BACCARA EXKLUSIV Band 61
litt.
„Warum?“
„Weil ich, wenn ich ihre Stimme höre, sofort daran denken muss, dass sie schon todkrank war, als sie all dieses Zeug auf Band sprach. Sie versuchte, mir jeden erdenklichen Rat für das Erwachsenwerden zu geben, ehe sie starb. Ich ertrage es nicht, mir das anzuhören!“
Barbie begann, herzzerreißend zu weinen. Elizabeth zog sie in die Arme und wurde selbst ganz traurig.
Der Verlust eines geliebten Menschen war schon für Erwachsene schwer zu verarbeiten. Für ein Kind war es umso schlimmer, wenn es andere Familien mit zwei Elternteilen erlebte und sich das auch wünschte.
Nach einer Weile hörte Barbie auf zu schluchzen. „Danke, Miss Gallagher.“
„Nenn mich doch einfach Elizabeth, okay?“
Sie mussten beide kichern, und die düstere Stimmung verflog.
Zu Elizabeths Überraschung klingelte es. Nach einem Blick durch den Türspion stellte sie fest, dass ein Mann draußen stand. Offenbar Barbies Vater. Er wirkte erschöpft und verärgert. Sein Jackett hatte er anscheinend im Wagen gelassen, denn er trug nur Weste und Hose eines schicken dreiteiligen Anzugs, dazu ein tadelloses Hemd. Sein dichtes dunkles Haar glänzte im Licht der Verandalampe, das sich auch in seinen noch dunkleren Augen spiegelte. Ein stolz vorgerecktes Kinn und eine Nase, die einmal gebrochen gewesen schien, steigerten nur noch seine Attraktivität. Herausfordernd fixierte er den Türspion, weil er wohl vermutete, dass er eingehend gemustert wurde.
Als Elizabeth öffnete, schien auch er überrascht zu sein. „Miss Gallagher?“ Er ließ den Blick über ihre nackten Beine schweifen, dann über die Konturen ihrer Brüste unter dem weiten, aber dünnen T-Shirt.
„Ja. Mr. Damati?“
„Richtig.“ Seine Stimme wurde geschäftsmäßig. „Meine Mitarbeiterin suchte mir Ihre Privatadresse heraus, und ich kam gleich her, anstatt Sie erst anzubeepen. Ich hoffe, das ist in Ordnung.“
„Das muss es ja wohl, da Sie nun schon mal hier sind.“
„Ist meine Tochter bei Ihnen?“ Er spähte an ihr vorbei ins Wohnzimmer. Als er Barbie erblickte, spiegelte seine Miene Erleichterung und Liebe wider, und Elizabeths Besorgnis schwand. „Baby?“
„Hi, Daddy“, begrüßte ihn Barbie ein wenig beleidigt. „Ich dachte, du wärst in dieser wichtigen Besprechung.“
Elizabeth ließ Barbies Vater eintreten, und er ging direkt zur Couch und gab seiner Tochter zur Begrüßung ein Küsschen auf die Wange. „Du weißt doch, dass ich sie verschieben wollte, aber leider ging das nicht.“
„Ja, ich weiß.“ Sie strich über die Wolldecke über ihren Beinen, statt ihn anzusehen. „Bist du etwa hergekommen, um mich abzuholen?“
„Genau.“
„Ich will noch nicht nach Hause, Dad. Ich bin noch nicht bereit dazu!“ Barbie brach erneut in Tränen aus.
Er wurde sofort ungeduldig. „Was soll denn das heißen? Du brauchst dich nicht mal umzuziehen. Wir fahren doch nur eine Viertelstunde.“
Barbies Tränen flossen unaufhaltsam.
Er sah völlig verwirrt drein. „Was habe ich denn nun wieder gesagt?“
„Ich bin noch nicht bereit, nach Hause zu fahren!“, rief sie, sprang auf und rannte ins Gästezimmer. „Du hast alles ruiniert, Daddy!“
„Barbie! Komm zurück!“
Elizabeth trat zu ihm. „Sie ist momentan mit der ganzen Welt uneins. Das hat nichts mit Ihnen zu tun.“
„Woher wollen Sie das wissen? Sie haben sie doch erst am Nachmittag kennengelernt.“
„Sie scheinen zu vergessen, dass ich Psychologin bin und auch eine Frau. Zudem habe ich mich inzwischen ausführlich mit Ihrer Tochter unterhalten.“
Er starrte Elizabeth einen Moment an, ehe er tief seufzte. „Tut mir leid. Ich bin einfach frustriert.“ Er rieb sich den Nacken. „Ich kenne sie nun schon ihr ganzes Leben lang und kann immer noch nicht sagen, ob sie verletzt, frustriert, wütend auf mich oder nur wütend im Allgemeinen ist.“
Fast tat er Elizabeth leid. „Durch die Schwangerschaft hat sie momentan ihr seelisches Gleichgewicht verloren. Ihre gegenwärtigen Probleme kommen ihr unüberwindlich vor.“
„Ihre Probleme? Mir scheint, die gehen alle an, einschließlich den jungen Mann, der … das getan hat.“
„Die ‚verwerfliche Tat‘?“
„Wenn Sie es so nennen wollen.“
„Mr. Damati, das war keine unbefleckte Empfängnis. Zu der ‚Tat‘ gehörten zwei. Ihrer Tochter zufolge war es keine Vergewaltigung, also war sie wohl damit einverstanden, Sex zu haben. Demnach hat sie zu ihrem eigenen Zustand aktiv beigetragen.“
Er sah sie
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