BACCARA EXKLUSIV Band 52
haben auch noch eine Schwester. Kate ist verheiratet und hat zwei Kinder.“
„Hast du ihren Mann auch so unbarmherzig unter die Lupe genommen wie den armen Dean?“
„Ich habe ihn mal fürchterlich verprügelt.“
„Warum das denn?“
„Er hatte sich an meine Freundin von der Highschool herangemacht.“
„Ach so.“ Lanes Lächeln fiel etwas traurig aus, denn ihr wurde wieder bewusst, dass sie mit niemandem aus ihrer Schulzeit mehr in Kontakt stand. Wie schön musste es sein, wenn man weiterhin mit den Menschen zusammenlebte, mit denen man aufgewachsen war.
„Hast du noch mehr Geschwister?“, fragte Tyler.
„Ja. Richard, Mark und Sophie.“ Das waren die englischen Versionen ihrer Namen. Wie gern hätte sie ihm gesagt, wie sie wirklich hieß, nämlich Elaina Honora Giovanni. Ihre Großmutter mütterlicherseits hieß Douglas. Das war der irische Teil der Familie.
Peggy war wieder da und übernahm. Dean stellte sich neben sie und half ihr, so gut er konnte. Lane zog Tyler mit sich. „Nun komm schon. Du bist ja schlimmer als ein eifersüchtiger Vater.“
Er lachte, warf den Pappbecher in die Abfalltonne und nahm Lane in die Arme, um mit ihr zu tanzen.
„Tyler, was tust du?“
„Ich tanze Shag mit dir.“
„Was ist das denn?“
Sie musste in einem Internat irgendwo im Ausland aufgewachsen sein. Daher kam auch ihre saubere Aussprache und ihre tadellose Haltung. „Das ist ganz einfach. Du bist kein richtiger Südstaatler, wenn du nicht Shag tanzen kannst.“
„Offensichtlich.“
Die Menge um sie herum juchzte und lachte.
„Sei doch ein bisschen lockerer, Lane. Du bist ja steif wie ein Brett.“
„Vielen Dank, Fred Astaire“, sagte sie etwas spitz, musste dann aber doch lachen.
Er zeigte ihr die Schritte, und bald wirbelte Lane genauso ausgelassen herum wie die anderen. Sie lachte und wiegte sich in dem schnellen Rhythmus, sodass Tyler wünschte, die Band würde nie mehr aufhören zu spielen. Lane hatte nicht bemerkt, dass die Menge um sie herum einen Kreis gebildet hatte. Erst als alle applaudierten, blickte sie um sich, wurde rot und barg das Gesicht an Tylers Brust.
Als sie wieder zu Atem gekommen war, hob sie den Kopf und strahlte Tyler an. „Danke.“
Er strich ihr lächelnd eine Haarsträhne aus dem erhitzten Gesicht. „Ist wohl schon eine Weile her, dass du dich so harmlos vergnügt hast, was?“
„Ja.“ Sie hatte beinahe vergessen, dass sie dazu fähig war. Zu lange schon hatte sie sich verstellen müssen.
„Kommst du mit? Ich muss um Mitternacht wieder auf meinem Posten sein. Oder möchtest du noch ein bisschen hierbleiben?“
„Nein, ich komme mit dir mit.“
Er legte ihr den Arm um die Schultern, und Lane zuckte nicht zurück, sondern genoss die herzliche Berührung. Sie gingen zum Laden zurück, und da die Menge sich allmählich verzog, setzte Tyler sich zu ihr auf die Verandastufen.
„Möchtest du noch Kaffee?“, fragte sie.
„Nein, danke.“
„Vielleicht ein Bier oder ein Glas Wein?“
Er salutierte kurz. „Geht nicht. Bin im Dienst, Madam.“
Lane lehnte sich an das Geländer und streckte die Beine aus. „Ich möchte dir danken, Tyler.“
„Wofür?“
„Dass du aus mir eine echte Südstaatlerin gemacht hast.“
Er lächelte. „Du musst noch an deinen Drehungen arbeiten. Der Winterball jetzt am Ende des Festivals wäre doch eine gute Gelegenheit. Willst du nicht mit mir kommen?“
Er konnte körperlich spüren, wie sie sich wieder vor ihm verschloss.
„Danke, aber ich kann nicht.“
„Warum denn nicht?“
„Ein Gentleman fragt eine Dame nicht, warum sie ablehnt.“
Er rollte mit den Augen. „Ach du liebe Zeit! Du warst wohl auf einer Schule für höhere Töchter.“
„Meine Mutter hat immer großen Wert auf gutes Benehmen gelegt.“
„Das kann ja sein, aber ich möchte trotzdem wissen, warum du nicht mit mir auf den Ball gehen willst.“
„Die Leute würden vielleicht einen falschen Eindruck bekommen.“
„Was für einen denn?“
„Dass wir zusammen sind.“
„Bisher waren wir ja noch gar nicht richtig zusammen.“
Lane wurde rot und hoffte nur, dass er das in der Dunkelheit nicht sehen konnte.
„Aber irgendwann wird das passieren“, fuhr er gelassen fort.
„Siehst du? Daher kommt dein schlechter Ruf. Du erwartest zu viel. Ich werde nicht mit dir schlafen.“
„Aber ich hatte gar nicht vor, mit dir zu schlafen.“
Sie sah ihn überrascht an.
„Ich habe vor, alles Mögliche mit dir im Bett zu machen, nur nicht zu
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