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BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

Titel: BACCARA EXKLUSIV, BAND 64 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dixie Browning Margaret Allison Janet Colley
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Männer sagten nie die Wahrheit. Ihr Vater. Eric. Sie alle hatten gelogen, entweder mit Worten oder mit Taten oder durch Verschweigen.
    Lyon tat es wahrscheinlich auf sämtliche Arten. Er log, und was noch schlimmer war, es war ihm sogar egal, ob sie es merkte. „Na schön, ich bringe dich zu deinem Wagen. Aber ich fahre dich nicht wieder hierher zurück.“
    Als ob er es mit einem kleinen Kind zu tun hätte, erwiderte er: „Wenn ich erst einmal bei meinem Wagen bin, kann ich selbst zurückfahren.“
    Das durfte nicht wahr sein! Warum musste sie immer alles verpatzen, besonders wenn sie versuchte, richtig cool zu sein? Selbst wenn sie gründlich überlegte, machte sie alles verkehrt. Alles im Leben machte sie verkehrt.
    Wie hatte sie nur glauben können, sie könne sich ändern?
    Wortlos sah sie Lyon an, und, verflixt, ihre Augen füllten sich mit Tränen, und die nahmen ihr die Sicht. Sie schniefte und wischte sich mit dem Zipfel ihres Handtuches über die feuchten Wangen. Im nächsten Moment spürte sie einen kühlen Luftzug und hörte eine Tür ins Schloss fallen.
    Es klang so schrecklich endgültig. Jetzt heulte sie richtig los.
    Und dann … Zwei lange Schritte, und sie warf sich in seine Arme. Einen Augenblick lang war sie überzeugt gewesen, dass er fort wäre.
    Er legte die Arme um sie, setzte sich in den einzigen Sessel im Raum und zog sie auf seinen Schoß.Wer immer der Meinung war, es sei romantisch, als Frau auf dem Schoß eines Mannes zu sitzen, war keine Frau, die fast ebenso groß war wie der Mann. Ihr Kopf befand sich über Lyons. Wo sollte sie ihr Gesicht verbergen, während sie weinte? Ihre Tränen tropften von ihrem Kinn auf sein Haar.
    Er tätschelte ihr unbeholfen den nackten Rücken. Das Handtuch war heruntergerutscht.
    „Na, na. Ist ja schon gut“, murmelte er, und sie fragte sich, während sie ein Schluchzen unterdrückte, ob er so schon jemals gesprochen hatte, bevor sie in sein Leben hereingeplatzt war.
    „Schon gut“, versuchte sie, den Mann zu beruhigen, der versuchte, sie zu beruhigen. „Jetzt hab’ ich auch noch dein Hemd ruiniert.“
    „Ach was, ich schicke es zur Reinigung.“
    „Ich könnte Clemmie bitten, es zu meiner Wäsche zu tun.“ Es gelang ihr sogar fast, zu schmunzeln.
    Er hob sie von seinem Schoß, und irgendwie fanden sie sich plötzlich auf dem Bett wieder. Krampfhaft hielt sie das Badetuch zumindest vor ihren Körper.
    „Ich bin wirklich hier, weil ich neue Vorräte brauche.“
    „Ich weiß.“
    Sein Gesicht war so nah, dass es ihr vor den Augen verschwamm, also schloss sie sie.
    Dann spürte sie Lyons Hand auf ihren Hüften. Er zog das Handtuch zurecht. „Du hast eine Gänsehaut.“
    „Es ist kalt.“
    „Ist ja auch Februar.“
    Über das Wetter ließ sich doch immer Konversation machen. Sie streckte die Hand aus und zerrte die Bettdecke ein Stück weit über sie beide. „Fast schon März, das ist so gut wie Frühling.“
    „Du wolltest wissen, was ich arbeite. Ich arbeite für die Regierung.“
    „Als was? Briefträger? Finanzbeamter?“
    „So eine Art Allround-Problembeseitiger.“
    „Und dort draußen im Sumpf warst du, um Probleme zu beseitigen?“
    „Hör zu, es gibt keinen Grund, weshalb du all die unerquicklichen Details meines Lebenslaufs kennen musst, Jasmine.“ Langsam ließ er seine Hand über ihren Rücken gleiten, bis sie auf ihrer Hüfte zu liegen kam.
    „Ich weiß“, sagte sie mutlos. „Danke, dass du versucht hast, nett zu mir zu sein.“
    Sie spürte, dass er die Hand zur Faust ballte und wollte ihn wegen seines Rückens warnen. „Verdammt, Jazzy. Ich versuche nicht, nett zu dir zu sein. Ich versuche, dir zu erklären, warum das … alles keine Zukunft …“
    „Genau. Du brauchst nichts zu erklären. Ich verstehe schon.“
    Lyon stieß einen Seufzer aus und schloss die Arme um Jasmine. Am liebsten hätte er sie jetzt geliebt bis zur Besinnungslosigkeit. Um danach einfach bei ihr zu liegen und ihr zuzusehen. Wie sie redete, wie sich ihre Gefühle auf ihrem ausdrucksvollen Gesicht widerspiegelten. Und um ihre samtig-raue Stimme zu hören, während sie ihm erzählte, wie sie als Kind einen streunenden Hund aufnehmen wollte, oder wie sie jeden einzelnen ihrer Goldfische zu Grabe trug, wenn sie starben. Und all die vielen alltäglichen Dinge aus ihrem Leben.
    Plötzlich wünschte er sich nichts mehr, als daran teilzuhaben. Er wollte alles wissen über ihr Leben, ihre Vergangenheit, die trotz aller Entbehrungen so erfüllt gewesen

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