BACCARA EXKLUSIV Band 47
sagen, dass das, was auf der Wiese geschehen ist, mich aufgewühlt hat? Dass der Kuss auf dem Speicher mir nicht genügt hat? Dass ich versucht habe, nicht an dich zu denken, als ich in Laramie war, und dass das nicht geklappt hat? Soll ich dir nicht sagen, dass ich mich nur noch mehr nach dir gesehnt habe, als ich weg war?“
Er hielt inne, dann fragte er: „Was soll ich nicht tun?“
Ihr schwirrte der Kopf. Sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen, und war froh, dass Wayne sie nicht berührte, denn dann würde ihr das nie gelingen. „Wir … das dürfen wir nicht tun.“ Sie blickte auf Billy und rief sich all das ins Gedächtnis, für das sie kämpfen wollte, alles, was sie verlieren könnte.
„Das, was zwischen uns ist, wird aber nicht von selbst wieder vergehen, Cassie.“
Sie atmete einmal tief durch, bevor sie entgegnete: „Es gibt nichts zwischen uns.“
„Wirklich nicht?“, forderte er sie heraus.
„Nein.“ Aber sie vermied es, ihn anzusehen, und tat so, als interessiere sie sich für Billys Flasche.
„Warum hast du meine Küsse dann erwidert?“
Beinahe hätte sie das abgestritten.
„Und dein Körper wollte noch mehr.“ Wayne kam einen Schritt auf sie zu. „Und warum mache ich dich so nervös?“
„Weil du so viel Macht hast.“ Wenigstens das konnte sie ihm erklären. „Weil du Billy die Möglichkeit nehmen könntest, seine eigene Familie kennenzulernen.“
„Glaubst du wirklich, dass ich so etwas tun würde?“
„Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll, Wayne. Du hast gesagt, du würdest gegen mich kämpfen.“
„Ich würde das beschützen, was mir gehört. Einschließlich Billy.“
Ein Schauer lief durch ihren Körper.
„Aber wie passt du in diese ganze Sache, Cassie? Du hast mich nicht aus Furcht geküsst.“
Sie antwortete nicht. Wie könnte sie ihm gestehen, dass sie sich nicht vor ihm fürchtete, sondern eher vor ihren eigenen Gefühlen? Vor der Stärke, mit der sie auf ihn reagierte.
„Nein“, gab sie zögernd zu. „Das habe ich nicht getan.“
Er hockte sich vor sie, dabei öffnete sich sein Bademantel ein wenig, und sie konnte das dichte krause Haar auf seiner Brust sehen. Sie fragte sich, wie es sich wohl anfühlen mochte, wenn sie mit den Fingern darüberfuhr, und ob sich ihr je die Gelegenheit bieten würde, es herauszufinden.
Sie seufzte tief auf. „Warum lässt du mich nicht in Ruhe?“, fragte sie.
„Willst du das wirklich?“
„Jawohl.“ Billy hatte aufgehört zu trinken. „Nein, das will ich nicht.“
Er grinste, und seine blauen Augen blitzten. Sein Blick schien sie herauszufordern, ihm noch mehr zu verraten. Und seine nächste Frage bestätigte ihr das.
„Sag mir, warum du meinen Kuss erwidert hast, Cassie.“
„Ich wollte wissen, wie es ist“, gestand sie.
„Und, wie war es?“
Sie schluckte und vermied es erneut, ihn anzusehen. „Ich bin noch nie so geküsst worden“, verriet sie ihm schließlich. „Und ich würde gern glauben, dass das bei dir so ähnlich war.“
Billy war satt und zufrieden eingeschlafen, und ihre letzte Entschuldigung, hinter der sie sich verstecken konnte, war dahin. Mit einer Sanftheit, die sie bereits schon einmal im Umgang mit dem Kleinen bei ihm erlebt hatte, nahm Wayne ihn nun auf den Arm.
Liebevoll hielt er das Kind an seiner breiten Brust. Ein Band des Vertrauens bestand zwischen den beiden, und ihr Anblick war so süß und erregend, dass sie kaum atmen konnte.
Wie sehr unterschied sich Wayne doch von Steven, der kaum Zeit für seinen Sohn gehabt hatte und sich eine Frau wünschte, die ihm die wenigen Verpflichtungen auch noch abnehmen sollte. Aber Wayne interessierte sich für dieses Kind, obwohl er vielleicht immer noch nicht glaubte, dass es Teil seiner Familie war. Der Unterschied zwischen diesem Rancher und dem Mann, den sie beinahe geheiratet hätte, weckte in ihr den Gedanken, wie Wayne wohl mit einem Baby umgehen würde, dessen Vater er war.
Schnell schob sie diesen Gedanken wieder von sich. Es hatte keinen Zweck, sich so etwas vorzustellen, ganz besonders dann nicht, wenn sie sich als die Mutter dieses Kindes sah.
Wayne trug Billy zu der Wiege, legte ihn vorsichtig hinein und deckte ihn zu. Danach legte er die Hand auf die Kerbe, die sie ihm auf dem Speicher gezeigt hatte, und schaukelte die Wiege sanft.
Sie trat neben ihn, und er legte lächelnd den Arm um ihre Schultern.
„Wir sind ein gutes Team“, sagte er leise.
Im Augenblick stimmte das vielleicht, aber sehr viel länger
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