BACCARA EXKLUSIV Band 49
„Deshalb bieten wir unseren Angestellten Teilzeit, flexible Arbeitszeit und Heimarbeitsplätze an.“
„Das ist bewundernswert.“
Spöttisch verzog er die Lippen zu einem kleinen Lächeln. „Die Wahrheit ist, wenn ich das nicht für gute Firmenpolitik halten würde, würden mir meine Mutter und Allison das Fell über die Ohren ziehen.“
Liz versuchte, nicht zu lachen. „Bestimmt sind deine Angestellten dir dankbar.“
Er hob eine Braue. „Eigentlich war die größte Auszeichnung, dass ich auf das Titelbild einer Elternzeitschrift kam mit der Überschrift: ‚Vorstandsvorsitzender landet Treffer sowohl bei der Wall Street als auch bei der Sesamstraße‘.“
Liz lachte fröhlich, und er stimmte mit ein.
„Über dich sind schon schlimmere Dinge geschrieben worden“, meinte sie dann.
Er nickte. „Das stimmt. Erwarte das Schlimmste, dann wirst du angenehm überrascht werden.“
„Ist das dein Motto?“
„Eines von vielen“, wehrte er ab.
„Wie lauten die anderen?“
„Die Träume von heute beruhen auf der Realität von gestern.“
Sie wiegte den Kopf. „Das habe ich noch nie gehört.“
Er trank einen Schluck Wasser. „Das habe ich mir ausgedacht.“
„So?“, sagte sie. „Dann bist du also auch ein heimlicher Philosoph.“
Er hob eine Braue. „Na ja, nennen wir es mal so: Du, die viktorianische Lady, hast einen Anhänger von Machiavelli vor dir.“
„Bist du wirklich ein Anhänger seiner Weltanschauung und glaubst, dass die Menschen von Natur aus schlecht sind?“
Quentin beugte sich vor. „Jeder Unternehmer ist zum Teil Machiavellist. Lass dir von niemandem etwas anderes einreden.“
„Das würde bedeuten, ich tue nur so, als wäre ich eine zurückhaltende, tüchtige viktorianische Lady“, warf sie ein, da sie durch „Precious Bundles“ ja eindeutig Unternehmerin war.
Prüfend betrachtete er sie und lachte dann. „Nein“, erwiderte er schließlich. „Das ist lediglich eine Seite von dir. Im Grunde deines Herzens bist du ebenfalls eine Geschäftsfrau. Sonst hättest du mir eine Ohrfeige gegeben und mich fortgejagt, als ich dir unseren Heiratsdeal vorgeschlagen habe.“
Im Stillen musste sie ihm zustimmen, doch das brauchte er nicht zu wissen. „Vielleicht habe ich nur beschlossen, mitzuspielen, weil es zufällig meinen Interessen entspricht?“
Er schüttelte den Kopf. „Nein. Du spielst, um zu gewinnen. Für immer.“
Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Spielen, um für immer zu gewinnen, genau das taten sie, und die Einsätze waren nie höher gewesen.
5. KAPITEL
Als Quentin Liz nach dem Essen nach Hause brachte, lud sie ihn zu einer Tasse Tee ein. Einen Moment lang zögerte er, dann stimmte er zu und folgte ihr ins Haus.
Ihn hereinzubitten war ein taktischer Zug von ihr gewesen. Quentin sollte unbedingt glauben, sie wäre gelassen und selbstsicher.
Sie dachte an die Frauen, mit denen er sich früher verabredet hatte. Um seinem Typ zu entsprechen, hatte sie sich heute Abend wirklich angestrengt. Während sie Wasser in den Teekessel laufen ließ, blickte sie an sich herunter. Das Kleid, das sie trug, war ein Spontankauf am Vortag gewesen. Danach war sie in einen Schönheitssalon gegangen und hatte sich die Nägel maniküren und in einem zum Kleid passenden Farbton lackieren lassen.
Ja, sie sah tatsächlich ein bisschen wie ein Vamp aus, und sie hatte ihren ganzen Mut zusammennehmen müssen, um sich heute Abend so herzurichten. Natürlich wollte sie Quentin gefallen. Aber ein anderer Teil von ihr wollte ihn auch schockieren und wünschte sich, dass er sie als reife, selbstbewusste Frau sah, die mit ihrer sexuellen Anziehungskraft gut zurechtkam. Es hatte ihr gefallen, dass er große Augen gemacht hatte, als er sie abgeholt und sie ihm die Tür aufgemacht hatte.
Sie stellte den Kessel auf den Herd und legte ein paar ihrer selbst gebackenen Pekannussplätzchen auf einen Teller. Immer wenn sie nervös war, backte sie irgendetwas, und vor ihrer Verabredung war sie heute Nachmittag schrecklich nervös gewesen.
Jetzt musste sie bloß noch den restlichen Abend überstehen, ohne sich zu blamieren.
Als sie mit dem vollen Tablett ins Wohnzimmer kam, betrachtete Quentin gerade die Spitzendecke, die über eines der kleinen Tischchen gebreitet war. „Ist die schon sehr alt?“
„Von meiner Mutter“, erzählte sie, während sie das Tablett auf den Kaffeetisch stellte. „Das ist ein Erbstück der McConnell-Familie, wie die meisten Antiquitäten, die ich
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