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BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

Titel: BACCARA EXKLUSIV, BAND 64 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dixie Browning Margaret Allison Janet Colley
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Nase. Nein, links … Ja, genau.“
    Dann holte sie auch noch eine Haarbürste aus ihrer Tasche und begann ihre Mähne zu bearbeiten.
    „Es dauert nicht mehr lang“, sagte sie entschuldigend, als sie merkte, dass er sie anstarrte. „Es ist nur … Ich kann irgendwie besser denken, wenn ich mich frisch gemacht und die Haare gekämmt habe. Ich wünschte, ich hätte meine Zahnbürste dabei.“
    Lyon schloss die Augen und wappnete sich für die langen Stunden, die noch vor ihnen lagen.
    „Das ist es also?“ Jasmine zog die Ruder ein.
    Lyon machte sich vorsichtig an die schmerzvolle, peinliche Arbeit, auf die Füße zu kommen.
    Jasmine bot ihre Hilfe an.
    „Bleiben Sie ja weg! Fassen Sie mich nicht an!“
    Sie wollte ihn ja gar nicht anfassen. Nun ja, vielleicht hatte sie die Hand ausgestreckt, aber das war reiner Reflex. Man müsste absolut herzlos sein, um unbeteiligt zuzusehen, wie der Mann sich abquälte. „Vorsicht, da ist eine Pfütze auf dem Boden.“
    „Auf dem Deck.“
    „Ich weiß.“
    Wenn Blicke töten könnten. „Halten Sie das Boot ruhig, wenn ich anfange, mein linkes Bein über den Rand zu heben, okay?“
    Sie legte die Hände links und rechts von sich auf den Bootsrand und umfasste das raue Holz. Es tat höllisch weh, aber sie ließ nicht locker, bis sie merkte, dass er sie entnervt ansah. Er hatte sich aufgesetzt und hielt sich stöhnend mit einer Hand am Bootsrand fest.
    „Ich tue mein Bestes“, erklärte sie spitz. „Wenn es Ihnen nicht passt, stellen Sie doch jemand anders ein.“
    Er war inzwischen leichenblass geworden. Und er schwitzte. Dabei war es eisig. Sie hatte das Gefühl, noch nie so gefroren zu haben, und er schwitzte!
    „Nehmen Sie ein Ruder“, presste er zwischen den Zähnen hervor.
    Sie gehorchte sofort. Anscheinend las er ihre Gedanken, denn er fuhr fort: „Falls Sie vorhaben, mir eins über den Schädel zu geben, warten Sie, bis wir an Land sind, okay? Oder wollen Sie mit einer Leiche im Boot bei Ihrem Motel auftauchen?“
    Sie holte tief Luft und blies die Backen auf. Augenblicklich begann ihr Gesicht wieder zu jucken. „In Ordnung“, sagte sie betont sanft. „Ich halte ein Ruder fest. Aber sind Sie sicher, dass das andere sich nicht inzwischen selbständig macht?“
    Er ging auf ihren sarkastischen Ton nicht ein. „Stoßen Sie es so nah am Ufer wie möglich so tief wie möglich in den Boden und halten Sie das Boot in dieser Position.“
    „Warum benutzen wir nicht einfach einen Anker?“
    Lyon schloss sekundenlang die Augen und bewegte lautlos die Lippen. Eins, zwei, drei, vier … „Weil wir keinen Anker haben.“
    „Ist so etwas nicht wasserpolizeilich vorgeschrieben?“
    „Jetzt tun Sie schon, was ich Ihnen gesagt habe und halten Sie das Boot, damit ich aussteigen kann. Dann können Sie mich ja bei der Wasserpolizei anzeigen.“
    Zugegeben, sie konnte eigentlich nichts dafür, dass er nicht richtig ausgestattet war. Sie befolgte seine Anweisung. Das Boot schaukelte. Er stöhnte und fluchte.
    „Bitte beeilen Sie sich. Ich kann das Boot nicht den ganzen Tag auf diese Art festhalten.“ Jasmine schloss gequält die Augen und versuchte, den brennenden Schmerz in ihren Händen zu ignorieren. Als das Boot fast kenterte, öffnete sie sie wieder und sah, dass er an Land war, zumindest weitgehend. Ein Fuß hing noch im Wasser.
    „Falls es in diesem Fluss Alligatoren gibt, sind Sie ganz schön leichtsinnig.“ Sie bemühte sich, nicht aufzuschluchzen. Der Juckreiz war entsetzlich. Die Kälte mindestens ebenso schlimm. Am allerschlimmsten aber waren ihre aufgerissenen Hände. So schmutzig, wie sie war, bedeutete das mit größter Wahrscheinlichkeit, dass sie eine Infektion bekommen würde. Und es war allgemein bekannt, dass es inzwischen Bakterien gab, die auf kein Antibiotikum ansprachen.
    Oder waren es Viren? Mikroorganismen?
    Egal.
    „Worauf, zum Teufel, warten Sie?“, rief der Mann, der bäuchlings auf dem Boden lag. Er machte keine Anstalten aufzustehen, aber wie sollte er auch. Wenn sie verschwinden wollte, wäre das jetzt der richtige Augenblick. Sie könnte ihm einfach zuwinken und davongehen.
    Aber sie konnte ihn hier nicht einfach so liegenlassen. Es wäre nicht anständig.
    Abgesehen davon war weit und breit nicht die Spur von einem Weg oder einer Straße. Da war nur eine kleine Lichtung, eine Feuerstelle, mehrere unterschiedlich große Metallkoffer und ein Zelt in Tarnfarbe, so klein, dass ein Erwachsener kaum darin Platz haben konnte.
    Die Obdachlosen,

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