BACCARA EXKLUSIV Band 47
Angst auf und schlug mit den Hufen durch die Luft.
Jenna sah, wie Flint über den Zaun springen wollte, und raffte sich auf. „Halte Ryan vom Zaun fern“, verlangte sie und ging auf den scheuenden Hengst zu. „Ich beruhige Black Satin.“
Ängstlich und aufgeregt klammerte Flint sich an den Zaun. Ob er Jenna rechtzeitig erreichte, falls der Hengst sie angriff? Konnte er sie vor den scharfen Hufen retten?
Zu seinem größten Erstaunen hielt der Hengst still und drehte den Kopf von einer Seite zur anderen, während er auf Jennas sanfte Stimme hörte. Black Satin wirkte leicht nervös, als sie nach dem Halfter griff, entspannte sich jedoch wieder.
Sie streichelte seinen Hals. „Hol mir einen anderen Sattel, Flint.“
„Nein.“ Er hatte solches Herzklopfen, dass er das kein zweites Mal durchgestanden hätte. „Warte bis morgen. Dann hat er sich ganz beruhigt.“
„Er muss begreifen, dass er keinen Grund zur Angst hat. Hol den Sattel.“
Auch wenn er dagegen war, gehorchte er. „Du musst das nicht machen“, sagte er, als er ihr den Sattel reichte.
„Doch, ich muss.“ Ihre Hände berührten sich. „Ich verspreche dir, dass nichts passiert.“
Noch nie war Flint etwas so schwer gefallen wie das untätige Zusehen. Er hielt den Atem an, als der Hengst die Ohren anlegte und die Augen verdrehte, während Jenna aufsaß. Doch als Black Satin merkte, dass ihm nichts geschah, beruhigte er sich wieder.
Flint war völlig erschöpft, als Jenna den Hengst in seine Box brachte. Solche Angst wie bei ihrem Sturz hatte er nie zuvor ausgestanden. Er hatte sich hilflos gefühlt. Hätte sie nicht aus eigener Kraft aufstehen können, wäre er zu spät gekommen.
Jenna kehrte zum Korral zurück und schmiegte sich an Flint. Er fühlte, dass der Zwischenfall sie erschüttert hatte. Sie bebte, und er drückte sie an sich, als könnte sie nicht aus eigener Kraft stehen.
„Du hast mich fast zu Tode erschreckt“, flüsterte er. „Was ist passiert?“
Bevor sie es erklären konnte, kam Ryan zu ihnen gelaufen. „Jenna, ist alles in Ordnung?“
Sie streichelte seine Wange. „Mir geht es blendend, Schatz.“
Flint hielt sie im Arm und hob Ryan hoch. Zu dritt standen sie sekundenlang am Zaun.
„Sehen wir uns den Sattel an“, sagte Flint schließlich und stellte Ryan auf die Erde.
„Der Gurt ist gerissen“, erwiderte Jenna.
Sie betraten den Korral, und Flint hängte den Sattel auf den Zaun und untersuchte ihn.
„Er ist nicht von allein gerissen“, stellte er fest und sah sich um, weil er wieder fühlte, dass sie beobachtet wurden. „Er wurde durchgeschnitten.“
8. KAPITEL
Flint saß am Schreibtisch und betrachtete die Teile des Sattelgurts. Wenn ein Pferd scheute und sich aufbäumte, konnte der Reiter sich normalerweise am Sattel festhalten. In diesem Fall wäre das nicht möglich gewesen. Hätte Black Satin anders reagiert …
Flint holte tief Atem. Derjenige, der den Gurt zerschnitten hatte, hatte bei dem Hengst mit heftigem Widerstand gerechnet, und dann hätte es tödlich ausgehen können.
„Flint.“ Jenna stand in der offenen Tür des Arbeitszimmers. „Whiskers sagt, dass du mich sehen willst.“
„Wir müssen miteinander reden.“
„In Ordnung.“ Sie setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. „Gibt es ein Problem?“
„Ich stelle dir einen Scheck über den vertraglich vereinbarten Betrag plus Lohn für die übrige Arbeit, die du hier geleistet hast, aus.“ Er tat es ungern, aber an seinem Entschluss war nicht mehr zu rütteln. „Gleich morgen früh verlässt du die Rocking-M-Ranch.“
„Was soll das, Flint?“
Er holte einen Scheck aus der Schublade, füllte ihn aus und schob ihn ihr zu. „Wir wissen beide, dass das vorhin kein Unfall war. Jemand wollte, dass du stürzt.“
„Ja, aber …“
„Ich kann und will nicht riskieren, dass sich so etwas wiederholt.“
Jenna sah ihm an, wie sehr er es bedauerte. Es rührte sie, welches Opfer er bringen wollte. Er gefährdete Black Satins Trainingsprogramm und den von ihm angestrebten Erfolg, um sie zu schützen.
„Danke.“ Sie griff nach dem Scheck und zerriss ihn. „Ich bleibe. Du wirst mich erst los, wenn ich meine Arbeit beendet habe.“
Er griff nach einem anderen Scheck. „Ich entlasse dich mit voller Bezahlung aus dem Vertrag.“
„Das ist mir schon klar.“ Sie lehnte sich zurück. „Ich bin dir auch dankbar, aber ich lehne dein Angebot ab.“
„Kommt nicht infrage!“ Flint sprang auf. „Verstehst du denn nicht?
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