BACCARA EXKLUSIV Band 49
sagte er und öffnete die Tür.
Liz war sich nicht sicher, was sie erwartet hatte, aber ganz bestimmt nicht den Anblick, der sich ihr nun bot. Antike Möbel aus prächtigem Rosenholz füllten den Raum, der von einem großen breiten Bett beherrscht wurde. Cremefarbene Bettwäsche, Teppiche und Vorhänge bildeten einen scharfen Kontrast zu den vielen Holzflächen. Das Ergebnis war atemberaubend.
Quentin mochte Antiquitäten? So wie das Zimmer eingerichtet war, schien er sich zudem sogar noch ganz gut damit auszukennen. Liz war beeindruckt. Nein, sie war überwältigt. „Diese Möbel stammen aus deiner früheren Wohnung?“
Er lachte über ihren ungläubigen Tonfall. „Moment mal, tu doch nicht so überrascht. Das Wort ‚Geschmack‘ und ich sind nicht völlig unvereinbar.“
„Entschuldige, ich habe mir nur etwas anderes vorgestellt.“
„Etwas mit Leder und vielen Spiegeln?“, fragte er amüsiert.
Unwillkürlich musste sie lachen. Sie war verlegen, weil er ihre Gedanken erraten hatte, und wechselte rasch das Thema. „Ich wusste gar nicht, dass du Antiquitäten magst.“
„In Harvard habe ich mir manchmal eine Pause vom ständigen Lernen für die Examen gegönnt. Gelegentlich besuchte ich dann eine Auktion oder war auf einem privaten Flohmarkt.“
„Ich war bloß so überrascht, weil du dir über die Ausstattung in deinem Büro überhaupt keine Gedanken zu machen scheinst“, erklärte sie ihm.
„Stimmt. Aber das ist auch kein privater Bereich. Ich schätze, die Innenarchitekten wissen, was sie machen. Zumindest habe ich ihnen eine hübsche Summe bezahlt.“
Sie nahm die Uhr auf einer Kommode in die Hand. Die sorgfältige Handarbeit wies sie als ein Stück aus der viktorianischen Epoche aus. „Die Uhr ist wirklich bezaubernd.“
„Ich habe eine ganze Sammlung von Uhren und Chronometern“, sagte er und stellte sich neben Liz.
„Dann magst du das Uhrenmuseum in Genf bestimmt besonders gern“, meinte sie scherzhaft.
„Du kennst es?“ Er wirkte überrascht. „Ich habe das Museum schon ein paarmal besucht, wenn ich auf Geschäftsreise in der Nähe war und Zeit hatte.“
„Ja, ich war ebenfalls schon dort, anlässlich einer Reise nach Europa während meiner Collegezeit.“
„Die Möbel in diesem Zimmer habe ich über einen Antiquitätenhändler erworben. Außer dem Bett. Dieses Stück habe ich anonym bei einer Auktion ersteigert.“
„Ja, das Bett beeindruckt mich wirklich.“ Sie ging hinüber zum Bett. „Weißt du, wie alt es ist?“
„Es stammt ungefähr aus dem Jahr 1890.“
„Musstest du es restaurieren?“ Er war hinter sie getreten, als sie mit den Fingerspitzen über das Kopfteil strich.
„Nein, es war in sehr gutem Zustand.“
„Sehr schön.“ Liz war sich seiner Nähe und der Spannung bewusst, die zwischen ihnen herrschte. Sie hielt den Blick auf das Kopfteil des Bettes gerichtet. „Das muss sehr teuer gewesen sein.“ Quentin war ihr jetzt so nah, dass sie seinen Atem spürte.
„Ja, aber mir gefiel die kunstvolle Schnitzerei.“
Er legte seine Hand auf ihre und führte ihren Zeigefinger über die Einkerbungen und Vorsprünge des glatten Holzes.
Liz hatte das Gefühl, wie Butter in der Sonne zu schmelzen, durch die Hitze, die von Quentin auszugehen schien. Sie betrachtete seine Hand, die immer noch ihre Hand über die Schnitzereien führte.
„Man sieht, dass der Handwerker sich viel Zeit genommen hat“, sagte Quentin mit samtiger Stimme. „Alles sollte vollkommen sein, und so erschuf er etwas erstaunlich Schönes.“
Liz schloss die Augen, weil ihr schwindelig wurde. In diesem Augenblick ließ Quentin ihre Hand los. Aber nur um Liz jetzt an den Schultern festzuhalten und auf den Nacken zu küssen.
Sie bemühte sich, ruhig zu bleiben. „Vielleicht hat der Handwerker nicht allein gearbeitet.“
Quentin drehte sie zu sich um und lächelte sie amüsiert an. „Glaubst du?“
„Als Expertin für Antiquitäten kann ich dir das sogar mit Sicherheit sagen.“
„Wie kommst du darauf?“
„Große Kunst erweist sich oft als das Ergebnis einer guten Zusammenarbeit“, brachte sie noch heraus, bevor er den Kopf senkte und sie küsste.
Als er ihre Lippen freigab, meinte er: „Vielleicht war er ein Eremit.“
„Ein Eremit, der ein wundervolles Kopfteil, groß genug für ein Doppelbett, schnitzt?“, fragte sie skeptisch.
Quentin lachte. „Hm, ein guter Einwand.“ Er zog eine Spur zärtlicher Küsse von ihrer Augenbraue zu ihrem Kinn. Dann nahm er eine der
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