BACCARA EXKLUSIV Band 49
zwei großen Eichen verdeckt, die im vorderen Garten standen.
Liz hatte oft gedacht, dass sie so ein Haus ebenfalls kaufen würde, wenn sie es sich leisten könnte. Außerdem hatte sie sich schon immer gewünscht, einen Blick ins Innere zu werfen, um festzustellen, ob es so aussah, wie sie es sich vorstellte. Aber ihre Begeisterung wurde gedämpft durch das Wissen, dass Quentin das Haus für eine andere Frau gekauft hatte.
„Ich führe dich ein bisschen herum, damit du dich zurechtfindest“, erklärte er, sobald sie drinnen waren. „Ich habe nicht viel Personal hier, weil ich viel unterwegs bin. Die Putzfrau und der Gärtner kommen einmal in der Woche. Fred O’Donnelly arbeitet zeitweise als Butler für mich, und seine Frau Muriel ist meine Haushälterin.“
Liz bewunderte das Treppengeländer aus Alabaster entlang der Holzstufen, die vom Foyer, wo sie standen, in den oberen Stock führten. Das Holz hatte einen dunkelroten Schimmer. „Ist das alles noch das Originalholz?“, erkundigte sie sich mit einem Blick auf die Türen und Türrahmen.
„Ja.“ Er öffnete eine Tür zur Linken, und Liz humpelte mit ihren Krücken hinter Quentin her in das Wohnzimmer. „Auch die Kamine sind im ursprünglichen Zustand erhalten.“
Ein imposanter Kamin aus Marmor beherrschte den Raum. Auf zwei Seiten des Couchtisches standen malvenfarbene Sofas auf einem cremefarbenen Wollteppich. „Die Möbel in diesem Zimmer und auch die meisten anderen Sachen im Haus stammen aus meiner vorherigen Junggesellenbude. Ich habe mit den wichtigsten Restaurationen und der Renovierung des Hauses angefangen, aber ich dachte, ich überlasse das Einrichten Vanessa …“
Er sprach nicht weiter, und Liz bemerkte einen harten Zug um seinen Mund. Mithilfe ihrer Krücken ging sie zum Kamin. „Es ist schön hier.“
„Freut mich, dass es dir gefällt.“ In seiner Stimme schwang ein wenig Stolz mit.
„Wen hast du mit den Restaurations- und Renovierungsarbeiten beauftragt?“
Er nannte den Namen einer Firma, mit der Liz ebenfalls zusammenarbeitete. „Ja, kenne ich gut. Sie leisten großartige Arbeit.“
Zweifelnd betrachtete er ihre Krücken. „Wenn du noch nicht zu müde bist, zeige ich dir den Rest des Hauses.“
„Ich würde gern mehr sehen.“
Im Erdgeschoss befanden sich noch ein Arbeitszimmer, ein Esszimmer, die Küche und ein weiterer Raum. Sämtliche Teile aus Holz waren im Originalzustand erhalten. Die geräumige Küche enthielt alle modernen Annehmlichkeiten, obwohl sie in ihrem traditionellen Stil mit dem Rest des Hauses harmonierte.
„Die Küche war gerade renoviert worden, als ich das Haus kaufte“, erklärte er, während sie zur Treppe gingen.
„Aha.“ Liz war vollkommen vertieft in ihre Betrachtungen, und deshalb fiel ihr gar nicht auf, dass Quentin am Fuß der Stufen eine Pause machte.
„Ich trage dich besser.“
„Das ist nicht nötig …“ Jedes Mal wenn er sie in den Armen gehalten hatte, hatte sich ihr Puls rasant beschleunigt. „Diese Stufen komme ich allein hoch.“
„Sicher.“ Er nahm ihr einfach die Krücken weg. „Aber ich würde es nicht aushalten, dir dabei untätig zuzusehen“, sagte er sanft.
Bevor sie wusste, wie ihr geschah, nahm er sie auf die Arme und drückte sie fest an seine breite Brust. „Lass mich …“
„… runter“, beendete er den Satz für sie. „Nein, und jetzt hör auf zu zappeln.“
Sein warmer Atem blies gegen die zarten Haarsträhnen an ihren Schläfen. Sie hatte den Arm um seinen Nacken gelegt und hielt sich an seiner Schulter fest. Ganz deutlich konnte sie die Bewegungen seiner Muskeln spüren, während er sie mühelos die Stufen hochtrug.
Verlegen hielt sie den Blick starr auf sein Schlüsselbein gerichtet. Sie biss sich auf die Lippen. Die Versuchung, Quentins Kinn zu küssen, auf dem sich ein Bartschatten zeigte, war ungeheuer groß.
Als sie schließlich den ersten Stock erreichten, ließ er sie herunter. Vorsichtshalber hielt er sie aber mit einer Hand fest, bis sie ihre Krücken wieder in Stellung gebracht hatte.
Liz räusperte sich. „Danke.“
„Es war mir ein Vergnügen.“
Im Obergeschoss gab es fünf Schlafzimmer. Zwei davon standen vollkommen leer, wie Liz bald entdeckte.
„Ich hatte noch keine Möglichkeit, mich darum zu kümmern“, entschuldigte er sich. „Ich habe das Haus zwar schon vor Jahren gekauft, aber das Einrichten immer wieder verschoben.“
Vor der dritten Tür blieben sie kurz stehen. „Das hier ist mein Schlafzimmer“,
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