BACCARA EXKLUSIV Band 61
ausgesprochen charmant zu den Damen war, die alle behaupteten, ihn schon als kleinen Jungen gekannt zu haben, konnte er sie offensichtlich nicht einordnen.
Einmal tat Elizabeth so, als entferne sie einen Fussel von seiner Schulter und sagte ihm dabei leise ins Ohr: „Du bist gut. Sehr gut.“
Er grinste frech und bedachte sie mit einem eindeutigen Blick. „Ich bin noch viel besser, wenn ich allein mit dir bin. Ich warte nur auf eine Chance, es zu beweisen.“
Sie hatte dieses Spielchen zwar provoziert, doch darauf fiel ihr absolut keine Antwort ein. Also schwieg sie.
Eine halbe Stunde später führte Ben Elizabeth zu einem der Gartenstühle auf dem Rasen. „Ich bin gleich zurück. Flynn hat mir eben das Zeichen gegeben, dass es losgeht.“
Ben sprach kurz mit dem Leader der vierköpfigen Band, die ihren Platz neben dem Pool hatte. Dann, während er zu Elizabeth zurückging und dabei an dem einen oder anderen Tisch stehen blieb, um jemanden zu begrüßen, begann die Band, einen alten Jazz-Titel zu spielen.
Zur Melodie „Once More, with Rhythm“ kam Flynn auf die Terrasse und ging gemächlich zu einer mächtigen Magnolie hinüber, in deren Schatten viele bunte Topfpflanzen so arrangiert waren, dass sie einen Altar bildeten.
Flynn war ein stämmiger Mann mit einem lustigen Gesicht. Die Idealbesetzung, wie Elizabeth fand, um zu Weihnachten für die Verwandtschaft den Weihnachtsmann zu spielen. Sogar sein grauer Haarschopf, seine kleine runde Brille und sein weißer Schnurrbart passten perfekt. Seine Augen strahlten nur so vor Lebensfreude.
Und dann stand Flynn neben dem Geistlichen am Altar und schaute mit zärtlichem Blick seiner geliebten Linda entgegen, die vom Haus aus zu ihm herüberkam. In der Hand hielt sie eine halb geöffnete lachsfarbene Lilie, die einen hübschen Kontrast zu ihrem langen elfenbeinfarbenen Kleid bildete.
Leise setzte sich Ben neben Elizabeth und ergriff ihre Hand, während sie Lindas Gang zum Altar, der immer wieder durch Begrüßen von Freunden und Verwandten unterbrochen wurde, beobachteten. Elizabeth spürte, wie angespannt Ben war, und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ist das nicht wunderbar?“, flüsterte sie ihm zu, bemüht, sie beide von ihrer spontanen Geste abzulenken.
„Nein. Das hier ist wunderbar“, flüsterte er zurück, und ehe sie es sich versah, küsste er sie auf den Mund. Nicht leidenschaftlich oder besonders sexy. Nein, zärtlich war der Kuss und rührend süß. Elizabeth konnte Ben nicht ansehen, weil er nicht merken sollte, wie viel diese kleine Liebkosung ihr bedeutete.
Lindas und Flynns Eheversprechen waren kurz und unkonventionell und ließen keinen Zweifel daran, wie sehr sich die beiden zugetan waren.
Dann sprach der Geistliche die abschließenden Worte und beendete die Zeremonie.
Nachdem Linda und Flynn die Glückwünsche ihrer Gäste entgegengenommen hatten, ging die Party weiter. Und schließlich schafften es auch Ben und Elizabeth, zu den Frischvermählten vorzudringen, um ihnen zu gratulieren. Flynn hätte kaum stolzer dreinsehen können, während Linda eher erleichtert wirkte, dass der offizielle Teil der Hochzeit überstanden war.
Elizabeth wurde noch mehr Freunden und Verwandten vorgestellt. Einige schauten Ben voller Neugier an, weil sie sich offenbar fragten, wie intim sie befreundet waren. Bens Verhalten war Elizabeth ein Rätsel. Denn er vermittelte den Eindruck, dass ihre Beziehung ernst war.
Als die kleine Band ein langsames Stück zu spielen begann, zog Ben Elizabeth in die Arme, um mit ihr auf der Terrasse zu tanzen. Sie spürte seinen kräftigen Herzschlag gegen ihre Brust, und am liebsten hätte sie zärtlich sein Haar zerzaust. Am meisten jedoch sehnte sie sich nach einem Kuss.
„Bist du schon müde?“, fragte Ben dicht an ihrem Ohr. Sie hätte den ganzen Tag so weitertanzen und seinem Flüstern zuhören können. Es war wie ein Stück vom Paradies.
„Nein. Aber ich begreife jetzt, warum du mich vorgewarnt hast. Deine Verwandtschaft ist offenbar der Meinung, dass jeder verheiratet sein sollte.“
„Außer meiner Mutter und mir selbst. Ich habe die Ehe ja ausprobiert. Einmal und nie wieder. Das ist nichts für mich.“
Sie ignorierte den Stich, den seine Bemerkung ihr versetzte. „Meinen Glückwunsch zu dieser weisen Entscheidung. Es gehören nun mal zwei dazu, damit eine Ehe glücklich wird.“
„Genau.“ Er lehnte sich leicht zurück. Seine Augen funkelten übermütig. „Aber du weißt hoffentlich, wie meine
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