BACCARA EXKLUSIV Band 47
würde es wohl nicht dauern. Schon bald würde sie mit Billy nach Nebraska zurückkehren, und dann würde sie Wayne nur noch wenige Male im Jahr sehen.
Chad würde vielleicht einige Zeit mit seinem Sohn verbringen wollen, doch dass sie Schritte eingeleitet hatte, um Billy zu adoptieren, würde ihn wahrscheinlich nicht stören. Denn hätte er sich darauf gefreut, Vater zu sein, dann hätte er seine schwangere Freundin bestimmt nicht im Stich gelassen, um weiter Rodeos zu reiten.
„Komm mit mir nach draußen, Cassie.“
„Jetzt? Heute Abend? Aber es ist viel zu …“
„Jetzt, Cassie. Es ist wunderschön draußen.“
Sie versuchte, einen klaren Kopf zu behalten. Wenn sie ihn jetzt nicht verließ, würde er sie wieder küssen – und die Antworten bekommen, die sie ihm nicht geben wollte.
„Du wolltest doch wissen, was der Privatdetektiv gesagt hat.“
Ihr Widerstand schwand.
„Fünf Minuten“, versicherte Wayne. „Mehr verlange ich nicht.“
Sie ahnte, wohin das führen würde, nickte jedoch trotzdem. „Aber nur fünf Minuten.“
„Mein Zimmer oder deines?“, fragte er.
Sie wusste, dass beide Zimmer einen Balkon hatten, doch der Gedanke, in sein Zimmer zu gehen, sein Bett zu sehen, war viel zu erregend. „Meins.“
Schnell wurde ihr dann klar, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Und sie verschränkte die Arme vor der Brust, als Wayne einen langen Blick auf ihre Kleidung warf, die sie zuvor ausgezogen hatte. Was dachte er jetzt wohl?
„Du wolltest mit mir reden?“, sagte sie, um die Stille zu unterbrechen. „Draußen, nicht wahr?“ Sie ließ die Arme sinken und war bemüht, sich so zu benehmen, als hätte sie schon mehrmals einen Mann mit in ihr Schlafzimmer genommen.
„Ja, draußen“, stimmte er ihr zu und ging zur Balkontür.
Mit weichen Knien folgte sie ihm und wusste, wenn er es noch einmal versuchen würde, mit ihr zu schlafen, würde sie nicht mehr in der Lage sein, ihm zu widerstehen. Froh, dass er ihr noch einen Aufschub gewährte, setzte sie sich draußen auf einen der gepolsterten Gartenstühle und blickte zum sternenübersäten Himmel.
Wayne lehnte sich an das Geländer, nur wenige Zentimeter von ihr entfernt.
„Der Privatdetektiv ist in Südamerika“, begann er nach einer Weile. „Er hat gehört, dass Chad dort sei.“
„Verstehe“, antwortete sie.
„Wir sollten schon bald von Chad hören. Und dann werden wir entscheiden, wie wir weiter vorgehen werden.“
Die unterschwellige Angst, die sie in diesen Tagen hatte, kam hoch und nahm ihr fast den Atem. Würde Chad alles abstreiten? Oder, schlimmer noch, würde er womöglich doch etwas dagegen haben, dass sie Billy adoptierte? Und was wäre mit Wayne?
Als sie zu ihm aufsah, stellte sie fest, dass er sie beobachtete. Die Spannung zwischen ihnen war mit Händen zu greifen. Und es war eine knisternde, erotische Spannung. Er hatte nicht deshalb mit ihr allein sein wollen, um mit ihr über die Informationen des Privatdetektivs zu sprechen. Ihr weiblicher Instinkt sagte ihr das.
Und als er nun sprach, klang seine Stimme ganz anders. Es lag etwas darin, das sie nicht erklären konnte. „Ich will dich, Cassie.“
Ihre Gedanken überschlugen sich so schnell, dass sie nicht überlegen konnte.
„Du weißt es“, sagte er.
Er hatte recht, sie wusste es.
„Und was sollen wir jetzt dagegen tun?“
Ein Schauer lief durch ihren Körper, dabei wehte kein Wind, und die Sommernacht war warm. Sie zog die Beine hoch und schlang die Arme um ihre Knie. „Gar nichts“, antwortete sie.
„Cassie …“
„Wayne, ich kann nicht mit dir schlafen.“
„Und warum nicht?“
„Du bist Billys Onkel, und ich bin seine Tante. Ich halte das für keine gute Verbindung.“
„Und was hast du noch für Einwände?“
„Du glaubst doch, dass ich deiner Familie schaden will, und bist entschlossen, mich davon abzuhalten.“ Da er sie nur schweigend ansah, fügte sie hinzu: „Wir sind Gegner.“
„Was noch?“
„Dass …“ Sie hielt inne. Er verwirrte sie, sie konnte nicht mehr klar denken. „Das ist unmöglich.“
„Sonst noch etwas?“ Er hockte sich vor sie, und sein Bademantel gab seine muskulösen Oberschenkel frei. Auch wenn sie es noch so sehr versuchte, es gelang ihr nicht, sich zusammenzureißen, und ihr Blick glitt höher – bis zu seinem Slip. Rasch schloss sie die Augen, um sich davon abzuhalten, genauer hinzuschauen.
Insekten summten in der warmen Nachtluft, während ihr das Blut in den Ohren rauschte.
„Cassie
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