BACCARA EXKLUSIV Band 61
trank einen großen Schluck Bier. „Ich kann aber die Situation nicht ausnutzen, solange sie sich noch von dem Unfall erholt.“
„Hinzu kommt, dass sie dich hassen wird, sobald sie sich erinnert“, bemerkte Justin und schüttelte mitleidig den Kopf. „Ich beneide dich nicht, alter Kumpel.“
„Na ja, es ist nicht meine Aufgabe, sie zu verführen oder mich von ihr verführen zu lassen. Meine Aufgabe ist es, ihr einen Ort zu bieten, an dem sie sich erholen kann. Und genau das tue ich“, erklärte Dylan. Selbst wenn es mich umbringen sollte, fügte er im Stillen hinzu. „Aber genug davon. Ich wollte euch mitteilen, dass ich bald mit Grant Remington über das Biotechnik-Projekt verhandeln werde.“
„Mit deinem Halbbruder also.“ Michael nickte.
Dylan lachte freudlos. „Vermutlich würde er dir einen Kinnhaken verpassen, wenn du ihn so nennst.“
Michael hob eine Braue. „Ich würde eher sagen, er kann sich glücklich schätzen.“
„Wieso? Weil wegen eines Fehltrittes seines Vaters sein Vermögen reduziert wird?“
„Weil er dich zum Bruder hat. Er besitzt doch Geld wie Heu.“
Dylan empfand wieder diese ihm vertraute Verbitterung und winkte ab. „Das ist mir alles egal, solange ich kriege, was ich will.“
Die drei Männer schwiegen daraufhin, doch durch den Lärmpegel in der Bar war es kein allzu unangenehmes Schweigen. Michael räusperte sich schließlich. „Kate hat mir aufgetragen, euch alle nächsten Freitag zum Barbecue einzuladen.“
„Das passt mir gut“, meinte Justin. „Bis dahin müssten die Windpocken überstanden sein.“
„Gut“, sagte Michael und sah Dylan an. „Wie ist es mit dir? Alisa ist natürlich auch eingeladen.“
Der zuckte die Schultern. Er wusste nicht so recht, ob er zusagen sollte oder nicht, denn trotz der Tatsache, dass Alisa ihm ganz schön zusetzte, wollte er sie doch für sich allein haben. Aber er erkannte selbst, dass es ihm nur ein trügerisches Gefühl der Sicherheit geben würde. Daher nickte er Michael zu. Irgendwann würde Alisa ohnehin die Wahrheit erfahren. Nichts war für immer. „Ich werde sie mitbringen, falls sie dann noch mit mir spricht“, erklärte er und prostete ihnen mit seinem Bier zu.
Alisa konzentrierte sich noch immer darauf, ihr Gedächtnis wiederzuerlangen, wobei sie versuchte, nicht an Dylan zu denken. Was sich als schwierig herausstellte. Denn im Schlaf hatte sie angefangen, von ihm zu träumen. Es handelte sich stets um sinnliche Träume, in denen er sie endlos küsste und sie bis an den Rand der Ekstase brachte. Doch bevor es zum Äußersten kommen konnte, wachte sie jedes Mal aufs Höchste erregt auf. Sie wusste nicht, was schlimmer war – die Albträume oder diese erotischen Träume.
Morgens, wenn er in die Firma fuhr, fuhr sie meistens mit ihm mit und ließ sich bei ihrem Apartment absetzen, und am Nachmittag holte er sie dann wieder ab und nahm sie zu sich nach Hause. Es waren kleine Schritte, um in ihr normales Alltagsleben zurückzukehren, und schließlich waren sie sogar übereingekommen, dass sie die Wochenenden allein in ihrem Apartment verbrachte.
Nach einem endlos langen Wochenende, an dem sie Fotoalben durchgeblättert und CDs gehört hatte, um kleine Erinnerungsstücke zusammenzufügen, suchte sie Dylan in seinem Zimmer auf, wo er gerade die Post durchsah. „Wie lief es?“, erkundigte er sich.
„Gut. Ich brauche jetzt nur noch eine halbe Stunde Mittagsschlaf.“
„Keine Albträume mehr?“
Sie schüttelte den Kopf und wünschte, die anderen Träume, die sie so sehr erregten, würden auch endlich aufhören.
Sie entdeckte eine Karte auf dem Fußboden und hob sie auf. „Die ist dir wohl heruntergefallen“, sagte sie und überflog das Schreiben. „Es ist eine Einladung zu einer Cocktailparty des Vorstandes von Remington Pharmaceuticals. Wirst du hingehen?“
„Wahrscheinlich nicht.“ Er lächelte herablassend. „Es ist Donnerstagabend. Ich glaube, da findet ein Spiel der Braves statt.“
Alisa verdrehte die Augen. „Ständig findet ein Spiel der Braves statt. Wird jemand von deinen Halbgeschwistern auch dort sein?“
„Vermutlich. Warum?“
„Reine Neugier“, erwiderte sie. „Bist du deiner Familie je bei einem solchen geselligen Beisammensein begegnet?“
„Nicht, wenn man von der Testamentseröffnung einmal absieht“, entgegnete er grinsend.
Alisa musste lachen. „Bist du denn gar nicht neugierig, wie sie sich in einer weniger förmlichen Umgebung benehmen?“
„Nein.“
„Ich
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