BACCARA EXKLUSIV, BAND 64
Devonworth.“
Plötzlich hielt er inne und beugte sich mit einem Ausdruck in den Augen über sie, als würde er sie zum ersten Mal richtig sehen. Er starrte ihr nasses T-Shirt an, das wie eine zweite Haut an ihr klebte und unter dem sich ihre Brüste deutlich abzeichneten. „Katie“, flüsterte er heiser.
Sie tat, was sie schon seit Jahren tun wollte, sie küsste ihn. Jack erwiderte den Kuss hungrig. Mit seiner Zunge erforschte er ihren Mund, während er seine Hände unter ihr T-Shirt schob. Sie spürte seine ungestüme Energie, als er ihre aufgerichteten Knospen streichelte. Obwohl sie noch Jungfrau war, hatte sie keine Angst. Sie wollte Jack. Sie sehnte sich danach, ihn in sich zu spüren, mit ihm zu schlafen. Sie war bereit und machte sich am Knopf seiner Jeans zu schaffen.
Dann, so schnell, wie sie aufgeflackert war, bekam Jacks Leidenschaft einen Dämpfer. Er löste sich von ihr und setzte sich auf. „Was tun wir da?“, fragte er und fuhr sich durch das Haar.
Sie schwieg einen Moment. Dann sagte sie: „Ich liebe dich, Jack. Ich habe dich immer geliebt.“
Er antwortete nicht, sondern stand auf und schob die Hände in die Taschen seiner nassen Jeans. Ohne ein Wort wandte er sich ab und ging davon.
Plötzlich stand Matt hinter ihr, die Arme vor der Brust verschränkt. Sie schämte sich, dass er Zeuge dieser demütigenden Szene geworden war.
„Schon gut“, meinte Matt. „Ich weiß, dass du ihn liebst. Ich weiß es schon lange. Alle wissen es. Bloß Jack nicht.“
Katie erinnerte sich noch sehr gut an das schreckliche Gefühl. Alle in Newport Falls wussten es. Wussten, dass sie an unerwiderter Liebe litt.
Matt hielt ihr die Hand hin und zog sie hoch. „Du solltest wissen, dass er dich nicht liebt“, sagte er. „Du bedeutest ihm etwas, aber nicht so. Er wird dich niemals lieben.“
Und Matt hatte recht behalten. Denn sobald Jack konnte, verließ er Newport Falls.
Sie blieb und ging auf das College im Ort. Und als ihr Vater starb, übernahm sie die Zeitung, mit der es schon damals nicht zum Besten stand. Anschließend tat sie das einzig Vernünftige, was sie noch tun konnte: Sie heiratete Matt.
„Miss Devonworth?“ Die Stimme der attraktiven Sekretärin holte Katie in die Realität zurück. „Mr. Reilly wird Sie jetzt empfangen.“
Mit einem Anflug von Eifersucht fragte Katie sich, ob Jack mit dieser Frau etwas hatte. Und wenn? Jack bedeutete ihr nichts mehr. Nichts.
Dennoch pochte ihr Herz so laut, dass sie überzeugt war, jeder müsste es hören.
Katie ging durch die offene Doppeltür in Jacks Büro, das so beeindruckend wie das ganze Gebäude war. Es war riesig und hatte eine von der Decke bis zum Boden reichende Fensterfront. Es gab eine Sitzecke mit einer Couch und Sesseln und einen großen Konferenztisch. Das Herzstück des Büros war jedoch der mit kunstvollen Schnitzereien verzierte Schreibtisch, der wie ein Thron vor der spektakulären Aussicht auf den Central Park stand.
Jack saß mit dem Rücken zu ihr an diesem Schreibtisch. Er schaute aus dem Fenster und telefonierte.
Ihn nach all der Zeit zu sehen, raubte Katie den Atem. Doch offensichtlich hatte sie kaum Wirkung auf ihn. Im Gegenteil, er schien noch nicht einmal ihre Anwesenheit registriert zu haben, als wäre sie unsichtbar.
Katie stand einige Minuten da und knetete nervös ihre Finger. Wieso hatte die Sekretärin sie hereingebeten, wenn er noch gar nicht bereit war? Und wie konnte er es wagen, sie wie einen Niemand zu behandeln? Sie war Katie Devonworth. Sie hatte ihn in fast jeder Schachpartie geschlagen, die sie gespielt hatten. Sie wusste, dass er derjenige war, der Mrs. Watkins Fenster zerschmissen hatte. Sie wusste, dass er geweint hatte, als sein Vater ins Gefängnis musste. Sie wusste …
Jack drehte sich zu ihr um und legte lächelnd den Hörer auf. Er hatte sich in den letzten Jahren nur wenig verändert. Um seine Augen hatten sich kleine Fältchen gebildet, und in den Haaren vereinzelt graue Strähnen, doch seine Wirkung war umwerfend wie immer. Er war nach wie vor der attraktivste Mann, den Katie je gesehen hatte.
„Katie“, begrüßte er sie und kam um den Schreibtisch herum. „Freut mich, dich zu sehen.“
Ein elektrisierendes Gefühl durchzuckte sie, als er ihr die Hand gab. Obwohl die Berührung völlig unschuldig war, schlug ihr Herz schneller. „Freut mich auch“, brachte sie mühsam hervor und zog ihre Hand zurück.
„Ich war überrascht, von dir zu hören“, erklärte er in unverbindlichem
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