BACCARA EXKLUSIV, BAND 64
Komisches, wie er da mit seinem teuren Kaschmirmantel und den Gucci-Halbschuhen im tiefen Schnee stand.
Als er ihr zurief, sie solle den Wagen starten, legte sie den Rückwärtsgang ein und gab Gas. Schnee wirbelte auf, aber der Wagen bewegte sich nicht von der Stelle.
Jack gestikulierte wild, und sie nahm den Fuß vom Gas. Als sie sah, dass er von oben bis unten mit Schnee bedeckt war, musste sie lachen. Er kam an die Tür und öffnete sie. „Was ist so komisch?“, verlangte er zu erfahren.
„Du siehst aus wie ein Yeti.“
„Ach ja?“ Sein Lächeln erstarb, und einen Moment lang fürchtete sie, ihn beleidigt zu haben.
Etwas an der Art, wie Katie ihn angesehen hatte, hatte Jack zurück in die Vergangenheit versetzt. Es war, als wäre er wieder der Jugendliche, der mit dem Mädchen zusammen war, das er liebte. Sein einzig wahrer Freund auf der Welt. Und ihr Lachen reizte ihn, sie kurzerhand in eine Schneewehe zu werfen, so wie er es damals getan hätte. Nur waren sie keine Jugendlichen mehr. Und dies war kein privater Besuch.
Er stellte den Motor aus und zog die Schlüssel ab. „Plötzlich habe ich Lust zu laufen.“
„Komisch“, sagte Katie und stieg aus. „Ich habe gerade das Gleiche gedacht.“
Jack nahm seinen Aktenkoffer aus dem Wagen. „Wollen wir?“
Der Schnee fiel in dicken Flocken, und es sah nicht aus, als würde es jemals wieder nachlassen. Katie und Jack stapften auf das Haus zu. Sie versuchten eine normale, unverfängliche Unterhaltung zu führen. Doch dann sprang Katie los und tanzte praktisch vor ihm her. „Jetzt rate mal, wer sechs Kinder hat!“
Jack grinste. „Keine Ahnung. Wer?“
„Christina Spagle. Deine alte Freundin.“
„Sie war nicht meine Freundin.“
„Du hast sie gefragt, ob sie mit dir zum Abschlussball geht.“
Aber nur, weil du beschlossen hattest, mit Tom Klarner, dem Kapitän der Footballmannschaft zu gehen, hätte er am liebsten erwidert. Jack war nicht der einzige Junge gewesen, der sich in Katie Devonworth verliebt hatte. Jeder Junge erlag irgendwann ihrem Charme. „Sechs Kinder“, wiederholte er und tat interessiert. „Wow.“
„Überleg mal, wenn du sie geheiratet hättest …“
„Ich hätte sie niemals geheiratet.“
„Na, aber wenn doch, dann würdest du jetzt zu Hause sitzen mit Jack Junior und Little Jackie und Jacqueline …“
„Ich hätte alle Kinder nach mir benannt?“
„Klar. Wieso nicht?“ Sie grinste. „George Foreman hat das auch gemacht.“
„Tatsächlich?“
„Sicher. George Junior, George der Dritte, Frieda George …“
„Dann hätte ich also eine Frieda Jack haben können?“
„Na klar.“
„Unglücklicherweise hätte selbst das mich nicht dazu gebracht, Christina zu heiraten.“
„Ach nein? Wieso nicht?“ Katie stand vor ihm.
Weil ich dich geliebt habe, hätte er am liebsten laut geschrien. Stattdessen sagte er: „Sie war nicht mein Typ.“
„Aber für die Hälfte aller Jungs auf der Schule war sie es“, meinte Katie und ging weiter.
Sie erreichten ihr Haus, und Katie lief die verschneiten Stufen hinauf. Die Tür war nicht abgeschlossen, wie bei allen Leuten in Newport Falls. Aus irgendeinem Grund war Jack froh, dass sich das nicht geändert hatte.
„Komm rein“, forderte sie ihn auf.
Auf das, was er drinnen sah, war er allerdings nicht vorbereitet. Das Haus war so gut wie leer, die meisten wertvollen Möbel fort. „Was ist mit den Möbeln passiert?“, erkundigte er sich und schaute sich um.
„Oh“, meinte sie, und ihr Lächeln erstarb. „Ich habe sie verkauft.“
„Aber warum?“
„Mir blieb keine andere Wahl.“
Jack hatte das Gefühl, einen Schlag in den Magen bekommen zu haben. Er wusste, dass es der Zeitung schlecht ging, aber Katie war die Besitzerin. Ihr Vater war schließlich auch immer gut zurechtgekommen. Andererseits … Jack dachte an Matt und ihre Scheidung und fragte sich, welcher Anteil Matt zugesprochen worden war.
„Verdammt!“ Katie drückte mehrmals den Lichtschalter. „Der Schnee muss einen Stromausfall verursacht haben.“
„Hat Matt sie mitgenommen?“
„Was?“
„Die Möbel. Und hat er einen Anteil an der Zeitung bekommen?“
Katie sah sich plötzlich verlegen im Zimmer um. „Nein. Die Trennung war so freundschaftlich wie unsere Ehe. Es gab keine …“ Sie hielt inne und sah Jack in die Augen. „Es gab keine großen Gefühlsausbrüche. Wir waren am Anfang sehr gute Freunde und am Ende verstanden wir uns immerhin noch.“ Sie deutete zum Kamin.
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