BACCARA EXKLUSIV Band 61
bekam. „Ja, sehr interessant.“
Er ging ein paar Schritte auf und ab. „Und ich habe nichts dagegen, dass du an den Entscheidungen teilhaben möchtest.“
Sie riss vor Erstaunen die Augen auf. „Wirklich nicht?“
„Wirklich nicht?“, echote Peter MacIntosh nicht minder verblüfft.
„Nein, ganz und gar nicht“, betonte Carl freundlich. „Deine Ansichten, Meinungen und Vorschläge werden alle gehört und berücksichtigt werden. Wenn du am Montag wieder zur Arbeit gehen möchtest, dann kannst du das gern tun. Und wenn du morgen wieder in dein Haus einziehen möchtest, statt hier im Hotel zu bleiben, ist auch das völlig in Ordnung.“
Peter MacIntosh ließ ihn nicht eine Sekunde aus den Augen. Er hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß gehabt. Carl Shannon hatte etwas vor, das war offensichtlich, er hatte noch eine Trumpfkarte im Ärmel, daran bestand kein Zweifel. Aber er ließ sich Zeit, und er, MacIntosh, würde geduldig abwarten, was passierte.
Carl hatte in der bezaubernden Haven Larson also endlich eine Frau gefunden, die ihm gewachsen war. Der große, starke, unbeugsame Carl Shannon war dabei, einer zarten, entzückenden Frau zu erliegen. Amor hatte diesen einsamen, schweigsamen Mann, den er wie einen Sohn liebte, mitten ins Herz getroffen. Er konnte nur hoffen, dass Carl nicht doch wieder einen Rückzieher in seine dunkle, kalte Welt machte, in der er sich zumindest auskannte, weil er es nicht wagte, neues Terrain zu betreten. Auch wenn ihn dort Wärme und Zärtlichkeit erwarteten. Von einer wunderschönen Frau, nach der er nur die Hand auszustrecken brauchte.
„Peter wird die Steppdecke aus deinem Auto mitnehmen“, teilte er ihr gerade mit, „und er wird sie genau untersuchen lassen.“ Carl sah kurz zu MacIntosh hinüber. „Die Decke liegt dort drüben auf dem Sofa.“ Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Haven zu.
„Unser weiteres Vorgehen kann erst dann exakt geplant werden, wenn wir wissen, was mit der Decke ist. Man beachte das Wörtchen ‚wir‘, mein Schatz. Ja, du wirst ab jetzt zu allen Entscheidungen hinzugezogen werden.“
„Wo liegt der Haken, Mr. Shannon?“, fragte Haven ihn misstrauisch.
Carl trat einen Schritt vor, stützte sich rechts und links von ihr auf die Sessellehnen und beugte sich so weit vor, dass Haven seinen warmen Atem spürte. Er blickte sie durchdringend an, und sie sah, dass seine Schläfen pochten.
„Der Haken, Mrs. Larson, ist folgender.“ Seine Stimme war leise, rau und angespannt. „Gleichgültig, ob du dich entschließt, zur Arbeit zu gehen, ob du in deine Wohnung zurückkehrst oder dich in einem Besenschrank versteckst, ich werde dir immer so nah sein, dass du ausatmen musst, wenn ich einatme.“
Er ließ Haven keine Zeit, ihm zu widersprechen. „Ich hätte mich im Verborgenen gehalten, um dich zu bewachen; ich hatte nicht die Absicht, vierundzwanzig Stunden am Tag in deine Privatsphäre zu dringen, aber dieser Plan wurde nun durch deinen kecken kleinen Vortrag über den Haufen geworfen. Und es wird so gemacht, wie ich es sage, und daran wird nicht mehr gerüttelt.“
„Aber …“
„Haven …“, er ergriff sie bei den Schultern und zog sie hoch, „jetzt hältst du den Mund.“
Und dann erstickte er ihren letzten Protest mit einem Kuss.
Ja, das ist wirklich eine Trumpfkarte, nicht schlecht, dachte Peter MacIntosh bewundernd und stand auf.
Er ging schnell durchs Zimmer, nahm die Decke und war dann mit wenigen Schritten an der Tür. Die Hand schon am Türgriff, drehte er sich noch einmal um. Haven hatte die Arme um Carl gelegt, die Babydecke war auf den Boden gefallen, und Carl drückte Haven fest an sich und glitt mit dem Mund wieder und wieder über ihre Lippen.
MacIntosh lächelte zufrieden, trat auf den Gang hinaus und zog die Tür mit einem leisen Klick hinter sich zu.
Mit einem Teil seines Verstandes hatte Carl registriert, dass Peter die Decke genommen, das Zimmer verlassen hatte und die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war. Das Hotel wimmelte von Agenten, und niemand würde bis zu Haven und ihm vordringen können.
Der Rest seines Verstandes war ausgeschaltet. Carl, wie im Rausch, eingehüllt von der betörenden Sinnlichkeit einer Frau. Haven. Er holte kurz Luft und presste dann wieder seinen Mund auf ihre leicht geöffneten Lippen, drang weiter und tiefer vor. Es war der Himmel auf Erden, er würde nie genug von ihr bekommen.
Die wunderbarsten Gefühle überwältigten ihn, und er wehrte sich nicht dagegen. Er
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