauchte die Hilfe einer Frau.“
    Leah legte impulsiv eine Hand auf seinen Arm. „Ich bin froh, dass ich für Ihre Tochter da sein konnte. Sie ist ein ganz besonderer Mensch für mich.“
    Als er ihre Hand mit seiner bedeckte, durchlief Leah ein Schauer der Erregung. Wie schaffte es dieser Mann nur, sie mit einer simplen Berührung so aus

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