BACCARA EXKLUSIV Band 61
Verwandten deine Anwesenheit hier deuten, oder?“
„Nein, wie?“
„Dass du so gut wie verheiratet mit mir bist.“
Elizabeth stockte der Atem. Bleib cool, ermahnte sie sich. „‚So gut wie verheiratet‘ gibt es nicht. Entweder machst du eine ehrbare Frau aus mir, oder du kannst es vergessen.“
Ben war ernst geworden. „Würdest du das vor Zeugen wiederholen?“
„Nein“, antwortete sie so gelassen wie möglich. „Tut mir leid, aber nur Taten zählen.“
Träge lächelnd küsste er ihre Nasenspitze. „Du bist so rechthaberisch, dass ich dir einfach nicht widerstehen kann. Gehst du kommenden Freitagabend mit mir essen?“
„Sehr gern.“
Sein glutvoller Blick sagte ihr, wie sehr er sie begehrte. Und ihr Blick verriet ihm, wie sehr ihr diese Vorstellung gefiel. Schweigend versprachen sie einander mehr …
Vorerst jedoch tanzten sie auf der Terrasse miteinander, als gäbe es die anderen Gäste nicht, und verloren sich in ihrer eigenen Welt.
Es war spät geworden, als Ben und Barbie Elizabeth nach Hause brachten. Ben geleitete sie hinein, während Barbie bei laufendem Motor im Wagen wartete.
Bei einem flüchtigen Abschiedskuss wartete Ben den Bruchteil einer Sekunde ab, ob sie sich ihm entzog. Elizabeth tat es nicht.
Da vertiefte er den Kuss und drängte sich herausfordernd an sie. Sie fühlte seine Stärke, seine Zärtlichkeit und genoss es, vor Sehnsucht dahinzuschmelzen. Stürmisch erkundete er ihren Mund mit der Zunge, spielte mit ihrer. Elizabeth schmiegte sich an ihn, während er ihren Rücken streichelte und mit einer Hand ihre Brust zu liebkosen begann. Bestimmt merkte er, wie heftig ihr Herz klopfte. Alles, was er tat, war wundervoll und weckte ein Verlangen in ihr, dessen Intensität geradezu beängstigend war.
Dieser Kuss versprach so viel mehr, als bisher zwischen ihnen geschehen war. Und als Ben ihn beendete, fühlte Elizabeth sich, als sei ihr etwas Kostbares weggenommen worden.
„Bis Freitag“, murmelte er.
„Ja.“ Mehr brachte sie nicht heraus.
„Diese Beziehung wird weiter gehen. Das weißt du.“ Seine Stimme klang heiser, aber sehr sicher.
Sie war Psychologin. Ausflüchte waren sinnlos. Ihre Gedanken kreisten ständig um ihn. Ihr Herz gehörte ihm bereits. „Ja, ich weiß.“
Er küsste sie noch einmal, ehe er widerstrebend ging.
Nachdem die Rücklichter seines Wagens in der Dunkelheit verschwunden waren, wünschte Elizabeth, sie wäre nicht so offen gewesen. Sie brauchte nur ehrlich mit sich selbst zu sein. Wenn sie sich das nächste Mal trafen, würde sie vorsichtiger sein und ihr Herz nicht auf der Zunge tragen.
Im Geist hörte sie lautes Gelächter. Es war ihr heute nicht gelungen, zurückhaltend zu sein, und es würde ihr in Zukunft bestimmt auch nicht gelingen.
5. KAPITEL
Ben klopfte mit einem Bleistift auf sein ledergebundenes Adressbuch und schaute dabei zum Fenster seines Arbeitszimmers hinaus. In Gedanken war er meilenweit weg, in einem kleinen Haus in einer mit Bäumen gesäumten Straße, wo eine faszinierende Frau lebte.
Vom ersten Moment ihrer Begegnung an hatte er sich körperlich zu Elizabeth hingezogen gefühlt. Seit fast sechs Jahren war er Witwer, und eine derart starke Anziehung hatte er noch bei keiner Frau verspürt – weder vor noch nach Jeanne. Und schon gar nicht bei einer Frau wie Elizabeth. Sie war unabhängig, hatte einen scharfen Verstand und eine schnelle Zunge. Aber sie war auch unglaublich sexy.
Elizabeth war anders als andere Frauen, die er kannte, einschließlich seiner verstorbenen Frau. Sie hatte sich sogar mit seiner Mutter amüsiert, Gefallen an deren skurrilem Sinn für Humor und leicht verrückter Art gefunden.
Ben grinste. In vieler Hinsicht erinnerte Elizabeth ihn an seine Mutter. Beide waren bereit zu kämpfen, wenn es sein musste, mischten sich ein, halfen anderen Menschen, ihren Weg zu finden, gaben gute Ratschläge. Kurz, sie waren beide rechthaberisch.
Seine Mutter war eine besondere Frau. Eigensinnig und ein wenig überspannt, wie sie nun einmal war, hatte sie ihn zu einem Mann mit festen Prinzipien und Moralvorstellungen erzogen. Er hatte gehofft, das alles auch seiner Tochter vermittelt zu haben. Deshalb wollte er, dass Barbie wenigstens den Wunsch äußerte, den jungen Vater ihres Kindes zu heiraten. Natürlich würde er nicht zustimmen, aber er wollte, dass Barbie diesen Wunsch hatte. Ein Mann, der seinen Verpflichtungen nachkam, war ein vertrauenswürdiger Mann. Ben musste das wissen. Denn er hatte in
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