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BACCARA EXKLUSIV Band 49

BACCARA EXKLUSIV Band 49

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 49 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Depalo
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Geburtstagsparty meiner Großmutter?“, fragte Delia, während sie zusah, wie Tony seine Uniform anzog. „Du hast mir bisher noch keine Antwort gegeben.“ Sie saß nackt im Schneidersitz auf seinem Bett. Es war kurz vor zehn an einem Samstagabend, nach Delias Meinung eine sehr schlechte Zeit, um aufzustehen und sich anzuziehen.
    Tony schnallte nun sein Pistolenhalfter um. „Ich weiß nicht, Schatz. Ich würde mich verdammt unbehaglich fühlen, so wie dein Onkel über mich denkt.“
    „Onkel Tab mag dich. Er hat ausdrücklich uns beide eingeladen. Und Granny will dich kennenlernen.“
    Die Party zum achtzigsten Geburtstag von Delias Großmutter sollte am nächsten Tag im Haus ihres Onkels stattfinden. Der größte Teil der Familie würde da sein, Tanten, Onkel und Cousinen, für die sie seit Beginn ihrer Ausbildung kaum Zeit gehabt hatte. Es war eine gute Gelegenheit, Bindungen zu erneuern und gleichzeitig ihren neugierigen Verwandten einen Blick auf Tony zu erlauben.
    „In Ordnung, ich komme mit, wenn es dich glücklich macht“, stimmte er widerwillig zu, während er sich kämmte. „Wieso ziehst du dich nicht an?“
    „Zu faul.“
    „Du weißt, du kannst hierbleiben und schlafen, wenn du möchtest.“
    Delia gähnte und schüttelte den Kopf. „Nein, ich stehe gleich auf.“
    „Lass dir Zeit. Ich gehe in die Küche und hole mir etwas zu essen.“ Er küsste Delia leicht auf die Stirn, liebkoste ihre Wange und warf ihr einen bedauernden Blick zu, bevor er den Raum verließ.
    Während sie Baumwollshorts und ein grünes Hemd anzog, fragte sie sich, was Tony denken mochte. Seit der verrückten Nacht, als sie sich in der Küche geliebt hatten, hatte er sich jeden Tag ein bisschen mehr von ihr zurückgezogen.
    Zuerst hatte sie versucht, sich einzureden, dass sie Gespenster sah. Als sie es dann nicht länger abstreiten konnte, hatte sie sich gesagt, dass sie sich nach Beendigung ihrer Ausbildung damit auseinandersetzen würde. Aber es wurde immer schwerer, es zu ignorieren. Tony lächelte selten, und manchmal starrte er sie ganz seltsam an – beinahe wehmütig.
    Begann ihre Beziehung ihn zu langweilen? Nein, im Bett zumindest war das bestimmt nicht der Fall. Körperlich waren sie sich im Laufe der letzten Monate noch näher gekommen. Tony überraschte sie immer wieder mit seiner Leidenschaft und Zärtlichkeit. Aber offenbar hielt er seine tieferen Gefühle absichtlich vor ihr verborgen.
    Doch sie hatten nie über die Zukunft geredet. Das Wort „Liebe“, war nie erwähnt worden. Delia war verliebt in Tony, schon fast von Anfang an. Manchmal war ihre Liebe so stark, so überwältigend, dass es beinahe schmerzte. Und gerade deshalb fiel es ihr so schwer zu akzeptieren, dass er ihr seine Sorgen nicht anvertraute.
    Sie fühlte sich hin und her gerissen. Ihre Instinkte rieten ihr, Tony zur Rede zu stellen. Ihr gesunder Menschenverstand dagegen drängte sie zur Vorsicht. Falls sie Tony dazu trieb, ihr zu gestehen, dass er ihre Gefühle nicht erwiderte und die Beziehung beenden wolle, dann wusste sie nicht, wie sie damit umgehen sollte. Sie befürchtete, dass sie zusammenbrechen würde und womöglich nicht mehr imstande wäre, ihre Ausbildung erfolgreich zu beenden.
    Delia zweifelte kaum daran, dass sie es eigentlich schaffen würde. Sie machte sich viel mehr Sorgen, was geschehen würde, wenn sie die Prüfung bestanden hatte.
    Früher war sie entschlossen gewesen, in einem Bezirk mit hoher Kriminalität zu arbeiten. Aber je näher sie diesem Ziel kam, desto mehr schwankte sie. Es war nicht die Gefahr, die ihr Angst machte, sondern die Vorstellung, dass Menschenleben von Entscheidungen abhängen konnten, die sie innerhalb von Sekundenbruchteilen treffen musste.
    Bald würde sie wählen müssen zwischen der Herausforderung und Gefahr der Arbeit in der Stadtmitte und dem sicherem Routinejob im Norden von Dallas.
    Aber da war noch eine dritte Möglichkeit. Es gab bei der Polizei zahlreiche Stellen für Zivilisten, die durchaus ihrem Talent entsprachen. Sie konnte Technikerin bei der Spurensicherung werden oder an Kriminalstatistiken arbeiten. In beiden Fällen würde sie ihre wissenschaftliche Vorbildung mit ihrem neu erworbenen Wissen über Verbrechensbekämpfung verbinden und immer noch helfen können, Kriminelle zu fangen und einer Verurteilung zuzuführen.
    Der Nachteil war, dass sie in so einem Job keine Polizistin, sondern bloß eine zivile Angestellte sein würde, und das war nicht das, was sie sich gewünscht

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