BACCARA EXKLUSIV Band 61
wirkte enttäuscht. „Großartig. Trotz aller Gleichberechtigung muss ich mich immer noch so benehmen, als wüsste ich, was ich tue.“
„So ist es!“ Lachend schloss sie ab und ging dann zum Wagen. „Wo ist denn Barbie?“
„Noch zu Hause. Sie hatte Probleme, das passende Kleid zu finden.“ Ben hielt Elizabeth die Wagentür seines tannen grünen Jaguars auf. Der Wagen war genauso luxuriös, wie Elizabeth ihn sich vorgestellt hatte, und Ben erwies sich als routinierter Fahrer. Sein Haus, das in einem schönen alten Stadtviertel lag, war im georgianischen Stil erbaut und wirkte nicht nur alt, es war tatsächlich ein historisches Gebäude, wie ein Schild neben der Haustür bewies.
„Erbaut 1862“, kam Ben ihrer Frage zuvor.
„Wunderschön.“
„Jeanne liebte es.“
„Und du?“
Schulterzuckend schloss Ben auf. „Es ist hübsch, aber ich hätte lieber etwas Zeitgemäßeres gehabt.“
Sie betraten ein geräumiges Foyer, von dem aus eine Treppe ins Obergeschoss führte. Direkt unter der Treppe stand ein prachtvolles Klavier aus Mahagoni. Die Eingangstür wurde von zwei antiken Kirchenstühlen flankiert, und auf dem polierten goldbraunen Dielenboden lag ein Orientteppich in satten Grüntönen. Rechts ging es in einen kleinen Salon, links in ein großes Esszimmer. Beide Räume waren mit geschmackvollen Antiquitäten möbliert.
Ehe Elizabeth etwas hätte sagen können, ertönte von oben eine weinerliche Stimme. „Daddy? Ist Elizabeth bei dir?“
„Ja, Baby.“ Er eilte die Treppe hinauf. „Was ist los?“
„Ich kann nicht mitgehen“, jammerte Barbie. „Nichts passt. Absolut nichts! Dick und unförmig, wie ich bin, kann ich unmöglich zu Grandmas Hochzeit!“
Elizabeth folgte Ben nach oben. Barbie saß mitten im oberen Flur auf dem Boden. Sie trug ein kurzes Stretchkleid, das zwar sehr modisch war, aber ihr noch kaum vorhandenes Bäuchlein unnötig betonte.
Elizabeth setzte sich neben Barbie und nahm sie in die Arme. „Erste Figurprobleme, hm?“
Schniefend lehnte Barbie den Kopf an Elizabeths Schulter. „Es ist schrecklich!“
„Wenn wir mal gemeinsam in deinen Schrank schauen, werden wir bestimmt etwas Passenderes finden.“
„Und dieses Kleid ist nicht passend?“
„Zurzeit nicht, Honey.“ Elizabeth erhob sich und streckte dem jungen Mädchen die Hand hin. „Ich bin sicher, du hast auch etwas Schickes für diese Phase deines Lebens.“
„Ich habe keine Umstandskleider. Aber selbst wenn ich welche hätte, möchte ich sie noch nicht tragen. Erst recht nicht heute!“
„Das musst du auch nicht. Du brauchst nur etwas weniger Enganliegendes anzuziehen.“
„Meinst du?“
„Ja, das meine ich.“
Hand in Hand gingen sie in Barbies Zimmer, das einer Prinzessin würdig gewesen wäre … aber für Barbie war es zu kindlich eingerichtet. An der Wand stand ein großes weißes Bett, auf dem cremefarbene und rubinrote Kissen lagen. Die Tapeten zierten Röschen und grüne Farne. Überall hingen Drucke viktorianischer Kinder.
Barbie führte Elizabeth zu einem begehbaren Kleiderschrank. „Ich bin wirklich ratlos. Alle meine schicken Sachen sind tailliert.“
„Die Hochzeit findet doch gar nicht in besonders festlichem Rahmen statt“, meinte Elizabeth tröstend.
Sie entdeckte einen weiten Rock in Grüngelb. Dazu wählte sie ein gelbes T-Shirt und eine dunkelgrüne Leinenjacke. „Hier, probier doch mal diese Sachen an.“
Barbie verzog das Gesicht. „Besonders toll ist das nicht.“
„Probier es. Und wenn es dir nicht gefällt, nimm etwas Ähnliches. Du hast jede Menge Kleidung zur Auswahl, Honey. Kombiniere einfach, experimentiere.“ Sie gab Barbie ein Küsschen auf die Stirn. „Dein Dad und ich warten draußen und springen gern als Modeberater ein.“
Elizabeth ging hinaus und zog die Tür hinter sich ins Schloss. Ben lehnte mit verschränkten Armen am Treppengeländer. Er bedankte sich bei ihr. Dann nahm er sie bei der Hand und geleitete sie zu einer Flügeltür am Ende des Flurs. „Wir sind in meinem Arbeitszimmer, Barbie!“, rief er.
Sobald sie eingetreten waren, blickte sich Elizabeth staunend um. Die Einrichtung hatte eine männliche Note, passte jedoch genau zum historischen Stil des Hauses. Der Raum war ganz in Schwarz, Braun und Dunkelgrün ausgestattet, mit ein paar tiefroten Akzenten. „Das ist ja dein Schlafzimmer.“
„Richtig.“ Er ging mit ihr durch eine zweite Doppeltür. „Und das hier ist mein Arbeitszimmer.“
„Es ist wunderschön – dein ganzes
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