BACCARA EXKLUSIV Band 49
hatte er sie gleich an ihre gemeinsame Nacht erinnert. Er war nicht sicher, ob das klug oder dumm war. Ihr letzter Besuch war nicht gerade ideal gewesen, abgesehen von ihrem unglaublichen Liebesspiel.
Er riskierte einen Blick von der Seite auf Delia. Seine Bemerkung schien keine besondere Wirkung auf sie auszuüben, so oder so. Tatsächlich war sie in Gedanken versunken.
Wie er es versprochen hatte, war er schnell mit dem Aufräumen fertig. Er wischte sich die Hände an einem Geschirrtuch ab, dann drehte er sich zu Delia um, die ruhig am Esstisch auf ihn wartete. Er blies die Kerzen aus. „Hast du deinen Badeanzug mitgebracht?“
Sie nickte ernst.
Tony lächelte unwillkürlich, als er sie sich in einem Bikini vorstellte. „Gut. Du kannst dich in dem Badezimmer unter der Treppe umziehen. Da findest du auch Handtücher. Komm auf die Terrasse, wenn du so weit bist.“
Wieder lächelte sie schwach, bevor sie wegging. Jetzt fiel Tony auf, dass noch etwas anderes nicht in Ordnung war, abgesehen von der Magenverstimmung. Dies war nicht die lebhafte, überschwängliche Delia, die er in einer kühlen Novembernacht kennengelernt hatte. Damals hatte es ihn irritiert, dass sie dauernd lächelte und neugierig war. Nun merkte er, dass er in ihren traurigen Augen nach Spuren von der optimistischen jungen Frau suchte, die so viel Selbstvertrauen gehabt hatte.
War die Ausbildung zur Polizistin so schwer für sie, dass sie sie für immer verändert hatte? Er hoffte, dass das nicht der Fall war. Ob sie nun durchhielt oder nicht, er wollte nicht, dass sie ihren Schwung verlor. Das wäre wirklich ein Verbrechen.
8. KAPITEL
Als Delia zurückkehrte, wartete Tony schon im Whirlpool auf sie. Er beobachtete anerkennend, wie sie durch die Terrassentür auf ihn zukam, obwohl das Handtuch, das sie über dem Arm trug, ihm die Sicht auf ihren Körper versperrte.
„Brr, es ist eiskalt hier draußen“, sagte sie, als sie auf bloßen Füßen die Fliesen überquerte. Sie kletterte schnell die zwei Stufen zur Wanne hinauf, setzte sich auf die Kante und tauchte die Beine in das dampfende Wasser. „Autsch, das ist heiß.“
„Wirst du dich die ganze Nacht beschweren oder reinkommen?“, neckte Tony sie. Er saß ihr gegenüber und hatte die Arme zu beiden Seiten auf dem Rand des Bottichs ausgestreckt.
„Dräng mich nicht.“
„Du kannst das Handtuch nicht mit ins Wasser nehmen, weißt du?“
Sie hielt es noch dichter an ihren Körper. „In Ordnung, aber du musst versprechen, nicht über meinen Badeanzug zu lachen.“
„Das werde ich nicht.“
Entschlossen warf sie das Tuch beiseite. Tony sah einen kurzen Moment lang Rüschen, knallrosafarbene Punkte und eine Menge glatte Haut, bevor Delia bis zum Hals ins Wasser eintauchte. Sie lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen.
„O ja.“ Sie seufzte zufrieden, dann war sie still.
Tony nutzte die Gelegenheit, sie in Ruhe zu betrachten, zumindest das, was er sehen konnte. Sie hatte ihr Haar lose zu einem Zopf geflochten, dessen Ende über die Schultern ins Wasser hing. Ein paar Strähnen hatten sich ihren hastigen Bemühungen entzogen und lockten sich jetzt um ihr herzförmiges Gesicht herum. Tony bemerkte ein paar Sommersprossen auf ihrem Nasenrücken, und ihre langen Wimpern warfen Schatten auf ihre Wangen.
Aber am meisten Aufmerksamkeit schenkte er ihrem Gesichtsausdruck. Zuerst war sie noch angespannt, dann begannen sich ihre Muskeln zu lockern, bis sie so entspannt wirkte wie damals, als sie in seinem Bett geschlafen hatte.
Mehr als alles andere wünschte er sich, sie an sich zu ziehen und diese verführerischen Lippen zu küssen, ihren Schmerz wegzumassieren und sie dann zu lieben, sodass sie ganz vergaß, was ihr Sorgen gemacht hatte. Aber das Wichtigste zuerst. „Delia?“
„Ja?“
„Wegen heute Morgen …“
„Du brauchst dich nicht noch einmal zu entschuldigen.“ Sie öffnete die Augen und sah ihn direkt an. „Ich war wütend und frustriert und hatte Schmerzen, aber das ist jetzt vorbei. Unfälle passieren nun mal bei einem so intensiven Training wie unserem.“
Zumindest verstand sie, dass es einer gewesen war. „Es war trotzdem falsch, dass ich deine Unerfahrenheit ausgenutzt habe.“
„Ja, das stimmt. Aber du hast es zugegeben und dich entschuldigt. Ich nehme deine Entschuldigung an. Nun lass uns die Sache vergessen.“ Sie lächelte, bevor sie die Augen wieder schloss.
Er hätte mit ihrer Reaktion zufrieden sein sollen, aber er war es nicht. Sie schien
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