BACCARA EXKLUSIV Band 52
hätte sie fast aufgeschrien. „Wie lange bist du schon hier?“
„Lange genug, um zu wissen, dass du krank bist.“ Seine Miene drückte Besorgnis aus. „Ich werde dich zum Arzt bringen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, es ist nur morgendliche Übelkeit.“
„Kann der Arzt dir nicht irgendetwas dagegen verschreiben?“
Sie schüttelte den Kopf noch nachdrücklicher. „Medikamente sind nicht gut für das Baby. Ich will kein Risiko eingehen.“
„Wie oft kommt das vor?“
„Unser kleiner Kobold weckt mich jeden Morgen so auf“, erklärte sie mit einem schwachen Lachen und machte sich auf den Weg in die Küche.
Michaels Besorgnis wuchs. „Wie lange wird das noch andauern?“
„Der Arzt kann zwar nichts garantieren, aber in vier Wochen müsste es vorbei sein.“
„Vier Wochen“, wiederholte Michael entsetzt. „Bist du sicher, dass du nicht zum Arzt willst? Es gefällt mir nicht, wie du aussiehst.“
Seine Worte verunsicherten sie ein wenig. „Ich könnte deswegen beleidigt sein, aber da du mir dabei geholfen hast, in diesen Zustand zu gelangen, bist du zum Teil auch dafür verantwortlich.“ Sie öffnete den Schrank und nahm eine halb leere Schachtel Cracker heraus. „Außerdem hättest du anrufen oder wenigstens anklopfen können. Wie bist du überhaupt hereingekommen?“
„Ich habe dein Schloss mit einem Dietrich geöffnet“, gestand Michael. Als sie ihn fragend anstarrte, fügte er hinzu: „Du hast nicht aufgemacht, und da dachte ich, ich sollte lieber mal nach dir sehen, falls dir etwas passiert ist.“ Er schaute ihr zu, wie sie die Cracker, ein Glas Club Soda und Vitamine für Schwangere auf den Küchentresen stellte. „Was ist das?“
„Mein Frühstück“, antwortete sie, setzte sich auf einen Hocker und begann an einem Cracker zu knabbern.
„Das ist doch kein Frühstück für eine schwangere Frau. Du solltest Früchte oder Getreideflocken zu dir nehmen, Pfannkuchen und Eier.“
Kate wurde blass. „Mein Ziel ist es, etwas zu essen, was drin bleibt“, stellte sie klar und wechselte das Thema. „Was treibt dich eigentlich so früh hierher?“
„Ach ja“, meinte er, als hätte sie ihn wieder daran erinnert. „Ich hatte dir gestern etwas mitgebracht und habe vergessen, es dir zu geben.“
Sie musterte ihn wachsam. „Es ist doch wohl keine weitere Firmenbilanz oder ein Treuhandfonds …“ Sie verstummte beim Anblick des Schmuckkästchens, das er vor ihr auf den Küchentresen stellte.
„Nein“, sagte er. „Möglicherweise musst du die Größe anpassen lassen, aber der Juwelier versicherte mir, das sei überhaupt kein Problem.“
Kate starrte das Kästchen an. In ihr herrschte ein Durcheinander der Gefühle. Der Ring, der in dem Kästchen lag, würde ihrer Verlobung mehr Realität verleihen. Doch Kate empfand sie immer noch als Farce.
„Mach es auf“, ermutigte er sie.
Kate zögerte immer noch.
„Er beißt nicht, Kate. Na schön, dann werde ich es öffnen“, erklärte Michael und klappte das Kästchen auf.
Kate schnappte nach Luft. „Du liebe Zeit. Er ist so groß.“ Sie blinzelte. „Wieso hast du einen so großen gekauft?“
„Weil man mir versicherte, dass die Größe durchaus eine
Rolle spielt, ganz gleich, was die Frauen behaupten.“ Michael grinste anzüglich. „Bei Diamanten und anderen Dingen.“
Kate errötete und dachte daran, was für ein fantastischer Liebhaber er war. Seine Leidenschaft war überwältigend gewesen, und sie hatte bei ihm ein Gefühl tiefer Zufriedenheit und glücklicher Erschöpfung erlebt. Sie unterdrückte den Impuls, sich Luft zuzufächern, und räusperte sich. „Ich sprach von dem Diamanten.“
„Gefällt er dir?“
„Und wie.“
„Es gibt noch größere Diamanten“, versicherte Michael ihr.
„Ja, ich habe einmal auf einer Ausstellung den Hope-Diamanten gesehen. Ich fand ihn nicht viel größer als diesen hier.“
„Kate, ich kann es mir leisten. Es ist ungefähr dasselbe, wie einen Zwölf-Meter-Kabinenkreuzer zu kaufen. Steck ihn auf den Finger, damit wir sehen, ob er passt.“
Kate presste die Hand an ihre Brust. „Nein.“
„Warum nicht?“ Er klang ungeduldig.
„Er ist zu groß“, erklärte sie. Dann, als würde sie sich an ihre Erziehung erinnern, fügte sie rasch hinzu: „Ich weiß die Absicht wirklich zu schätzen, und es ist auch lieb. Aber ich kann mir nicht vorstellen, ihn zu tragen.“
Michael drehte ihren Hocker herum, sodass ihre Nasen sich fast berührten. „Warum nicht?“,
Weitere Kostenlose Bücher