BACCARA EXKLUSIV Band 61
Rotwein oder Weißwein?“
Elizabeth atmete tief durch. Errötend gestand sie sich ein, wie sehr sie sich nach einem Kuss gesehnt hatte.
Sie schluckte ihre Enttäuschung hinunter und sah zu, wie Ben den Korb öffnete. „Weder noch. Ich habe nachher einen Termin.“
Er grinste. „Diese Antwort habe ich erwartet. Deshalb habe ich auch Eistee mitgebracht.“ Er reichte ihn ihr. „Und Sandwiches mit fettarmer Wurst.“
„Woher wusstest du …“
Er zuckte mit den Schultern, während er den Blick über ihre schlanke Gestalt gleiten ließ. „Nur geraten.“
Schweigend begannen sie zu essen. Elizabeth beobachtete Jogger und Spaziergänger, die gelegentlich Vögel in helle Aufregung versetzten, wenn sie deren Nestern zu nahe kamen.
Ben erriet ihre Gedanken. „Sicher haben sie Junge in der Nähe.“
Sie lächelte und entspannte sich endlich ein wenig. „Sicher.“
Nachdem Ben sein Sandwich aufgegessen hatte, lehnte er sich zu ihr hinüber. „Lass uns heute Abend zusammen essen.“
„Das geht nicht.“
Er kam ihr noch näher. Diesmal war seine Absicht nicht misszuverstehen. Er wollte einen Kuss. All die berauschenden Gefühle, die er neulich, als sie bei ihr zu Hause gekocht hatten, in ihr ausgelöst hatte, durchströmten sie erneut. Sie verging fast vor Verlangen nach seinem Kuss. Und hasste es gleichzeitig, so lüstern zu sein.
Er berührte mit den Lippen flüchtig ihren Mund. Ihre Sehnsucht wurde immer stärker, prickelnder. „Bitte“, murmelte er.
Sie wollte einen innigeren Kuss und fürchtete sich gleichzeitig davor. Bens Nähe verwirrte sie völlig. Daher zwang sie sich, nicht nachzugeben, und antwortete: „Erst am Freitag. Wie verabredet.“
„O Lady“, seufzte er frustriert. Er lehnte sich in seinen Sitz zurück. „Du könntest einen Heiligen um den Verstand bringen.“
Tief durchatmend fuhr sich Elizabeth mit der Zungenspitze über die Lippen. Dann, als sei nichts Besonderes gewesen und als habe sie nicht heftig auf Ben reagiert, warf sie beiläufig ihre Papierserviette in den Korb. Es war absurd, wie enttäuschend sie es fand, dass er nicht hartnäckiger war. „Tut mir leid.“ Er sah derart geknickt drein, dass sie lachen musste. „Du bist verrückt.“
Er war so süß, selbst mit zerknirschter Miene, und das hätte ihr eigentlich sehr zu denken geben müssen. Denn ein Mann wurde nicht derart unwiderstehlich, ohne sehr viel Erfahrung mit Frauen zu haben. „Das ist einer der vielen Gründe, warum du mich liebst.“
„Ja, sicher.“ Sie nahm eine Bürste aus ihrer Tasche und richtete ihr Haar. Eine kleine, alltägliche Geste, um sich von Ben abzulenken. „Würdest du mich trotzdem zurück in die Praxis fahren?“
„Gleich. Ich werde dich auf keinen Fall zu spät kommen lassen. Aber jetzt schau doch noch einen Moment durch das Schiebedach in die Bäume hinauf und lausch auf das Rauschen des Wassers. Und entspann dich.“
Damit lehnte er den Kopf gegen die Kopfstütze und tat, was er ihr gerade vorgeschlagen hatte. Dann ergriff er ihre Hand und begann, sie zärtlich mit dem Daumen zu streicheln.
Nachdem sie zehn Minuten die friedliche Atmosphäre ringsum genossen hatten, fühlte sich Elizabeth tatsächlich entspannter. Völlig abschalten konnte sie nicht – nicht wenn Ben neben ihr saß und sie liebkoste.
Langsam wandte er den Kopf und sah sie an. Und ebenso langsam kam er näher. Sein Lächeln war einfach entwaffnend. „Muss ich um einen Kuss betteln?“
Ihre Sehnsucht nach ihm war übermächtig. „Wenn du darauf bestehst“, flüsterte sie.
„O ja.“ Er sprach ebenso leise. „Ich bestehe darauf. Es ist das Mindeste, was du Herzensbrecherin tun kannst.“
„Unsinn.“
Und schon eroberte er mit derart zärtlicher Innigkeit ihren Mund, dass von Neuem Leidenschaft in ihr aufloderte. Mit einer Hand umschloss er ihren Nacken und begann, mit dem Daumen die Stelle an ihrem Hals zu streicheln, wo die Ader pulsierte. Sein anfangs sanfter Kuss wurde schnell wild und fordernd. Elizabeth merkte nicht, dass sie Ben die Arme um den Nacken schlang. Sie merkte nicht, dass sie sein dichtes dunkles Haar mit den Fingern zerzauste. Der einzige Gedanke, der sie beherrschte, war, dass sie mehr wollte – viel mehr. Ihr Körper reagierte auf Ben, als wäre er eine berauschende Droge und sie davon abhängig.
Als er sich von ihr löste, stöhnte sie leise auf. Sie wollte nicht, dass der Kuss zu Ende war und sie das sinnliche Paradies seiner Umarmung verlassen musste.
Ben lächelte, doch
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