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BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

Titel: BACCARA EXKLUSIV, BAND 64 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dixie Browning Margaret Allison Janet Colley
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Problem.
    „Bleib noch einen Moment hier“, murmelte er.
    Er hatte sie aus seiner Umarmung freigegeben, also hatte er doch nicht das Gleiche wie sie im Kopf. „Aber ich …“
    „Bleib hier. Ich muss erst einen Blick nach draußen werfen.“
    „Wieso denn?“
    „Jasmine!“
    „Ist ja schon gut“, flüsterte sie indigniert.
    Er hockte sich hin und öffnete die Zeltplane einen Spalt weit. Dann schlüpfte er in seine Jeans, nahm seine Stiefel und verließ das Zelt.
    „Was … Verflixt noch mal!“, fluchte sie leise. Doch jetzt hörte sie es auch. Ein surrendes Geräusch. Es wurde immer lauter.
    Da hörte es plötzlich auf, und eine Männerstimme rief: „Lawless?“
    Es war nicht Catfish.
    Oje, und Lyon war dort draußen, ganz allein. Sie wusste nicht, ob er seine Waffe dabeihatte, wusste nicht einmal, warum er überhaupt eine mit sich führte. Sie wusste nur eins: Daniel Lyon Lawless war kein Geschäftsmann auf Abenteuerurlaub. Er war ganz offensichtlich auf der Flucht. Vielleicht versteckte er sich hier im Sumpf. Womöglich war er ein wertvoller Zeuge in einem Gerichtsprozess.
    Und jetzt hatten sie ihn gefunden.
    Sie musste etwas unternehmen. Aber was? Sie war unbewaffnet, hatte ja gar keine Ahnung von Waffen. Vielleicht könnte sie bluffen. Sie musste einfach so tun, als hätte sie eine Pistole in der Hosentasche. Rasch griff sie nach einer von Lyons Hosen, der mit den vielen Taschen, und spähte vorsichtig durch einen Spalt in der Zeltplane nach draußen.
    Keine Menschenseele zu sehen.
    Sie wollte gerade nach Lyon rufen, als sie die Männerstimmen hörte. Zwei Männer unterhielten sich am Flussufer. Einer davon war Lyon. Was sie sagten, war nicht zu verstehen.
    Wenn es nur ein Mann war, hatten Lyon und sie vielleicht eine Chance.
    „Jasmine, komm her.“
    Verblüfft öffnete sie den Mund.
    „Jazzy, komm, dein Chauffeur ist da.“
    Ihr Chauffeur? Misstrauisch äugte sie um die Ecke des Zeltes. Den Anblick, der sich ihr bot, würde sie niemals vergessen, und wenn sie hundert Jahre alt würde.
    Das blasse Sonnenlicht, das durch die Baumkronen drang, brachte jeden nassen Fleck zum Glänzen. Dicht über dem Fluss schwebten Nebelschwaden, wie von einer geheimnisvollen Kraft angetrieben, und am Ufer, die Füße im Nebel verborgen, standen zwei Männer, einer davon ein hoch aufgeschossener, schlaksiger Junge mit rotem T-Shirt.
    Der andere war Lyon. Lyon in seiner letzten sauberen Jeans. Die Pistole steckte im Hosenbund. Seine Haare waren völlig zerzaust, sein Kinn stoppelig und sein Gesichtsausdruck wie immer undurchdringlich.
    „Jazzy, das ist Horton. Clemmie hat ihn geschickt.“
    Jetzt redete der Junge. „Clemmie, vom Motel. Sie ist meine Tante. Als Sie nicht zurückkamen, hat sie sich Sorgen gemacht und den Sheriff informiert. Catfish hat das mitbekommen und Clemmie angerufen, und sie hat mich angerufen. Kommen Sie mit, Miss?“
    Lyon brauchte nur knapp zehn Minuten, um sich zu entscheiden. Er konnte immer noch den Bootsmotor in der Ferne brummen hören.
    Er verschloss den Zelteingang, warf ein paar Sachen ins Boot und fuhr los, dem anderen Boot hinterher, vorsichtig darauf bedacht, es nicht einzuholen, aber auch nicht zu weit zurückzufallen.
    Warum eigentlich?
    Verdammt, er wusste es nicht!
    Genau, seine Vorräte gingen zur Neige, deshalb.
    Dass sie auftauchen würde, war schließlich nicht eingeplant gewesen. Ohne sie wäre alles bestens gelaufen. Schließlich war es Teil seiner Ausbildung gewesen, in einem völlig unzugänglichen, gebirgigen Teil von Colorado mit dem Fallschirm ausgesetzt zu werden und dort mit nichts als einem Kompass und einem Taschenmesser überleben zu müssen. Acht Tage später war er um einige Kilo leichter und um die Erfahrung reicher gewesen, dass Ameisen sauer schmeckten, Mäuse aber gar nicht so schlecht, wenn man erst einmal den Ekel überwunden hatte.
    Sein Verstand arbeitete fieberhaft, während er das Boot um eine Flussbiegung nach der anderen lenkte. Das war jetzt schon das zweite Mal, dass er sich fast von einem Besucher hätte überraschen lassen. Er hatte sich ablenken lassen, und das war das, was er sich am wenigsten leisten konnte. Es gab Risiken, und es gab Risiken, die man auf keinen Fall eingehen konnte.
    Jasmine Clancy gehörte zu letzteren.
    Endlich wurde der Fluss breiter und formte so etwas Ähnliches wie eine Bucht mit einem kleinen Bootshafen und einem kleinen Motel mit vier Bungalows. Er vertäute sein Boot direkt neben dem des Jungen.
    Vor dem Motel

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