BACCARA EXKLUSIV Band 61
Taschen, verschränkte die Arme vor der Brust und drehte sich entschlossen wieder zu Pete. Das verblichene Baumwollhemd spannte sich über seine breiten Schultern. Es war bis über die Ellbogen aufgerollt und zeigte seine gebräunten, dunkel beharrten, muskulösen Arme. Die kräftigen Hände hatten lange Finger mit kurz geschnittenen Fingernägeln. Carl starrte Peter unter schwarzen Brauen an.
Peter wandte sich ihm direkt zu und blickte ihm ernst in die Augen.
Carl holte tief Luft und atmete dann langsam aus. „Brian Larson“, sagte er knapp und hart.
Peter nickte kurz und sah ihn unverwandt an.
„Er ist tot, Pete.“ Müdigkeit mischte sich in seine Stimme. „Er ist seit zwei Jahren unter der Erde.“
„Ja.“
„Er ist tot.“ Ein Ausdruck von Schmerz zuckte über Carls Gesicht und stand auch in seinen dunklen Augen. „Ich muss es schließlich wissen. Immerhin habe ich die Pistole abgedrückt, mit der er getötet wurde.“
Peter seufzte. „Wann wirst du endlich diese unseligen Schuldgefühle hinter dir lassen, mein Junge? Du hattest doch gar keine Wahl. Brian Larson hat sein Vaterland verraten und auch dich, seinen besten und ältesten Freund. Wenn du ihn nicht getötet hättest, hätte er dich umgebracht. Selbst heute noch hält er deine Seele in seiner eiskalten Faust. Carl, du musst dem einfach ein Ende machen. Du musst den Frieden finden, den du verdient hast.“
„Schön gesagt.“ Carl schnaubte verächtlich. „Und deshalb hast du mich herbeordert? Damit ich noch so einen Mist in Ordnung bringe, den Brian angerichtet hat? Soll ich ihn so etwa schneller vergessen?“
„Carl, kein Mensch kann dich dazu zwingen, diese Aufgabe zu übernehmen. Du bist ein Privatmann, der eine Ranch besitzt. Ich brauche den Allmächtigen nur zu sagen, dass du dich geweigert hast, noch mal für sie zu arbeiten, und du kannst gehen.“
Carl blickte ihn prüfend an. „Hübsch gesagt, MacIntosh. Aber wo liegt der Haken? Komm schon raus damit. Wie willst du mich dieses Mal ködern?“
Peter lachte kurz und schüttelte den Kopf. „Du kennst mich verdammt gut, mein Junge.“
„Allerdings.“
„Also gut, Carl. Ich werde dir das Ganze erzählen und dabei nicht vergessen, dass du die Aufgabe nicht übernehmen wirst. Ich möchte wirklich keine schmerzhaften Erinnerungen an Brian in dir wachrufen, aber vielleicht kannst du uns wenigstens einen Rat geben, wie wir unser Problem in den Griff bekommen können.“
Nach einem langen und nachdenklichen Blick auf Peter ging Carl zu dem Sessel zurück. Er ließ sich wieder tief in die Polster sinken und schlug die Beine übereinander.
Peter warf einen kurzen, strengen Blick auf den schmutzigen Stiefel und sah Carl dann fest in die Augen.
„Du weißt, dass Brian Larson Landesverrat begangen hat“, fing er leise an, „dass er streng geheime Informationen an den Meistbietenden verkauf hat.“
Carl zog seinen Hut tiefer in die Stirn und lehnte sich, die Hände wieder auf der Brust gefaltet, leicht zurück. Er schien vollkommen entspannt zu sein, fast als ob er schliefe, wäre da nicht ein kaum merkliches Zucken seiner Kiefermuskeln gewesen.
„Du, Carl, hast ihn als Erster bei seinem Doppelspiel erwischt“, fuhr Peter fort. „Und wie immer in solchen Fällen hat sich auch Brian schließlich in seinen Lügen verstrickt und wusste nicht mehr, wem er was gesagt hatte. In jener Nacht bist du ihm aus einem reinen Instinkt heraus gefolgt, weil du das Gefühl hattest, er ginge woanders hin, als er behauptet hatte, und …“
„Ich weiß das alles“, unterbrach ihn Carl. „Ich habe diesen Film doch selbst gesehen. Mir hat nur das Ende nicht gefallen, und ich werde es jetzt bestimmt nicht besser finden.“
„Tut mir leid. Aber der Film hat eine Fortsetzung, und die kennst du noch nicht. Unsere Leute haben einen der Männer gefunden, denen Brian Informationen verkauft hat. Dieser Mann, ein gewisser Solvok, arbeitet mit allen Seiten zusammen und verkauft sich an den, der am meisten zahlt. Solvok sollte Brian eine beträchtliche Summe für eine Liste unserer Agenten in Bogan bezahlen. Die Agenten sollten dann umgebracht werden, Solvok sollte mit einer Beförderung belohnt werden, und jeder wäre zufrieden gewesen.“
Carl fluchte, aber Peter ließ sich nicht davon abhalten weiterzusprechen. „Inzwischen gab es aber diesen Putsch, bei dem die Regierung von Bogan abgesetzt wurde. Solvok und seine Leute tauchten in den Untergrund ab und verhielten sich zwei Jahre lang still.
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