BACCARA EXKLUSIV, BAND 64
einverstanden bist, wirst du bald die beste, ertragreichste Hochlandfarm in Neuseeland besitzen.“
Sie schaute ihm in die Augen, und endlich sah sie es. Wärme und Zustimmung, in der sie hätte versinken können, Achtung und Bewunderung, in der Hoffnung gedeihen konnte.
Er stand auf. „Sag Ja, Lucy.“
„Wozu gleich noch mal?“ Sie konnte beinah hören, wie die eisernen Ketten um ihren Brustkorb zerbarsten.
„Ja, du nimmst meine Entschuldigung an?“
„Ja.“
„Ja, du liebst mich auch?“
„O ja!“
„Ja, du wirst mich heiraten?“
Sie zögerte. „Wenn du deinen Vater zur Hochzeit einlädst.“
Er nickte lächelnd. „Und Ja zu unserem Pachtvertrag. Ich muss mich irgendwie beschäftigen, während du mit deinen zweibeinigen Trophäen unterwegs bist.“
„Ich denke, dem könnte ich zustimmen.“ Lucy seufzte.
Ethan trat einen Schritt zurück. „Beinah hätte ich es vergessen.“ Er nahm etwas aus seinem Jackett und reichte es ihr. „Für dich.“
Es waren Tickets.
„Er ist ein weltberühmter Experte für Legasthenie. Das Seminar findet nächsten Monat in Sydney statt, du hast also noch Zeit, dich vorher beurteilen zu lassen.“
Lucy war gerührt, doch alte Gewohnheiten gibt man nicht so leicht auf. Sie seufzte gespielt. „Ach, Ethan. In Sydney gibt es viel Aufregenderes als ein langweiliges Seminar …“
„Wir machen einen kurzen Zwischenstopp daraus auf dem Weg in unsere Flitterwochen.“ Er legte ihr die Arme um die Taille. „Es ist Zeit, Farbe zu bekennen, Lucy. Hör auf so zu tun, als hättest du keine Legasthenie und als wäre es egal.“
Sie verdrehte die Augen. „Na schön. Wenn du darauf bestehst.“
Auch sie legte die Arme um ihn und lehnte ihren Kopf an seine Brust. Sie fühlte sich seltsam ruhig, erfüllt – geborgen. Zum ersten Mal seit Langem.
Durch das Fenster sah sie die Bäume wie eine Ehrengarde rechts und links des Wegs hinunter zum Fluss stehen und dahinter die stattlichen schneebedeckten Bergrücken der Alps in der Ferne.
Sie war sicher nicht die cleverste Geschäftsfrau der Welt, aber Lucy McKinlay erkannte ein gutes Geschäft, wenn sich ihr eins bot.
– ENDE –
Margaret Allison
Rette mich, Geliebter
1. KAPITEL
Katie saß in dem eleganten Wartezimmer vor Jack Reillys Büro. Das ganze Gebäude gehörte ihm, ein Hochhaus aus Glas mitten in Manhattan.
Jack war sehr erfolgreich; jeder in Newport Falls wusste, dass er inzwischen Millionär war. Es mit eigenen Augen zu sehen war jedoch etwas anderes.
Sie hatte ihren ganzen Mut aufbringen müssen, um überhaupt einen Fuß in „Reilly Investments“ zu setzen. Ständig rief sie sich ins Gedächtnis, dass es doch nur Jack war, ihr Freund aus Kindertagen, nicht Donald Trump. Sie sollte nicht so eingeschüchtert sein, schließlich war sie diejenige gewesen, die ihn früher bei Kinderkrankheiten, Erkältungen und nach Auseinandersetzungen mit seinem Vater getröstet hatte.
Trotzdem hatte sie einen Kloß im Hals. Und die leise Stimme in ihrem Inneren, die ihr riet, einfach davonzulaufen, wollte auch nicht verstummen.
Jack wurde in den Zeitungen als selbstbewusster, kühner Millionär beschrieben, und Katie fragte sich, ob sie ihn wiedererkennen würde. Sicher, er war schon immer ein wenig großspurig gewesen, aber sie hatte auch den unsicheren Jungen gekannt. Ihm war seine Herkunft schmerzlich bewusst gewesen, und mit seiner Dreistigkeit hatte er das nur kaschieren wollen.
Nervös strich sie ihr Haar glatt, denn sie befürchtete, unmöglich auszusehen. Es war erst Mittag, doch ihr Tag hatte schon vor Stunden begonnen. Bevor sie sich mit Marcellas Auto auf den Weg machen konnte, hatte sie noch einiges für die Zeitung erledigen müssen. Es tat ihr leid wegen der zusätzlichen Meilen, die sie dem alten Gefährt aufbürdete, aber ihr blieb keine Wahl, da sie kein Geld hatte, um ihren eigenen Wagen reparieren zu lassen oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Seit ihrer Scheidung war das Geld knapp. Und die Zeitung, seit Generationen im Besitz ihrer Familie, blutete finanziell ebenfalls aus. Sie hatte schon vor Monaten aufgehört, sich ein annehmbares Gehalt zu zahlen.
Katie schaute erneut auf ihre Uhr. Fast halb zwei. Sie und Jack waren schon für Viertel vor eins zum Lunch verabredet gewesen.
Vielleicht hatte es ein Missverständnis gegeben, und er wusste nicht einmal, mit wem er verabredet war. Schließlich hatte sie nur mit seiner Sekretärin gesprochen, und der hatte sie verschwiegen, dass sie den
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