BACCARA EXKLUSIV Band 52
schlafen.“
Sie wandte sich ab und schloss schnell die Augen. Er durfte auf keinen Fall merken, wie sehr sie diese Vorstellung erregte. Sie und Tyler in einem großen Bett, beide nackt und heiß. Seine Hände auf ihrer Haut, überall … „Und wenn ich nun einfach keine Lust habe, mit dir zu gehen?“, sagte sie schließlich, als sie ihre Stimme wieder unter Kontrolle hatte.
„Dann lass es sein.“
„Gut, dann brauchen wir ja nicht weiter darüber zu sprechen.“
„Oh doch!“
„Du fragst immer noch nach Gründen?“
„Ja, bis ich überzeugt bin.“
„Ich brauche dir gar nichts zu erklären.“
Er rückte näher an sie heran und sah ihr in die Augen. „Du lebst seit fast zwei Jahren in dieser Stadt und kennst außer Nalla und ein paar Kunden noch niemanden. Ich möchte, dass die Menschen hier dich so sehen, wie ich dich sehe.“
Ihr Blick wurde weich.
„Der Winterball ist das große Ereignis hier“, fuhr Tyler fort. „Wir putzen uns alle heraus und tun so, als gehörten wir zur großen Welt.“
Und genau aus diesem Grund wollte sie nicht gehen. Denn ganz sicher würden Reporter da sein und Fotografen. Es würde Berichte in den regionalen Fernsehstationen geben und …
„Es ist eine verzauberte Nacht, wie im Märchen. Wegen des nahen Weihnachtsfestes sind alle schon in Festtagsstimmung. Wenn du nicht mit mir gehst, muss ich allein gehen.“ Da er zum Stadtrat gehörte, musste er anwesend sein.
„Du kannst doch mit einer anderen Frau gehen.“
„Möchtest du das?“
„Das ist mir egal.“ Aber das war gelogen, und er sah es ihr sofort an.
„Ich muss noch darüber nachdenken“, sagte sie leise.
„Immerhin, besser als eine Absage.“
„Aber ich habe noch nicht Ja gesagt.“
„Ich weiß.“ Er legte den Kopf auf die verschränkten Arme und sah Lane ernst an.„Ich habe noch nie so um eine Verabredung kämpfen müssen.“
„Das glaube ich dir sofort.“ Sie sehnte sich nach diesen Armen, nach seiner Haut, seiner Leidenschaft.
„Vielleicht einmal. Bei Mary Sue Sanford.“
„Mary Sue Sanford?“, wiederholte Lane.
„Ja. Sie hatte rotes Haar, das zu Zöpfen geflochten war, und wollte nicht zusammen mit mir auf einer Schaukel sitzen.“
„Aber du hast sie doch sicher überreden können.“
Tyler grinste. „Sie hat mir mit dem Ellbogen einen Stoß versetzt, dass ich glatt von der Schaukel fiel.“
Lane konnte sich so richtig vorstellen, wie die wütende Rothaarige den kleinen Tyler strafend ansah und zischte: „Jungs sind doof!“
„Bist du davon überzeugt, dass du immer alles kriegst, was du haben willst?“, fragte sie halb im Ernst, halb im Scherz.
Er dachte einen Augenblick darüber nach. „Wahrscheinlich schon, denn sonst würde ich mich nicht anstrengen. Meine Mutter sagt immer, ich sei wie ein Bullterrier. Woran er sich einmal festgebissen hat, das lässt er nicht mehr los. Das solltest du dir merken.“
„Vielen Dank für deine Offenheit, ich fühle mich geschmeichelt.“
„Du sollst dich nicht geschmeichelt fühlen; du sollst tun, was ich möchte.“ Er richtete sich auf und kam näher, als wollte er sie vor allen Leuten küssen.
„Und was dann?“, fragte sie schnell.
„Was heißt, was dann?“
„Wenn ich getan habe, was du möchtest, wenn ich mit dir im Bett war und wir unseren Spaß hatten, was dann?“
Er runzelte die Stirn. „Ich suche nicht nach einem Partner fürs Leben, Lane.“
„Wozu dann all diese Anstrengungen? Für den Winterball? Für ein paar Tänze?“
Er sah sie irritiert an. „Nein, natürlich nicht.“
Sie lehnte sich ans Geländer, betrachtete die vorübergehenden Besucher, von denen viele jetzt zu ihren Autos gingen, um nach Hause zu fahren, und wurde auf einmal ganz ruhig. „Genau. Aber wie ich dir schon sagte, ich habe nicht die Absicht, zum Gespött der Stadt zu werden. Ich will keine weitere deiner Eroberungen sein, die du anschließend vergisst, weil dich die nächste Beute lockt. Du kannst mir glauben, das habe ich hinter mir, und in eine solche Situation werde ich nie wieder kommen.“ Sie stand auf, ging zur Tür, holte den Schlüssel aus der Tasche und schloss auf.
„Lane?“
„Gute Nacht, Tyler.“
Die Tür wurde zugezogen, die Außenbeleuchtung erlosch.
Verdammt, dachte Tyler. Und nun?
Nalla Campanelli war eine besonders hübsche Frau. Sie brauchte nicht viel dafür zu tun, wie einige Frauen von Bradford mit Neid feststellten. Lane bewunderte Nalla für die Art und Weise, in der sie ihr Leben meisterte.
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