BACCARA EXKLUSIV Band 52
werden.“ Er schwieg. „Das mag ja sein, aber schließlich geht es hier um eine unserer Mitbürgerinnen. Und mir ist es egal, wo sie abbleiben, solange sie von hier verschwinden. Und zwar schnell!“ Er klappte das Handy zu und steckte es wieder in die Tasche.
„Danke“, sagte Lane leise. „Ich habe früher nur schlechte Erfahrungen mit der Polizei gemacht, und deshalb habe ich sie jetzt gar nicht erst gefragt.“
Er trat zum Fenster und schob den Vorhang zur Seite. Die Reporter hatten es sich auf dem Rasen bequem gemacht, tranken Kaffee und aßen ihre Sandwiches. „Das ist Wahnsinn!“, stieß Tyler wütend hervor.
„Wenigstens haben sie bisher keine Fotos von uns veröffentlicht.“ Ihre Stimme zitterte, und sie hatte Mühe, die Tränen zu unterdrücken, das konnte Tyler genau hören. „Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen.“
„Es ist mir vollkommen egal, was die Leute denken.“
„Vielleicht ist es im Augenblick nicht wichtig. Ich habe wirklich nicht gewollt, dass du in die Sache hineingezogen wurdest, aber das ist leider doch geschehen. Ich musste tun, was ich für richtig hielt, um zu überleben, und ich bedauere auch nichts. Nur das Ende.“
Das Ende? Ihm wurde ganz kalt vor Angst. „Wir sind noch nicht miteinander fertig, Baby.“
Sie sah ihn nicht an. „Aber es wird immer so weitergehen. Mein Bruder arbeitet für das FBI und kann deshalb die Dinge nicht öffentlich klarstellen.“ Sie wies auf das Fenster. „Das wird nie ein Ende haben. Deshalb muss ich die Stadt verlassen.“
„Nein. Du kannst nicht dein ganzes Leben lang davonlaufen, Elaina.“
Dass er sie bei ihrem richtigen Namen nannte, tat ihr unendlich gut. Sie hatte sich so lange danach gesehnt. Und nun, da er sie nicht mehr liebte, geschah es endlich. Das war andererseits sehr bitter.
„Ich muss es tun, um zu überleben, Tyler. Ich musste lügen, um zu überleben. Ich konnte es nicht wagen, dir zu vertrauen. Und als ich es dann tat und dir die Wahrheit sagte, da hast du mich zurückgewiesen.“
„Ich weiß, und das tut mir auch sehr leid. Aber ich konnte einfach nicht glauben, dass du so wenig Vertrauen zu mir hattest.“
„Ich weiß, Tyler, aber ich hatte entsetzliche Angst, das zu verlieren, was zwischen uns war.“
„Was immer noch zwischen uns ist“, sagte er ruhig und bestimmt und setzte sich neben sie in die Fensternische. Als sie zur Seite auswich, nahm er ihre Hand und hielt sie fest. „Sieh mich an, Baby.“
Lane blickte auf, und Tyler war erschüttert über die Hoffnungslosigkeit, die er in ihren Augen las. „Warum bist du gekommen?“, fragte sie. „Was willst du von mir?“
„Ich möchte, dass du mir verzeihst.“
Sie hob überrascht die Augenbrauen.
„Ich hatte nicht begriffen, was du wirklich hast durchmachen müssen und weshalb du dich so sehr nach Frieden und Ruhe sehntest. Erst als diese Geier hier auftauchten, wurde mir klar, weshalb dir dein neues Leben so wichtig war, auch wenn du es mit einer Lüge erkaufen musstest. Du hast wirklich alles aufgegeben, nur um ein bisschen Frieden zu finden.“
Sie hob kurz die Schultern und ließ sie dann wieder fallen. „Im Licht der Öffentlichkeit zu leben ist eine Sache. Damit hatte ich keine Schwierigkeiten. Aber wenn es darum geht, mit wem du ins Bett gehst und was du zur Nacht trägst … das konnte ich einfach nicht aushalten. Aber ich muss wohl akzeptieren, wer ich bin. Ich habe versucht, mich zu ändern und ein anderes Leben zu führen. Es ist mir nicht gelungen.“
„Aber ich will nicht, dass du dich änderst. Der Gedanke, ohne dich zu sein, ist einfach unerträglich.“
„Warum denn?“
„Weil ich wusste, dass du mit mir nicht wegen meines Geldes oder meines Namens zusammen sein wolltest, sondern weil du mich als Person liebtest. Dir war egal, was ich hatte, dir war wichtig, wer ich war. Das war eine ganz neue Erfahrung für mich. Aber auch für mich macht es keinen Unterschied, ob du Lane oder Elaina bist. Du bist doch immer noch derselbe Mensch.“
„Aber du hast mich gehen lassen, Tyler.“
„Ich weiß, und ich schäme mich deshalb. Ich hätte an deiner Seite kämpfen sollen.“
Sie schwieg, und er versuchte, in ihrem Gesicht zu lesen. „Hast du mir verziehen?“
Sie blickte ihm in die Augen. „Ja.“
„Ich kann dir kein beschauliches, zurückgezogenes Leben bieten, Elaina. Meine Familie und unser Unternehmen werden immer die Aufmerksamkeit der Medien auf uns ziehen.“
Ihr Herz fing plötzlich schneller an zu
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