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BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

Titel: BACCARA EXKLUSIV, BAND 64 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dixie Browning Margaret Allison Janet Colley
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entgegengebracht.
    Nur zu gern hätte er sich für ihre Freundlichkeit revanchiert und ihnen versprochen, sein Bestes zu tun, um auf ihre Tochter aufzupassen. Doch für solche Versprechen war es zu spät.
    Eine unangenehme Aufgabe stand ihm heute noch bevor. Eigentlich hatte er von Anfang an gewusst, dass sein Unternehmen nicht in Katies Zeitung investieren konnte. Trotzdem hatte er sich eingeredet, dass sich die Dinge vielleicht geändert hatten und „The Falls“ nicht die schlichte Zeitung war, an die er sich erinnerte. Er hatte sich etwas vorgemacht, und statt einfach nach den Meetings gestern zu verschwinden, hatte er seinen Besuch auch noch ausgedehnt. Wieso? Weil er noch immer etwas für Katie empfand? Doch er konnte ihr nicht helfen. Er bezweifelte, dass irgendwer dazu in der Lage war. Es spielte keine Rolle, welche Reporter für sie arbeiteten, wie viele Preise sie gewonnen hatten oder welche landesweit erscheinenden Kolumnen Katie brachte. Eine Zeitung in einer sterbenden Stadt war eine aussichtslose Investition. Er drehte sich um und wollte gehen.
    „Jack?“
    Zuerst glaubte er an Einbildung. Doch da stand sie, in einem verschneiten Torbogen. „Katie“, flüsterte er.
    Sie kam auf ihn zu. Schneeflocken fielen auf ihre langen Wimpern. Die Enden ihres roten Schals wehten im Wind. „Was machst du hier?“, fragte er.
    „Ich wollte mit dir reden. Außerhalb der Redaktion.“
    „Woher wusstest du, dass ich hier bin?“
    „Du warst seit Jahren nicht in der Stadt. Was sonst solltest du heute Morgen zu erledigen haben?“
    Er lächelte. „Gute Arbeit, Detektiv.“ Er sah zum Eingang, wo Katies Fahrrad stand. Bei der Vorstellung, dass sie fünf Meilen durch einen Schneesturm gefahren war, zog sich alles in ihm zusammen. „Was war so wichtig, dass es nicht warten konnte?“
    „Ich wollte mich entschuldigen. Du bist schließlich hergekommen, um mir zu helfen, und ich bin seit deiner Ankunft empfindlich.“
    Jack dachte an ihre Eltern, die hinter ihm begraben lagen. Katie hatte ihre Eltern verloren und ihren Mann, und jetzt würde sie vielleicht auch noch das Letzte verlieren, was ihr noch etwas bedeutete – ihre Zeitung. Mit all diesen Dingen hatte sie allein fertigwerden müssen, weil er sie hängen gelassen hatte. „Sei nicht albern.“
    „Es tut mir leid.“
    In ihren Augen schimmerten Tränen, und instinktiv nahm er Katie in die Arme. „He, ich bin’s, Jack. Es gibt keinen Grund, sich zu entschuldigen. Ich bin derjenige, der sich entschuldigen muss.“
    Sie fühlte sich leicht an, und er wollte sie in den Armen halten und vor der Welt beschützen. Plötzlich hatte er das Gefühl, sie nie wieder loslassen zu können.
    Katie schien jedoch anders zu empfinden. Sie spannte sich an, als sei ihr seine Berührung unangenehm. Jack ließ die Arme sinken, und sie wich einen Schritt zurück.
    Er konnte es ihr nicht verdenken. Was für ein Freund war er denn gewesen? „Du hast jeden Grund, wütend auf mich zu sein.“
    „Wie meinst du das?“
    „Ich hätte zur Beerdigung deiner Mutter kommen sollen. Es tut mir leid. Und ich hätte dich anrufen sollen, als ich von deiner Scheidung erfuhr.“
    „Ich mache dir keine Vorwürfe“, sagte sie, zuckte mit den Schultern und schob die behandschuhten Hände in die Taschen. „Du hattest eben zu tun.“
    „Nein. Das ist keine Entschuldigung. Es war … es gab andere Gründe.“ Egoistische, wollte er sagen. Er konnte ihr nicht verzeihen, dass sie Matt geheiratet hatte.
    Katie schaute zu Boden. „Ich weiß, wie schwer es für dich ist, hierher zurückzukommen. Wenn ich du wäre, wüsste ich auch nicht, ob ich nach Newport Falls zurückkommen wollte. Ich … na ja, ich weiß, dass dein Dad sehr stolz auf dich war, Jack. Er hat dich geliebt.“ Sie sah ihm in die Augen. „Und … alle anderen hier auch.“
    „Deine Eltern waren immer nett zu mir“, sagte er.
    Bei der Erwähnung ihrer Mutter und ihres Vaters sah sie zu der alten Eiche. Sie bemerkte die roten Blumen, die schon fast mit Schnee bedeckt waren. Erstaunt fragte sie: „Du hast Blumen mitgebracht?“
    Jack nickte.
    Noch immer den Blick auf die Gräber ihrer Eltern gerichtet, meinte sie: „Ich bin fast froh, dass sie nicht mehr miterleben müssen, was mit der Zeitung passiert. Es würde ihnen das Herz brechen.“
    Das Unglück ihrer Tochter würde ihnen das Herz brechen, dachte Jack. Er trat einen Schritt auf sie zu und streckte die Hand aus, um ihr Gesicht zu berühren.
    Diesmal wich sie nicht zurück.

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