BACCARA EXKLUSIV, BAND 64
unbedingt, dass ich mich amüsiere.“
„Immerhin hast du dich so gut amüsiert, dass du nicht ans Heiraten gedacht hast“, bemerkte sie sarkastisch.
Sie ging zum Haus, und er beeilte sich, sie einzuholen. „Ich habe nicht geheiratet, weil … weil keine von ihnen die Richtige war.“
Katie verdrehte die Augen. „Du bist auch einer von denen.“
„Einer von denen?“
„Einer von diesen Männern, die hoffen, dass es tatsächlich die perfekte Frau gibt.“
„Ich hoffe nicht, ich weiß es“, entgegnete er und sah ihr ins Gesicht, doch sie bemerkte es nicht.
„Wie spät ist es?“
Jack schaute auf seine Uhr. „Fast Mittag.“
„Machen wir uns was zu essen. Ich dachte an Brot und Käse.“
„Das klingt toll.“
Aber kaum hatten sie das Haus betreten, klingelte Katies Handy. Es war Kurt, ihr Redaktionsassistent. Er hatte dem Wetter getrotzt und es zur Arbeit geschafft, zusammen mit einer Hand voll Pflichtbewusster. Gemeinsam mussten sie für das Erscheinen der Zeitung sorgen. Katie setzte sich vor den Kamin und gab Anweisungen.
Stunden später hatten sie eine Ausgabe fertig und die nächste vorbereitet. Der Schneesturm würde die Produktion von „The Falls“ nicht unterbrechen.
Katie massierte ihre verspannten Schultern. In ihrem Kopf pochte es, und ihr Hals tat weh vom vielen Reden.
„Hattest du einen harten Tag im Büro?“, neckte Jack sie und reichte ihr eine dampfende Tasse.
„Was ist das?“
„Tee.“
Sie lächelte, gerührt über seine Fürsorglichkeit. „Danke.“
„Bist du fertig für heute?“
„Mehr oder weniger. Ich habe keine Ahnung, wie die Ausgabe wird, aber sie erscheint.“
Jack schob ihr einen Teller mit Brot und Käse hin. „Du musst hungrig sein.“
Katie bediente sich dankbar.
Jack setzte sich ihr gegenüber und beobachtete sie beim Essen. Längst sah er nicht mehr aus, als würde er gleich zu einer Vorstandssitzung gehen. Inzwischen trug er eine Khakihose und ein weißes T-Shirt. Die Hose war am Morgen gebügelt gewesen, doch jetzt sah alles abgetragen und beinah schmutzig aus. Seine Haare waren zerzaust, und er war noch immer unrasiert.
„Und?“, fragte sie. „Was hast du heute gemacht? Ein paar Länder gekauft?“
„Ich habe etwas repariert.“
Überrascht stellte sie die Teetasse ab. Heute Morgen noch hatte er es so eilig gehabt, von hier wegzukommen, dass er sich buchstäblich den Weg freischaufeln wollte. Und jetzt reparierte er Sachen für sie? „Ich dachte, du würdest arbeiten.“
„Ich habe auch ein wenig gearbeitet, aber da ich nicht online gehen kann, gab es nicht viel zu tun. Außerdem war es schwer, sich zu konzentrieren, während du deine Artikel laut vorliest.“
„Entschuldige“, sagte sie. „Du hättest mich ja bitten können, leise zu sein.“
„Auf keinen Fall. Es war interessant, dir bei der Arbeit zuzuhören. Du warst schon immer eine gute Autorin.“
Sie seufzte. „Bloß keine gute Geschäftsfrau.“
„Stimmt, Mathe war nie deine Stärke. Man kann eben nicht alles haben.“
„Nein, bestimmt nicht.“ Sie dachte dabei nicht an die Zeitung, sondern an Jack. „Übrigens“, fügte sie hinzu, „das Telefon funktioniert wieder. Falls du jetzt online gehen möchtest.“
„Nein. Um ehrlich zu sein genieße ich meine kleine Auszeit vom Büro. Es ist lange her, seit ich Urlaub hatte.“
„Urlaub kann man das hier wohl kaum nennen, ohne Strom und Heizung oder warmes Wasser …“
Er lachte. „Und du? Wann warst du denn das letzte Mal im Urlaub?“
Sie überlegte. „Ich glaube, das waren meine Flitterwochen. Matt und ich sind zu den Niagarafällen gefahren.“
„Wieso denn dorthin?“
„Meine Eltern haben ihre Flitterwochen auch dort verbracht. Ich dachte, es würde unserer Ehe vielleicht helfen.“
„Eurer Ehe helfen? Es waren gerade mal eure Flitterwochen.“
„Ich wollte ihn lieben, wie meine Mutter meinen Vater geliebt hat. Ich dachte, Liebe ist etwas, was man kontrollieren kann. Etwas, das man an- und ausstellen kann. Aber ich musste lernen, dass es nicht so ist.“ Sie schaute ins Feuer. „Und jetzt erzähl mir von deinem Leben. Ich hörte, du hast in Yale studiert.“
„Stimmt.“
„Und danach?“
„Das ist doch langweilig.“
„Von wegen“, meinte sie. „Du hast dein eigenes Bürogebäude voller Leute, die für dich arbeiten.“
„Du auch.“
„Aber meins ist in einer Kleinstadt“, sagte sie. „Außerdem habe ich es geerbt. Du hast dein Unternehmen selbst aufgebaut.“
Er zuckte mit
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