BACCARA EXKLUSIV Band 61
Enkelin noch jemanden mitgebracht hat“, meinte sie zur Begrüßung. „Auch wenn ihr euch verspätet habt.“
Ben umarmte seine Mutter kurz. „Ich übergebe dich doch nicht deinem Bräutigam, Mom, sondern bin nur Gast.“
„Das wäre ja auch noch schöner, wenn wir an diesen altmodischen Traditionen festhielten.“ Ihre Augen funkelten amüsiert, genau wie Bens es häufig taten. „Aber mein Sohn sollte bei einem solchen Anlass früh erscheinen. Flynn hat schon gefragt, wo du bleibst. Er will, dass du dir klar darüber bist, dass er nach fünf Jahren eine ehrbare Frau aus mir macht.“
„Wird auch Zeit“, neckte Ben. „Dein lockerer Lebenswandel ist kein gutes Beispiel für mich oder meine Tochter.“
„Beklag dich bei der Regierung. Schließlich hat die die Gesetze gemacht, die mein Einkommen beschneiden, wenn ich mich wieder verheirate. Ein Unding ist das.“
„Bitte Mom …“
„Okay, okay, ich hör schon auf. Aber ich sag dir eins, ich würde auch jetzt nicht heiraten, wenn Flynn wegen unseres Zusammenlebens ohne Trauschein kein schlechtes Gewissen hätte. Eine Beziehung ist schließlich eine Beziehung. Oder bekomme ich etwa ein Baby, das ehelich geboren werden soll?“ Linda lachte. „Nein. Ich bekomme nur einen Teil meiner Rente gestrichen.“
Ausdruckslos starrte Barbie die Wand an. Einen Moment herrschte betretenes Schweigen, dann rettete Ben die Situation. „Du hättest ihn auf jeden Fall geheiratet. Denn insgeheim hast du dir diese Hochzeit auch gewünscht, gib’s zu.“
Seine Mutter schmunzelte vergnügt. „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich gebe höchstens zu, dass es mir viel Spaß gemacht hat, diese Party zu organisieren.“ Dann wandte sie sich Elizabeth zu. „Was machen Sie beruflich, Elizabeth?“
„Ich bin Psychologin.“
„Hoffentlich haben Sie nicht diese beiden hier zu betreuen.“
„Keine Angst, das ist nicht der Fall.“ Das war nicht einmal gelogen, denn sie hatte mit Barbie gesprochen, ehe sie deren Unterlagen vor zwei Tagen ihrer Kollegin übergeben hatte.
„Wie habt ihr euch denn kennengelernt?“
„Das ist eine lange Geschichte“, mischte Ben sich ein. „Wir werden sie dir ein andermal erzählen. So, und was sollen wir jetzt für dich tun?“
„Begrüßt die Gäste und sorgt dafür, dass jeder weiß, wo die Getränke und das Essen stehen.“
Linda zeigte nach hinten. Vor den Glastüren zur Terrasse war ein Büfett aufgebaut, auf dem sich die leckersten Speisen türmten. „Auf der Terrasse neben dem Swimmingpool ist die Bar. Drei Keller gehen herum und servieren Sekt und Erdbeeren, und der Partyservice übernimmt die Bedienung. Aber die Gäste durchs Haus in den Garten zu schleusen, das würde ich gern euch überlassen.“
„Wann ziehst du dich um, Grandma?“, fragte Barbie.
Linda sah auf ihre Uhr. „Am besten gleich. Eigentlich wollte ich in diesem Kaftan heiraten, aber Flynn hat mir das ausgeredet.“
Sie ließ den Blick noch einmal durch den Raum schweifen, um sich zu vergewissern, dass alles so war, wie sie es haben wollte. Als es klingelte, schmunzelte sie. „Und jetzt kommt dein Einsatz als Gastgeber, Ben. Das sind die Damen aus meiner Gymnastikgruppe. Alle haben Töchter, die sie dir zu gern andrehen würden. Stell ihnen Elizabeth vor und flirte ein bisschen mit ihr. Dann haben sie wochenlang was zu klatschen.“
Gleich darauf verschwand Linda, und Barbie machte sich auf die Suche nach ihren Cousinen.
„Du hast Glück“, raunte Ben Elizabeth zu. „Du wirst die Verwandtschaft wohl erst nach der Trauung kennenlernen. Sie beratschlagen noch in kleinen Gruppen, um ein endgültiges Urteil über dich zu fällen.“
„Großartig.“ Die Meinung der Verwandten würde sie kaum beeindrucken, aber die Vorstellung, begutachtet zu werden, machte sie doch leicht nervös. „Genau, was mir noch fehlt – ein ‚Mangelhaft‘ zu bekommen.“
„Oh, das wirst du nicht“, versicherte er ihr grinsend. „Jede Beurteilung, die dich nicht mindestens als Juwel einstuft, wird nicht akzeptiert.“
Als eine Gruppe Frauen auf sie zukam, ergriff Ben Elizabeths Arm. „Bleib hier bei mir, Elizabeth, oder ich werde den Löwen zum Fraß vorgeworfen“, flüsterte er ihr zu, ehe er die Neuankömmlinge begrüßte.
Elizabeth musste an sich halten, um nicht in Gelächter auszubrechen, während sie ihm die Hand tätschelte. „Du machst das schon.“
Kurz bevor er die nächsten Gäste in Empfang nahm, raunte sie ihm zu: „Armes Baby.“ Obwohl er
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