BACCARA EXKLUSIV Band 49
auf dem Küchenfußboden landete.
Es spielte keine Rolle. In diesem Moment war nichts von Bedeutung außer Tonys Händen auf ihrer nackten Haut.
Er schob ihr das Hemd von den Schultern, sodass es auf den Boden rutschte. Den pinkfarbenen BH, den sie trug, betrachtete er nur als Hindernis. Ebenso wenig Aufmerksamkeit schenkte er dem dazu passenden Slip, den Delia extra im Hinblick auf diesen Abend mit ihm ausgesucht hatte. Mit schnellen Bewegungen streifte er alles ab, was sie anhatte, und warf es weg.
Tonys Leidenschaft hatte heute etwas Hartes, Verzweifeltes an sich, das sowohl aufregend als auch ein bisschen beängstigend war. Es gab kaum ein Vorspiel, aber es war auch keins nötig. Delia empfand bereits eine fast schmerzliche Begierde, die nur Tony stillen konnte.
Tony hatte es sehr eilig. Delia war nie ganz sicher, was mit seiner Kleidung geschehen war. Sie verschwand einfach, und dann hielt er Delia an sich gepresst, Haut an Haut. Sie konnte deutlich seine Erregung spüren, während seine Hände zwischen ihre Schenkel glitten.
Sie war mehr als bereit. „Geh mit mir ins Bett“, flüsterte sie. „Liebe mich.“
Anscheinend hatte Tony nichts mit dem Schlafzimmer im Sinn. Er drückte Delia gegen den Kühlschrank. Sie hielt den Atem an, als sie die kalte Metalltür an ihren Schultern und Hüften spürte, aber es war nicht unangenehm.
Tony drängte sie nun, ein Bein um seine Hüften zu legen. Sie tat es und öffnete sich ihm. Es war herrlich, als er dann in sie eindrang, sie ganz ausfüllte. Sie klammerte sich an ihn, rief immer wieder seinen Namen, gehörte ihm ganz und gar.
Als sie einen wilden Höhepunkt erreichte, presste sie sich an Tony, bäumte sich ihm entgegen, und ihr liefen Tränen übers Gesicht, die ungehindert auf sie beide fielen.
Tony drang noch einmal tief in sie ein und schrie auf. Es war ein bewegender Laut der Ekstase und Erfüllung.
Alles geschah so schnell, dass Delia sich hinterher benommen fühlte, so als hätte sie gerade ein Erdbeben erlebt, das ihr ganzes Sein erschüttert hatte. Etwas war mit ihr geschehen, etwas anderes außer Sex.
„Delia, es tut mir leid“, sagte Tony dann.
„Was denn?“, brachte sie mühsam heraus, während sie ihr Bein wieder auf den Boden stellte und langsam in die Wirklichkeit zurückkehrte.
„Ich war rau. Ich war ungeduldig. Ich habe dir wehgetan.“ Er zog sich ein wenig zurück, sodass er sie ansehen konnte, und strich ihr die Tränen von der Wange. „So habe ich mich noch nie benommen. Du hast es nicht verdient, dass ich in der Küche über dich herfalle wie ein …“
„Tony!“ Sie legte einen Finger auf seine Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen. Zugleich überlegte sie, wie sie ihn beruhigen konnte. Ja, dieses Liebesspiel hatte sie durcheinandergebracht, aber nicht in der Weise, wie er glaubte. „Du warst wirklich rau und ungeduldig, aber ich habe jede Minute genossen. Es ist aufregend, dass du mich so sehr begehrst, dass du dabei ein bisschen den Kopf verlierst.“
„Sehr sogar.“ Er schlang die Arme um sie und schwieg einen Moment lang, dann seufzte er. „Danke.“
„Wofür?“
„Dass du es verstehst.“
Delia beließ es dabei, aber tatsächlich begriff sie es nicht ganz. Dieses Zwischenspiel, so atemberaubend es gewesen war, hatte nicht nur mit einfacher Begierde zu tun. Es ging noch um etwas anderes.
Schließlich zogen sie sich doch in Delias Schlafzimmer zurück, und Tony hielt sie weiter fest an sich gepresst, als hätte er Angst, sie könnte sich in Luft auflösen. Sogar im Schlaf blieben seine Arme besitzergreifend um sie geschlungen.
Delia lag noch lange wach. Der Streit über das Revier, in dem sie arbeiten wollte, ging ihr wieder durch den Kopf. Und es war ihr eigenes Verhalten, das ihr zu denken gab. Als Tony einen Mangel an Vertrauen in ihre Fähigkeiten zu erkennen gegeben hatte, und das hatte er getan, egal wie sehr er sich später bemüht hatte, es abzustreiten, war ihr Temperament mit ihr durchgegangen. Inzwischen wusste sie, warum.
Tony hatte bloß ihre eigenen Zweifel in Worte gefasst, Bedenken, die immer größer wurden. Obwohl sie ständig dazulernte, schwand ihr Glaube an sich selbst dahin. Eine kleine Stimme in ihr lähmte sie, wurde zu einem gefährlichen, heimtückischen Gegner.
Sie hoffte, dass dies nur eine vorübergehende Stimmung war, genauso wie vor ein paar Wochen, als sie sich so entmutigt gefühlt hatte. Aber wenn es nun nicht so war …?
10. KAPITEL
„Kommst du nun mit zur
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