BACCARA EXKLUSIV Band 49
wich seinem Blick aus. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es stimmt, dass ich auf einigen Gebieten noch viel lernen muss. Aber ich dachte, ich hätte mich schon verbessert. Und nach all dieser Zeit finde ich nun heraus, dass du kein wirkliches Vertrauen in meine Fähigkeiten hast.“
„Das ist es nicht.“
„Was wolltest du denn dann vorhin sagen? ‚Die Stadtmitte ist kein Ort für …‘ Was? ‚Ein süßes kleines Ding wie dich‘? Ein Zuckerpüppchen?“
„Leg mir keine Worte in den Mund. Ich bin nicht sicher, was ich gemeint habe. Ich habe mich selbst unterbrochen, bevor ich es ausgesprochen habe, okay? Ich finde nur, es wäre leichter für dich, wenn du zu Anfang im Norden der Stadt arbeiten würdest.“
„Dort würde ich mich langweilen. Du hast selbst gesagt, dass du nicht in einer vornehmen Gegend Streife fahren möchtest, wo nie etwas passiert.“
„Falls du dich langweilst, kannst du eine Versetzung beantragen.“
„Nach zwei Jahren! Ich will nicht warten. Falls ich meine Ausbildung abschließe … wenn ich sie abgeschlossen habe, will ich direkt dorthin, wo ich am meisten gebraucht werde.“
„Hast du deinem Onkel von deinen Plänen erzählt?“
Delia verzog verärgert das Gesicht, aber Tony ließ nicht locker. Es ging um zu viel, vielleicht um Leben und Tod, und er würde tun, was nötig war, um in dieser Auseinandersetzung zu siegen.
„Ich habe es ihm nicht gesagt, weil er nicht gefragt hat“, gab Delia zu. „Und sag du es ihm auch nicht. Er hat mir erst vor Kurzem verziehen, dass ich überhaupt zur Polizei will. Ich werde es ihm erzählen, wenn der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist.“
„Wann? Bei deiner Abschlussfeier? Das wird gut ankommen.“
„Du schikanierst mich, Tony.“ Da er sie nicht vorbeiließ, drehte sie sich um, ging zur Spüle und ließ heißes Wasser über das Geschirr laufen. Der Dampf, der aus dem Becken aufstieg, passte irgendwie zu ihrer Wut.
War Tony so stur, dass er aus seinen Fehlern nicht lernen konnte? Wusste er immer noch nicht, dass er sie nicht dazu bringen konnte, nach seiner Pfeife zu tanzen?
Sie hatte sich noch nicht wirklich für ein Revier entschieden. Die Stadtmitte war allerdings eine Möglichkeit, und sie hatte sie erwähnt, weil sie dummerweise gehofft hatte, Tony würde gutheißen, was immer sie wählte. Er hatte sie bitter enttäuscht. Jetzt fragte sie sich, ob er in den letzten Wochen nur so getan hatte, als würde er sie ermutigen, um den Frieden zwischen ihnen zu bewahren. Vielleicht hatte sich seine wahre Haltung ihr gegenüber gar nicht verändert.
Tony trat nun hinter sie, legte die Hände auf ihre Schultern und drückte seine Wange gegen ihr Haar. Diese Zärtlichkeit überraschte Delia. „Es ist nicht so, dass ich kein Vertrauen in deine Fähigkeiten habe“, erklärte er. „Wenn du mit der Ausbildung fertig bist, wirst du besser auf die Straßen vorbereitet sein als jeder andere Schüler in der Klasse, selbst wenn ich persönlich dafür sorgen muss. Aber die anderen sind mir nicht so wichtig wie du. Ich mache mir Sorgen um dich, weil wir eine Beziehung miteinander haben. Ich will niemals dein Foto an der Wand im Trainingszentrum sehen.“
Delia wusste, was er meinte. Es gab einen Flur in der Polizeiakademie, wo Gemälde von all den Polizisten hingen, die in Dallas im Dienst getötet worden waren.
„Ich habe Angst, dich zu verlieren“, fügte Tony hinzu.
Seine Worte waren wie die eines verängstigten Kindes und ließen jeden Kampfgeist in Delia verschwinden. Sie drehte das Wasser ab, wandte sich um und nahm Tonys Hände in ihre. „Mir wird nichts passieren. Du weißt, dass ich vorsichtig sein werde, und wenn auch nur, damit ich … dich wiedersehen kann.“ Fast hätte sie gesagt: damit ich zu dir nach Hause kommen kann.
Tony lächelte schwach. Dann küsste er sie schnell und hart, drang mit der Zunge kühn in ihren Mund ein, ohne jede Zärtlichkeit. Es war, als würde er von ihr Besitz ergreifen.
„Lass das Geschirr liegen“, sagte er mit rauer Stimme, und Delia lief ein Schauer über den Rücken. Er wartete nicht auf ihre Zustimmung, sondern fuhr ihr bereits durchs Haar und küsste ihren Hals.
Die Leidenschaft erfasste sie noch rascher als sonst. Tonys Berührungen ließen Delia in Flammen aufgehen, und sie konnte an nichts anderes mehr denken, als sich ihm hinzugeben, hier und jetzt.
Ihr war nur schwach bewusst, dass er ihre Hemdknöpfe öffnete. Er war so ungeduldig dabei, dass ein Knopf davonflog und
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