BACCARA EXKLUSIV Band 49
Straße zu haben.“
Tony rollte mit den Augen. „Wenn du das glaubst, bist du naiv. Ich stehe auf der schwarzen Liste des Chiefs, seit er herausgefunden hat, dass ich dir helfe.“
„Oh, das bildest du dir nur ein.“ Delia winkte ab. „Er mag dich. Immerhin hast du offen zugegeben, dass wir … äh …“
„Uns treffen.“ Tony schnitt eine Grimasse.
„Ja. Und er hat dir keine runtergehauen.“ Sie machte eine kurze Pause. „Gibt es in deinem Revier wirklich zu wenig Leute?“
„Immer.“
„Woran liegt das?“
„An der Zunahme der Gewaltverbrechen. Die bedeuten mehr Arbeit, mehr Druck, mehr Gefahr. Man ist oft frustriert, weil Fälle nicht geklärt werden können. Die Täter sind uns immer einen Schritt voraus.“
„Aber darum geht es schließlich. Das ist die Herausforderung in der Verbrechensbekämpfung.“
Tony legte die Käsereibe weg. „Delia, du denkst doch nicht daran, dich in mein Revier versetzen zu lassen, wenn du mit der Ausbildung fertig bist, oder?“
Sie lachte nervös. „Natürlich nicht. Das würde heißen, dass ich mit dir und Onkel Tab zusammenarbeiten müsste, und das halte ich für keine gute Idee.“
„Ein Glück.“ Tony atmete auf. Er hatte gerade wieder mit dem Käsereiben angefangen, als Delia weitersprach.
„Ich denke an das Revier in der Stadtmitte.“
„Bist du verrückt?“, explodierte Tony.
„Nicht dass ich wüsste. Was ist falsch daran?“
„Dort ist es genauso schlimm wie bei uns.“
„Und? Jemand muss die Arbeit tun.“
„Nicht du“, erklärte er entschieden. „Das ist kein Ort für …“
Delia legte die Hände auf die Hüften. „Weiter. Kein Ort für … was?“
Es klingelte an der Tür, und so brauchte er ihr nicht zu antworten. Er war nicht ganz sicher, was er hatte sagen wollen. Vermutlich etwas, das ihn in Schwierigkeiten gebracht hätte.
Trotz allem sah er in Delia immer noch keine richtige Polizistin. Sylvia würde eine erstklassige Beamtin werden. Groß, stark, in der Lage, sogar einen Ringkämpfer zu überwältigen. Wenn Delia nur mehr wie sie …
Aber dann wäre sie nicht Delia gewesen, und dann hätte er sie nicht so geliebt.
Oh, zur Hölle. Er versuchte den Gedanken zu verdrängen, aber es war zu spät. Er liebte Delia.
Auf diese schockierende Erkenntnis hin trank er einen kräftigen Schluck Wein, bevor er ins Wohnzimmer ging, um den Neuankömmling zu begrüßen.
Das Erste, was Tony an Sylvia Mendez bemerkte, war, dass sie anders aussah als im Unterricht. In dem schwarzen Hosenanzug, mit Make-up und dem offenen schwarzen Haar war sie ausgesprochen attraktiv.
Er musste sie angestarrt haben, denn Delia gab ihm einen Schubs in die Rippen, und Sylvia sagte: „Nun, wollen Sie bloß dastehen oder Hi sagen?“
„Hi.“
Sylvia zwinkerte Delia zu. „Ich habe dir ja gesagt, dass ich mich ganz nett zurechtmachen kann.“
„Sie sehen sehr hübsch aus“, erklärte Tony.
Sylvia strahlte. „Danke, Sergeant Griffin.“
„Tony, bitte. Seit gestern bin ich offiziell nicht mehr Ihr Lehrer, also können wir die Förmlichkeiten vergessen. Was ist in der Tasche?“
Sylvia hielt eine abgenutzte Einkaufstasche fest. „Ein paar Überraschungen für später. Ist das eine offene Flasche mit billigem Wein, die ich da sehe?“
Sylvias Sinn für Humor linderte die Spannung zwischen Delia und Tony, sodass sie den Abend sehr genossen. Sie aßen die Pizza und zum Nachtisch Eiskrem, tranken Wein und redeten über einige herausragende Ereignisse während des Trainings. Dabei lachten sie, bis ihnen alles wehtat.
Nach dem Dinner verriet Sylvia, was sie in ihrer Tasche hatte: eine Ausrüstung zum Abnehmen von Fingerabdrücken, Formulare, wie man sie bei Festnahmen ausfüllen musste, Handschellen und eine Videokassette mit dem ersten „Police Academy“Film. Tony sah sich den Film an, während Delia und Sylvia das Festnehmen von Verdächtigen übten. Nachdem das Juraexamen hinter ihnen lag, konzentrierte sich die Klasse auf den praktischen Teil ihres zukünftigen Jobs.
Zwangsläufig fand der Abend ein Ende. Sylvia ging, und Tony und Delia waren wieder allein.
Tony half beim Aufräumen, aber er hätte ebenso gut ein Möbelstück sein können, so wenig Aufmerksamkeit schenkte Delia ihm. Die Spannung zwischen ihnen war erneut voll da und verstärkte sich von Minute zu Minute.
Als sie sich plötzlich in der Tür zur Küche gegenüberstanden, wollte Delia wieder hinauseilen, aber er ließ es nicht zu. „Komm schon, Delia, sprich mit mir.“
Sie
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