BACCARA EXKLUSIV, BAND 64
ihr uns von der Global List streicht, sind wir erledigt.“
„Die Lage ist nicht aussichtslos. Das kann ich Magnus klarmachen.“
Wieder wandte sie sich von ihm ab. „Vielleicht bist du ja nicht mehr Magnus’ Liebling, wenn er erfährt, dass du der Geliebte seiner Frau bist.“
Lucy wollte die Treppe zum Haus hinaufsteigen, doch Ethan griff nach ihrem Arm. „Zum letzten Mal, ich bin nicht Juliettes Liebhaber.“
„Ach, verschwinde endlich!“ Mit aller Kraft wollte sie sich befreien, doch er hielt sie fest.
„Hör mir zu. Jemand hat mir kürzlich einige ältere Zeitungsausschnitte zugeschickt. Gegen Juliette wurde wegen des Todes ihres ersten Mannes ermittelt. Es wurde letztendlich keine Anklage erhoben, aber ich musste mich vergewissern.“
Lucy blieb der Mund offen stehen.
Ethan nutzte die Gelegenheit, um dichter an sie heranzutreten. „Und weil ich sie hier nicht allein sprechen konnte, bin ich euch nach Queenstown gefolgt.“
Lucy schluckte. „Du dachtest, sie hat …?“
Er nickte. „Sie hat mich hinausgeworfen. Aber ich habe gestern Abend hier mit ihr geredet. Die Regenbogenpresse hat sie zwei Jahre lang die Hölle durchmachen lassen. Obwohl es keinen Beweis gab, hat jeder in den Staaten sie für schuldig gehalten. Deshalb ist sie nach Australien gezogen. Neuer Name, neues Alter, neuer Ehemann.“
„Warum hast du mir das nicht gleich gesagt? Weiß Magnus Bescheid?“
Ethan legte Lucy die Hände auf die Schultern. „Deshalb habe ich es dir nicht gesagt. Sie hat mich schwören lassen, dass ich schweige, bis sie Gelegenheit hat, es ihm selbst zu erzählen.“
„Glaubst du ihr?“
„Ja. Sie ist eine nette Lady, die eine harte Zeit durchgemacht hat. Glaubst du mir denn?“
Lucy legte die Arme um sich. „Du hast also keine Affäre mit der Frau deines Chefs?“
Er schüttelte den Kopf.
Sie hielt seinem Blick stand. Ihrer Miene nach wollte sie ihm einerseits unbedingt glauben, andererseits wirkte sie noch immer misstrauisch. Hatte sie nie jemandem vertraut, nie Rückhalt erfahren?
Er ergriff ihre Hände. „Lass uns ganz offen und ehrlich sein. Mit allem.“ Er schob sie das letzte Stück der Verandatreppe hinauf. An der Tür strich er ihr das klitschnasse Haar aus der Stirn. „Lucy, ich will nicht Juliette, sondern dich. Ich habe Erkundigungen über euch eingezogen, aber ich werde alles tun, um zu helfen.“ Sanft berührte er ihr Gesicht. „Ich mache mir Sorgen, dass dein Bruder bis zum Hals in Schwierigkeiten steckt und dich mit hineinzieht.“
„Ich habe auch ein bisschen Angst. Heute Morgen war der Fleischlieferant der Lodge bei mir, ehe du mich besuchen gekommen bist. Er hat bereits eine gerichtliche Aufforderung für ausstehende Zahlungen erwirkt und droht, uns in den Konkurs zu treiben.“
Ethan fluchte leise. Von seinen Nachforschungen wusste er, dass es nicht nur um den örtlichen Schlachter ging. „Kein Wunder, dass du heute Morgen aus der Fassung warst.“
Lucy sah zu ihm auf, inzwischen zitterte sie vor Kälte. „Tom weicht mir neuerdings aus. Er will mir nicht sagen, was los ist.“
„Wir werden das klären.“ Er zog sie an sich, und als sie den Kopf gegen seine Brust lehnte, hörte er sie ein „Okay“ murmeln.
Äußerst erleichtert zog er sie noch enger in die Arme. „Du machst mich verrückt“, raunte er ihr zu. „Es ist vielleicht nicht richtig, aber ich will dich. Nur dich.“
Und dann küsste er sie tief und leidenschaftlich.
Zu ihren Füßen bildeten sich kleine Wasserlachen. „Wir müssen dich unbedingt aufwärmen“, erklärte Ethan schließlich, weil Lucy immer stärker zitterte. „Sofort.“
Ihre Hand haltend, folgte er ihr nach oben. Als sie an seinem Zimmer vorbeigingen, war ihm klar, dass er die Konsequenzen absolut nicht abschätzen konnte. Sein Herz klopfte heftig. Wenn er ihr Schlafzimmer erst einmal betreten hatte, gab es kein Zurück mehr.
Vor einer Tür, die den Gästezimmern in der ersten Etage gegenüberlag, blieb Lucy stehen. Sie schaffte es knapp, aufzuschließen, so sehr zitterte sie.
„Duschen.“ Sie zeigte Richtung Badezimmer.
Ethan verschloss die Zimmertür, dann folgte er Lucy ins Bad. Die Entscheidung war gefallen. Er würde nicht davor zurückschrecken – er würde sich ihr mit aller Hingabe widmen. Es musste einen Weg geben, sein heftiges und immer stärker werdendes Verlangen nach Lucy mit seinen Zielen in Einklang zu bringen.
Er drehte die Dusche auf, während Lucy den Heizlüfter einschaltete und sich ihrer
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